𝙇𝙚𝙖𝙧𝙣 𝙩𝙤....𝙛𝙚𝙚𝙡 𝙛𝙧𝙚𝙚

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Anfang des 1. Kapitels


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Meine Eltern fahren mich zum Flughafen, verabschieden und umarmen mich nochmal fest und lassen mich dann hinaus in die weiten Russlands, naja noch die weiten des Frankfurter Flughafens.
Ich hole mein Ticket, wobei mich die Dame am Schalter etwas skeptisch mustert, wahrscheinlich wegen meines alters, nicht jeden Tag fliegt eine 16 Jährige alleine nach Moskau, eine riesige Großstadt-Metropole, in der ich mich, das denke ich zumindest, noch das ein oder andere mal verlaufen werde.
Als ich meinen großen, schwarzen und schweren Koffer nun auf das Band hieve und dabei drohe umzufallen, strömen verschiedenste Gerüche in meine Nase, unter anderem nach essen, aber auch nach dem typischen Koffer-Leder und hartschalen-Plastik, eine eher unangenehme Kombination verschiedenster Düfte.
Die Frau schiebt ein Dokument über den Tresen, welches ich nur desinteressiert in mein Handgepäck stecke. Natürlich bin ich aufgeregt, wer wäre das nicht, doch ich bin eher eine Person, die sich versucht nichts anmerken zu lassen, wenn es um Gefühle, Stärken und Schwächen geht, bis auf meine Noten in der Schule komme ich vielleicht etwas durchschnittlich rüber, doch eigentlich stünde ich gerne im Rampenlicht. Jemand räusperte sich hinter mir, ich hatte nicht bemerkt, wie ich in Gedanken versunken war und dumm in meine Tasche glotzte.
Ein wenig peinlich berührt trete ich zur Seite und schlendere zu einem vergleichsweise hübsch aussehenden Coffee-shop, der kleine Laden wirkt nicht, wie eine der großen Ketten, wie in etwa Starbucks oder McCafé. Ganz unscheinbar schmiegt er sich zwischen Souvenir-shops und andere typische Läden, denen man am Flughafen begegnet. Der kleine Laden hatte mein Interesse geweckt, also trete ich ein.


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Als mir eine Kellnerin endlich das lang ersehnte heiß-Getränk vor die Nase setzte und noch einen Bagel mit Ei und Käse belegt daneben stellte, blickte ich verzückt auf mein Frühstück hinunter. Vielleicht ist es nicht das gesündeste, aber eines der leckersten.
Mit dem Daumen fuhr ich über den Henkel der Tasse, in der mein heißer Kakao mit einem Sahnehäubchen vor sich hin schwimmt. Als ich einen Schluck nahm, was mir einen Sahnebart hinterließ, war ich alles andere als enttäuscht. Der Duft der Schokolade, welcher schon vorher verführerisch zu mir hinüberzog, spiegelte sich in der süße des Geschmacks perfekt wieder. Ich biss genüsslich in das Gebackene Stück und bewegte verträumt meinen Kiefer, um das Ei und den Käse zwischen meinen Zähnen zu zermalmen um dann mit gespitzten Lippen gierig den nächsten Schluck Kakao zu nehmen, nur um mir daraufhin meine Zunge zu verbrennen. Auf meiner Zunge bildet sich ein Pelziger film, welchen ich auch durch das entlangfahren an meinem Gaumen fast nicht wegbekam.
In vier Stunden sitze ich schon in dem großen Flugzeug auf dem weg in die Kälte. Verträumt sehe ich den angebissenen Bagel an und entscheide mich dazu, mein Frühstück zu beenden und das Donutähnliche Stück einpacken zu lassen. Meine heiße, nun mehr abgekühlte, Schokolade trinke ich aus und winke kurze Zeit später einen der Bedienungen zu mir heran, um ihm mitzuteilen, das ich gerne Zahlen würde.


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Ich stehe gerade in der Schlange der Sicherheitskontrolle, als eine Dame im Dienstanzug eine weitere Kontrollstation öffnet, zu der ich sofort hingehe. Ich war nun die erste in der Reihe und alles ging recht schnell, ich vergaß nur leider meinen Gürtel mit der Edelstahl-Schnalle auszuziehen, was kurzzeitig für aufsehen beim Scan sorgte, doch ansonsten verläuft alles nach Plan.
Bald muss ich schon zum Gate, an dem etwas später das Flugzeug starten wird.


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Ich lasse mich in den engen Sitz am Fenster fallen, als das Flugzeug schließlich alle Türen schließt realisiere ich, dass ich die ganze Reihe für mich habe. Ich bin echt heilfroh darüber, dass keines der Babys schreit und kein Kleinkind was zu meckern hat, ich hasse nämlich so ziemlich jedes Kind, egal in welchem alter, bis zwölf Jahre. Viele meinen zwar vor allem Babys wären süß, aber mit ihren unproportional großen Augen und Köpfen finde ich sie total gruselig.
Ich blickte fast den ganzen Flug aus dem Fenster, wobei ich mich in meinen Gedanken verlor und erst realisierte, dass der große Vogel landet, als er auf dem Boden aufsaß. Es ist ja schon 17:00 Uhr, mehr als 3 Stunden hatte ich nun die wie Zuckerwatte erscheinenden Wolken angesehen und währenddessen darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, auf ihnen zu tanzen.
Einfach frei sein, ich muss lernen mich frei zu fühlen, ich muss lernen mein Leben für mich und für niemanden sonst zu leben, ich muss noch so viel lernen....


𝙇𝙚𝙖𝙧𝙣 𝙩𝙤.... | 𝙔𝙪𝙧𝙞 𝙋𝙡𝙞𝙨𝙚𝙩𝙨𝙠𝙮 𝙭 𝙊𝙘/𝙈𝙚Where stories live. Discover now