Kapitel 10

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Es waren nur noch drei Tage bis zum neuen Jahr und ich saß leise in meinen Zimmer. Seelenlos sah ich die Wand an. Ich vermisse Mama und Papa. Ich will das sie bei mir sind...

Ich hatte vergessen meine Tabletten zu nehmen und wollte es nun auch nicht mehr. Zusammen gekrümmt schluckte ich meine Tränen runter. Ich fühlte mich eingeengt und allein, wie so oft in der Vergangenheit. Auch wenn ich es hier liebte und glücklich war, meine Depressionen blieben wo sie waren, in meinem Herzen.

Tooru war anscheinend bei Tamane und die Erwachsenen einkaufen. Langsam zog ich meinen Ärmel hoch und sah die ganzen alten Naben an, die sich von meinem Handgelenk bis zu meinem Oberarm zogen. Mama sah so traurig aus, als ich die ihr gezeigt habe... Wieso war ich nur so eine schlechte Tochter?

Ich zog den Ärmel wieder runter und versenkte meinen Körper unter der Bettdecke. "OH (V/N)-CHAN! RATE MAL BEI WEM ALLES WIEDER GUT IST!" Ich hörte Tooru's erfreute Stimme von unten. Langsam ging er die Treppen hinauf, "Tamane hat sich doch noch für die Kekse bedankt! Sie sagte, sie war einfach nur schlecht gelaunt." Ohne zu klopfen machte er meine Zimmertür auf.

"Und außerdem!- (V/N)-chan?" Er wurde ruhiger als er mich unter der Decke wahrnahm. Ich wischte mir schnell eine kleine Träne weg, "J-ja?" Meine Stimme zitterte ein wenig. "Ich weiß genau was (V/N)-chan jetzt braucht! Eine Kuscheleinheit!" Tooru kam auf mich zu und schmiss sich mit ins Bett.

Meine Tränen stoppten und mein Herz fing an zu flattern. Als seine Arme sich um die Decke schlugen, unter der ich eingepackt lag wurde mir ganz warm ums Herz. "Du bist wie ein Bonbon eingepackt! Am liebsten würde ich den Inhalt vernaschen!~" Mein Kopf setzte aus, als Tooru diese Worte aussprach.

Vernaschen?! Mich?!
"So süß!" Er drückte mich näher an sich, weshalb meine Wangen ein Stück röter wurden. Ich spüre etwas das sich kurz auf meinen Kopf legte, der unter der Decke war, und sich dann wieder von mir trennte. Dabei hörte ich ein Kussgeräusch das Tooru's Lippen erzeugten.

Nun explodierte ich glatt. Mit einen knallroten Gesicht und einem 180ger Ruhepuls atmete ich nervös ein und aus. "Weißt du Bonbon-chan... Es ist ok traurig zu sein und vor mir musst du das auf keinen Fall verstecken. Irgendwann werde ich dich sowieso auspacken! Ob du willst oder nicht~" Sein Brustkorb bewegte sich beim reden.

Ich fühlte mich kein bisschen mehr einsam und wollte einfach nur bei Tooru sein. "T-tooru,..." stotterte ich mit meiner leisen Stimme. "Ja?" Antwortete er sofort. "Du bleibst immer bei mir oder?" Fragte ich unsicher und drückte die Augen zusammen.

"Wenn Bonbon-chan mich so sehr mag, dann bleib ich für immer!~" mir kamen die Tränen. Ich hab mich in Tooru verliebt.

Nun wurde es mir klar, das wilde Herzklopfen und das Wohlgefühl was ich Gegenüber ihm empfand, war alles Liebe. Und er,... Er war vergeben. Mein Herz zog sich wieder zusammen. Was wenn er für immer bei ihr bleibt? Was wenn er mich doch irgendwann vergisst...?

"Für immer..." Flüsterte der Lockenkopf mir nochmal zu und strich dabei über meinen Rücken. Meine Gefühle übernahmen nun für mich und ich hob schnell meine Decke an und Schwung sie über Tooru's Körper. So das nur noch sein Kopf raus guckte.

Schüchtern schlug ich meinen Arme auch um den trainierten Körper von ihm. Er war so warm und weich. Sein Geruch entspannte mich und ich schloss meine Augen. "Nun Schlaf ein wenig, Bonbon-chan..." Das waren die letzten Worte die mir Tooru zu flüsterte, bevor ich weg nickte.

Iwaizumi's Sicht

Mein Blick wanderte zur Wanduhr. Ich hatte noch 10 Minuten, bis ich mich auf dem Weg zu Oikawa machen sollte. Er hatte mich komischer Weise wieder zu sich eingeladen um mir was wichtiges zu sagen. Seit dem er mit diesem komisches Ding namens Tamane zusammen ist haben wir uns auch so gut wie nie getroffen. Ich hatte sowieso nicht mehr damit gerechnet noch in diesen Jahr ihn zu sehen.

"Hajime Schatz, du geht's gleich zu Tooru, oder?" Meine Mutter kam ins Wohnzimmer und sah mich bittend an. "Ja...?" Schnell rappelte ich mich auf. "Kannst du den Kuchen für sie mitnehmen?" Unschuldig lächelte sie mich an. Ich seufzte, "Natürlich Mama..."

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Nun stand ich vor seiner Haustür und hatte einen eingepackten Kuchen mit. Genervt und angespannt klingelte ich. Es dauerte ein wenig bis die Haustür vorsichtig aufging. Der kleine Kopf von (V/N) kam zum Vorschein, "Oh- eh- Hallo Iwaizumi-san..." Ihre Augen waren ein wenig errötet und ihre Haare waren zerzaust.

"Hi, ist Oikawa hier? Er hat mich eigentlich eingeladen." Ich steckte meine eine Hand genervt in meine Hosentasche. "J-ja ist er. Aber der schläft gerade..." Sie lächelte schräg, "Naja trotzdem, willst du reinkommen?" Sie machte die Tür weiter auf und ließ mich ins warme Zimmer. "Wieso schläft der Typ um diese Uhrzeit?" Fragte ich gereizt, als ich meine Schuhe auszog.

"Das ist meine Schuld..." Sie kratzte sich verlegen am Kopf. "Wie soll ich das verstehen? Hast du ihm Schlafmittel gegeben?" Ironisch hob ich eine Augenbraue. "Was den sonst?" Sie lachte ein wenig.

"Achso hier, der Kuchen ist von meiner Mutter für euch." Ich übergab (V/N) den Kuchen. "Danke" gerade als sie ihn annahm ertönte noch eine weitere Stimme, "(V/N)-chan... Wo biisttt duuu?...." Oikawa's Stimme klang ermüdet. Langsam kam der große die Treppen runter und strich sich erschöpft durch die Augen. "Du hast mich einfach alleine gelass- Iwa-chan?" Er sah mich geschockt an. Was heißt hier alleine gelassen?... Haben die miteinander geschlaf-

"AH SORRY IWA-CHAN! Ich hab ganz vergessen das du heute kommst! Tut mir leid! Bitte verzeih mir Iwa-chan!!!" Der Lockenkopf versuchte mich zu Umarmen, doch ich drückte ihn einfach nur weg. "Iwa-chaaannn..." Quengelte er weiter.

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Letztendlich endete ich mit Oikawa in seinem Zimmer. "So. Wieso sollte ich her kommen? Du lädst mich ja sonst nie ein." Ich verdrehte die Augen. "Iwa-chan... Ich glaube ich habe ein ganz großes Problem." Er sah bedrückt auf den Boden. "Ach auch Mal gemerkt?!" Böse starrte ich ihn an.

"Ich- ich bin in zwei Mädchen verliebt..." "WILLST DU MICH VERARSCHEN?!" Schrie ich aufgebracht und sah ihn zornig an. "Iwa-chan! Beruhig dich!" Er sah mich ängstlich an. Aufgeladen lehnte ich mich wieder nach hinten, "...Wer sind die beiden Mädchen?"

"Tamane und... Du weißt schon..." "(V/N)?" Fragte ich. "SHHH! Sag das nicht so laut!" Seine Wangen wurden ein wenig rot. Ich sah ihn gelangweilt an, "Und was soll ich jetzt machen?" Ich legte meinen Kopf auf meiner Hand ab. "Mir helfen natürlich!" "BEI WAS DU IDIOT?!" Wieder schrie ich ihn an.

"Ich kann doch nicht beide haben! Also eigentlich schon,... Aber das wäre unmoralisch!" Er versuchte sich zu artikulieren. "Hast du schonmal darüber nachgedacht, dass du eine gar nicht wirklich liebst?" Ernst sah ihn in seine braunen Augen.

"Was?... Aber wenn ich bei (V/N)-chan bin flattert mein Herz immer so glücklich!" Er fing an niedlich zu lächeln. "Ich meine nicht (V/N)." Ich verdrehte die Augen. "Eh?! Aber ich bin mit Tamane zusammen!" Erschrocken sah er mich an. "Du bist so dumm..." Stöhnte ich genervt. "Wie gemein Iwa-chan!"

Ein klopfen an der Tür ertönte. "Ja?" Rief Oikawa, woraufhin (V/N)-san ins Zimmer kam. "Ich hab euch Tee gemacht!" Der Engel kam ins Zimmer und stellte uns den Tee hin. "Danke!" Oikawa strahlte übers ganze Gesicht.

"Wenn ihr noch was wollt bin ich in meinem Zimmer." Sie ging aus dem Zimmer. "Warte (V/N)-chan!" Rief er plötzlich und stand auf. Er flüsterte irgendetwas ist Ohr. "Nein alles ist wieder gut." Antwortete sie ihm mit einem lieblichen lächeln.

Verwirrt sah ich zwischen den beiden hin und her. (V/N) ging aus den Zimmer und Oikawa kam wieder zu mir. "Und für wen willst du dich jetzt entscheiden?" Fragte ich und nahm einen Schluck vom Tee. "Es ist besser wenn ich bei Tamane bleibe. Sie liebt mich ja auch..." Er sah traurig auf den Boden. "Du denkst das (V/N) keine Gefühle für dich hat?" Ist der Typ eigentlich komplett behindert?

"(V/N)-chan findet mich bestimmt nur nervig und Tamane das Herz brechen will ich auch nicht!" "Oikawa... Ich bin mir sicher das du nur eine liebst, also Entscheide dich so bald wie möglich und spiele nicht nur mit den Gefühlen der beiden!" Sagte ich ernst und sah wieder ihn an.

"Du hast Recht Iwa-chan... Danke!" Der Schönling lächelte mich glücklich an.

Sorrowful Memories // Oikawa x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt