Rottweiler

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Ursprung:

Deutschland

Widerristhöhe:

Rüde 61-68 cm

Hündin 56-63 cm

Gewicht:

Rüde ca. 50 kg

Hündin ca. 42 kg

Herkunft und Geschichtliches:

Über die Herkunft des Rottweilers bestehen die verschiedensten Ansichten, darunter ist auch die Behauptung, dass die Urahnen der Rottweiler in den damaligen römischen Legionen zu finden sind. Die Aufgabe des Rottweilers in der Vergangenheit Vieh zu treiben und zu bewachen, auch der Körperbau, macht die enge Verwandtschaft mit den Sennenhunden deutlich.[1] Im Verlauf von mehreren Jahrzehnten wurden diese Hunde auf Lebenstüchtigkeit, Intelligenz, Ausdauer und Treibeigenschaften gezüchtet. Sie wurden somit unentbehrliche Helfer der Viehhändler und Metzger. Dieser Hund war am häufigsten in und um die damalige Reichsstadt Rottweil verbreitet, und so erhielt er im Mittelalter den Namen Rottweiler.

Rottweil war im 19. Jahrhundert ein Viehhandels-Zentrum, von dem aus Rinder und Schafe vor allem in den Breisgau, ins Elsass und ins Neckartal getrieben wurden. Der Viehhandel lag hauptsächlich in den Händen der Metzger. Sie waren es, die Hunde zum Bewachen und Treiben der Großviehherden einsetzten und zu ihrem Verwendungszweck als Metzgerhunde züchteten.

Im Laufe der Zeit wurde das Vieh durch Aufkommen der Eisenbahn und anderer Fahrzeuge auf andere Art transportiert und der Rottweiler verlor seinen Verwendungszweck. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Gebrauchswert dieser Rasse im Polizeidienst erprobt, und im Jahre 1910 wurde der Rottweiler als Polizei- und Militärhund anerkannt.

Beschreibung:

Laut Rassestandard haben Rüden eine Widerristhöhe bis 68 cm, Hündinnen bis zu 63 cm. Der Rottweiler ist ein schwerer und stämmiger Hund. Dennoch ist er weder plump noch leicht, nicht hochläufig oder windig. Seine im richtigen Verhältnis stehende, gedrungene und kräftige Gestalt lässt auf große Kraft, Wendigkeit und Ausdauer schließen. Das Gewicht von Rüden beträgt ca. 50 kg, das von Hündinnen ca. 42 kg. Rottweiler haben ein kurzes schwarzes Fell mit Unterwolle, welches an den Lefzen, am Fang, an den Augenbrauen, unter der Schwanzwurzel sowie auf der Brust und an den Beinen klar abgegrenzte rotbraune Abzeichen, den Brand aufweist. Durch kräftigen Körperbau und kraftvolles Gebiss gibt er einen guten Schutzhund ab.

Wesen:

Die FCI beschreibt im Rassestandard den Charakter des idealen Rottweilers folgendermaßen: „Von freundlicher und friedlicher Grundstimmung, kinderliebend, ist er sehr anhänglich, gehorsam, führig und arbeitsfreudig. Seine Erscheinung verrät Urwüchsigkeit; sein Verhalten ist selbstsicher, nervenfest und unerschrocken. Er reagiert mit hoher Aufmerksamkeit gegenüber seiner Umwelt."

Rassenproblematik:

Durch Beißvorfälle hat der Rottweiler teilweise einen schlechten Ruf bekommen. Der Rottweiler ist ein großer und starker Hund, von dem eine Gefährdung ausgehen kann.

Eine Untersuchung der Centers for Disease Control and Prevention, die tödliche Bissverletzungen durch Hunde in den USA zwischen 1979 und 1998 auswertete, kommt zum Schluss, dass Hunde vom Typ Pit Bull sowie Rottweiler zusammen mehr als die Hälfte aller Todesfälle durch Hundebisse verursachten.[3] Eine im Jahr 2002 veröffentlichte Schweizer Untersuchung zu medizinisch versorgten Hundebissverletzungen kommt zu dem Ergebnis, dass Hunde vom Typ Rottweiler verglichen mit ihrer Häufigkeit in der Hundepopulation überdurchschnittlich oft beißen.[4] In einer Studie des Instituts für Tierschutz und Tierverhalten der Freien Universität Berlin wird dem Rottweiler (hinter dem Deutschen Schäferhund) eine hohe Auffälligkeitsrate nachgewiesen.[5]

Der Rottweiler wird in einigen deutschen Bundesländern als Listenhund geführt, und seine Haltung unterliegt daher in diesen Ländern bestimmten Einschränkungen. Aufgrund einer Statistik des Deutschen Städtetages von 1997 wurde der Rottweiler zum 1. November 2002 in die Kategorie II der Kampfhundeverordnung in Bayern aufgenommen und muss in bestimmten Bundesländern einen Wesenstest durchlaufen.[6]

In Österreich steht der Rottweiler in Niederösterreich und Wien auf der Rasseliste.

In der Schweiz führen zwölf der dreizehn Kantone mit Rasselisten den Rottweiler auf ihren Listen, die Haltung ist in diesen Kantonen bewilligungspflichtig. In den Kantonen Genf und Wallis sind Haltung, Zucht und Einfuhr verboten.

Verwendung:

Zahlreiche Rottweiler werden als Familienhund gehalten. Er gehört zu den Gebrauchshunderassen und wird dementsprechend bei Polizei und Militär eingesetzt. Aufgrund seiner imposanten Gestalt wird er gerne als Wachhund verwendet.

Krankheiten:

Hüftdysplasie sowie Ellenbogendysplasie sind Fehlentwicklungen der jeweiligen Gelenke, für die von einer genetischen Disposition auszugehen ist. Deshalb ist bei der Zuchttauglichkeitsprüfung das Vorliegen einer Röntgenuntersuchung vorgeschrieben.[7]

Die Leukoenzephalomyelopathie ist eine erblich bedingte Erkrankung, die bei Jungtieren zu fortschreitenden Lähmungen führt. Sie ist unheilbar, kommt jedoch kaum vor.

In den letzten Jahren sind vermehrt Herzerkrankungen bei Rottweilern aufgetreten, deren Ursache bisher nicht festgestellt werden konnte.

Weblinks:

http://www.gesetze-bayern.de/jportal/portal/page/bsbayprod.psml?showdoccase=1&st=lr&doc.id=jlr-HuVBYrahmen&doc.part=X&doc.origin=bs

http://www.adrk.de/5_gesundheit2.htm

http://www.adrk.de/

http://www.rottweiler.at/

http://www.rottweilerhunde-club.ch/

http://www.fci.be/nomenclature/Standards/147g02-de.pdf

Das Große Buch der HundeWhere stories live. Discover now