Kapitel 27

1.2K 83 36
                                    

Oikawas Augen weiteten sich und erwartungsvoll blickte er zur Tür, doch zu seiner Enttäuschung kam Horacio ohne Iwaizumi wieder.

„Entschuldige, aber er wollte nicht hoch kommen. Er ist zwar tatsächlich da und ich sagte ihm auch, dass du wach bist und ihn gerne sehen würdest, doch er will dich nicht sehen."
Verwirrt zog Oikawa die Augenbrauen zusammen.
„Huh? Das macht keinen Sinn. Wieso ist er dann hier?"
Horacio seufzte. „Das kann ich dir auch nicht beantworten, aber er ist auch nicht gegangen. Er sieht total fertig aus, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen. Vermutlich ist er verwirrt. Ich sagte ihm, dass er nach Hause gehen sollte, um sich auszuruhen, wenn er nicht zu dir will, doch davon hielt er auch nichts."
Schulterzuckend lief Horacio zum Fenster und schaute nach Draußen. „Dabei ist es doch auch echt kalt."

„Könntest du mich alleine lassen?", fragte Oikawa beinahe Geistesabwesend.

Dieser Idiot. Ich dachte, dass das sowas wie unsere zweite Chance wäre, also wieso kommt er dann nicht hoch.
Idiot, Iwa, dieser Idiot!

„Sicher, ich komme morgen wieder. Ruhe dich erstmal aus." Mit den Worten verabschiedete Horacio sich und verließ den Raum.

Oikawa dachte nach. Er brauchte einen Plan, wie er Iwaizumi herbekommen könnte, doch er befürchtete, dass das nicht so einfach werden würde, aber sicherlich auch nicht hoffnungslos, schließlich war er hier. Iwaizumi war wegen ihm nach Japan gekommen und kampierte seitdem vor dem Krankenhaus.
Die Frage ist nur weshalb er das tat.

Weil ihm keine bessere Idee kam, rief Oikawa eine Pflegekraft in sein Zimmer.
Es dauerte nicht lange, bis eine Schwester sein Zimmer betrat.

„Wie kann ich Ihnen helfen?"
Verlegen räusperte Oikawa sich einen Moment.
„Könnten Sie mir hier raus helfen? Ich muss unbedingt mit Iwa reden", erklärte er nachdrücklich.
Mitleidig musterte die Schwester den Patienten.
„Tut mir leid, aber das geht nicht. Sie brauchen dringend Bettruhe. Kann ihr Freund nicht herkommen?"
Ein seufzen verließ Oikawas Mund.
„Er ist hier. Er sitzt vor dem Krankenhaus, aber er will nicht zu mir kommen", erklärte er niedergeschlagen, „deswegen muss ich zu ihm!"
Der Schwester schien ein Licht aufgegangen zu sein.
Ihre Augen weiteten sich plötzlich und sie klatschte in die Hände.
„Dieser junge Mann? Ich möchte Ihnen in dem Fall unbedingt helfen!"
Perplex starrte er die Schwester an - verstand kein Wort.
„Wissen Sie, ich hatte Schicht als der Junge Mann vor ein Paar Tagen hier ankam. Er schien völlig aufgelöst gewesen zu sein und sein Anblick zerbrach mir das Herz, doch als er Sie hier sah... da... da schien auch sein Herz zerbrochen zu sein. Er nahm Ihre Hand und redete mit Ihnen, jedoch konnte ich kein Wort verstehen... muss wohl Japanisch gewesen sein, doch obwohl ich kein Wort verstand, verstand ich dennoch, dass es wohl etwas besonderes war, was er da sagte, also wünsche ich mir vom Herzen, dass Sie diese Worte nochmal von ihm hören. Ich helfe Ihnen."
Gerührt schaute Oikawa seine Hände an und schwieg einen Moment.

Ich bin ihm also sicherlich nicht egal.
Fühlt er wie ich?
Aber wieso will er mich nicht sehen?
Was hat er gesagt?

„Ich.. Ich ähm... vermutlich stand es mir nicht zu, Ihnen davon zu erzählen. Es tut mir leid, doch ich war so ergriffen von diesem Anblick."

Oikawa schüttelte den Kopf. „Ich bin froh, dass Sie mir davon erzählt haben. Bitte, ich muss mit ihm sprechen."

Die Schwester nickte. „Ich versuche ihn irgendwie hier her zu locken."

Die Schwester beeilte sich den Raul zu verlassen, noch bevor Oikawa hätte sich überhaupt bedanken können.

Werde ich Iwa sehen?
Ich hoffe es.
Ich muss ihn diesmal doch unbedingt meine wahren Gefühle erklären.
Dieses Mal mache ich es besser!
Ich will nicht ohne ihn sein.
Nach all diesen Drama... will ich meinen Frieden... ein Happy End.
Ich will-

Ähnlich einem Deja Vu konnte Oikawa mal wieder seine Gedanken nicht zu Ende bringen, denn auch dieses Mal wurde er unterbrochen.
Die Tür öffnete sich.

Welten - IwaOiDonde viven las historias. Descúbrelo ahora