Kapitel 11

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Ich öffnete meine Augen, und brauchte eine Weile, um mich zu orientieren. Was... Wo bin ich? Ich sah mich in diesem Zimmer um, und erblickte einen Fernseher, auf dem irgendein Film lief, einen kleinen Kaffeetisch und eine recht große, braune Couch, auf der ich lag. Einige Momente nachdem ich aufgewacht war, kam Kuroo mit zwei herein. "Oh, auch schon wach, Chibi-chan?", fragte er lächelnd und setzte sich neben mich. "W-Wo sind wir, und seit wann sind wir hier?", fragte ich, immer noch völlig verwirrt. Mir war schon klar, dass wir in Kuroos Haus sein mussten, aber ich wollte sichergehen. "Wir sind bei mir zu Hause. Am Weg vom Freizeitpark hierher bist du eingeschlafen. Du hast deine Arme um meinen Hals geschlungen und dich an mich geschmiegt, irgendwie süß...", erklärte Kuroo und machte dann eine kurze Pause. Ich merkte, wie ich rot wurde, und wollte etwas zu meiner Verteidigung sagen, doch er beendete die Pause: "Jedenfalls wusste ich nicht, ob du überhaupt einen Schlüssel mit hast, und ich wollte auch nicht deinen Rucksack durchsuchen, also habe ich entschieden, dass wir hierher gehen. Du hast jetzt circa ein ein Halb Stunden geschlafen. Also wir sind ungefähr seit einer Stunde hier." Ich sah ihn kurz an, dann nahm ich mein Handy. Er hatte mich tatsächlich einfach auf seine Couch gelegt und schlafen lassen. "Du- Du hättest mich einfach wecken können...", nuschelte ich und sah nach, ob ich irgendwelche Nachrichten bekommen hatte. Eine von Lia und zwei von Blake, aber ich wollte mich Kuroo widmen, bevor ich diese öffnete. Irgendwie war ich ihm dankbar... oder so. "Naja Chibi-chan, du hast so friedlich geschlafen, das wollte ich nicht unterbrechen. Außerdem hat es nicht wirklich Umstände gemacht", antwortete er und nahm einen Schluck von seinem Tee. Hier lagen überall Bücher herum, und aus irgendwelchen unnachvollziehbaren Gründen fühlte ich mich unglaublich wohl. "Ach ja, tut mir leid wegen der Unordnung, ich dachte nicht, dass jemand herkommen würde", entschuldigte sich Kuroo und kratzte sich den Hinterkopf. "Hast du die alle gelesen und- naja... gelernt? Die schauen aus wie Chemie-, beziehungsweise Biobücher...", erwiderte ich, ohne auf seine Entschuldigung einzugehen. Er nickte. "Mich interessiert sowas halt", lachte er auf und grinste rechthaberisch. Ich flüsterte absolut unwillkürlich ein 'beeindruckend' und hoffte, dass er es überhört hatte. Doch natürlich hatte er das nicht: "Ach ja?" Er sah mir direkt in die Augen, naja... er sah eher auf mich herab, da ich immer noch dalag. 

Plötzlich ertönte mein Klingelton und riss uns aus unserer Blickkonfrontation. "Hallo, Lia? Wo bist du?", fragte meine Tante und klang ziemlich besorgt. "A-also... ich... Ich war im Freizeitpark. Und jetzt- uhm- ich bin bei Kuroo", stammelte ich hervor. Kuroo lachte und brachte seine mittlerweile leere Tasse raus. "Achso... ich verstehe", lachte Yuna und es entstand eine peinliche Stille. "Jedenfalls, komm bitte bald heim, ich habe eine Familienpizza bestellt, und allein schaff ich die nicht. Frag Kuroo auch gern, ob er mitessen möchte", erklärte sie, und ließ mir keine Zeit zum Antworten. Sie legte einfach auf. Kuroo kam wieder rein und hob eine Augenbraue. "Und, was ist los?", fragte er und lehnte sich gegen den Türrahmen. "Du isst mit uns. Wir hatten zwar gestern erst Pizza, aber was soll's. Yuna und ich schaffen zu zweit keine Familienpizza", erwiderte ich und stand schwungvoll auf. Scheinbar viel zu schnell, denn mir wurde ein wenig schwarz vor Augen. Ich schwankte ein wenig, spürte aber sofort zwei Arme, die mich stützten. "Hey, alles okay?", fragte Kuroo besorgt und hielt mich noch länger fest. Von ihm ging einer unglaublich angenehme Wärme aus, und auf meinem ganzen Körper breitete sich dieses kitzelnde Kribbeln aus. "J-ja... bin nur zu schnell aufgestanden, schätz ich", antwortete ich und richtete mich auf. "Also, kommst du?", fragte ich und lächelte ihn an. Er nickte und kam mir hinterher. 

Wir gingen gemeinsam nach Hause, und Kuroo nervte mich die ganze Zeit damit, dass er mich doch gerne wieder tragen könne, und es ja so sehr danach aussah, als hätte ich es vorhin genossen. Ich würdigte ihn nur mit kalten Blicken und einem Schlag gegen den Arm. Er lachte ein bisschen und legte seine Hand wieder auf meinen Kopf.

Nachdem wir gegessen hatten, gingen Kuroo und ich noch in mein Zimmer und spielten "Need for speed" auf meiner PS4. Er gewann fast jede Runde. Dann saßen wir nur noch auf meiner Couch und unterhielten uns über die verschiedensten Sachen. Es überraschte mich selbst immer wieder, wie sehr ich mich ihm öffnete. Ich war froh darüber. Immer wieder berührten sich unsere Beine oder Arme, und ein Kribbeln breitete sich in mir aus. Obwohl das Fenster die ganze Zeit geöffnet war, war mir die ganze Zeit unglaublich warm, wenn nicht sogar heiß. 

Ich verabschiedete mich von Kuroo, und er wollte gerade gehen, doch ich hielt ihn wie aus Reflex am Arm fest. "Hey, Tetsuro", hörte ich mich sagen. "Danke für heute. Ich hatte, trotz der Geisterbahn, viel Spaß. Ich schätze das lag Großteils an dir...", ertönte meine Stimme schon wieder, und ich sah Kuroo rot werden. Auch ich spürte einen leichten Schimmer auf meinen Wangen und lächelte ihn an. Kuroo tätschelte meinen Kopf und streichelte ihn ein wenig. "Aber klar doch, Chibi-chan. Ich hatte heute auch viel Spaß..." Er lächelte mich an, und zog mich in eine Umarmung. Er war unglaublich warm, und roch so vertraut, und angenehm, als ob wir uns schon seit Jahren kennen würden. Nachdem ich meine kurzzeitige Überforderung abgeschüttelt hatte, schloss ich meine Arme ebenfalls um ihn. Er streichelte meinen Rücken, und ich spürte seinen heißen Atem auf mich herabkommen. Unwillkürlich lächelte ich und umarmte ihn etwas fester. "Schön, das auch in deinem Wachzustand erleben können...", flüsterte er, woraufhin mir ein ganzes Stück heißer wurde. Wir lösten uns voneinander, und ohne, dass einer von uns noch etwas sagte, drehte er sich um und ging. Ich stand noch eine ganze Weile so da, einfach nur die Situation von gerade überdenkend. 

So verging die Woche, ich traf mich jeden Tag mit Kuroo, mindestens zum Spazieren. Wir lernten uns immer näher kennen und ich hatte irgendwann das Gefühl, ihn schon ewig zu kennen. Wir trafen uns auch einige Male mit Lev und Yaku, und meine Angst vor den beiden wurde immer kleiner. Mit Blake hatte ich mich nicht mehr getroffen, aber wir hatten viel geschrieben. Und Lia rief mich jeden Tag an, und ich musste ihr genaustens von meinem Tag erzählen. 

You are my O² {Kuroo x Oc}Where stories live. Discover now