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»Sojungs Sicht«
Rückblick

"Ich glaube, es ist besser wenn wir uns trennen, Sojung."

Es überraschte mich nicht diesen Satz von ihm zu hören, doch das änderte nichts daran, dass es weh tat.

Aus mitfühlenden Augen blickte Seokjin mich an und schaffte es dadurch, dass ich mich noch mieser fühlte, als zuvor.

Er war drei Jahre älter als ich und letzten Sommer auf die Universität gewechselt. Seitdem hatte sich eine unüberbrückbare Kluft zwischen uns gebildet. Wir lebten plötzlich in verschiedenen Welten und während er zum Erwachsenen wurde, war ich noch das unreife Kind an seiner Seite.

"Ja, ich denke auch", antwortete ich mit einem aufgesetzten Lächeln.

Obwohl ich es geahnt hatte, dass es so kommen würde, hatte ein Teil von mir sich gewünscht, dass wir es trotzdem schaffen würden. Das wir zwei für immer zusammenbleiben würden.

"Danke für alles." Auf seinem Gesicht lag ein aufrichtiges Lächeln, dass mich in diesem Augenblick nostalgisch werden ließ.

Und so nahm meine erste Liebe ein Ende.

Ich hob meine Tasche vom Boden auf, drehte mich um und verließ anschließend seine Wohnung, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.

Draußen regnete es und obwohl ich einen Schirm dabei hatte, ließ ich mich einfach vom Regen erfassen und konnte somit endlich meinen Tränen freien lauf lassen.

Dabei hatte ich mir geschworen hart wie ein Stein zu bleiben, damit ich mir nicht wie das zurückgelassene Baby vorkam, doch ich konnte es einfach nicht unterdrücken. Die Emotionen kochten unaufhaltsam über.

All die Zeit, die ich mit ihm verbracht hatte. Die schönen Tage, unsere Streitereien. Alles war umsonst gewesen. Mir kam alles so sinnlos vor.

"Sojung?"

Mein Kopf hob sich lethargisch, als ich meinen Namen hörte und blieb sofort stehen, als ich Seokjins besten Freund vielleicht einen Meter entfernt vor mir stehen sah.

Erschrocken riss ich meine bereits geschwollenen Augen auf und drehte mich reflexartig um, damit ich fliehen konnte. Ich wollte nicht, dass er mich in diesem Zustand sah. Doch noch bevor ich verschwinden konnte, hatte er mich eingeholt und versperrte mir den Weg.

Er sagte nichts, sondern sah mich nur an, während er den durchsichtigen Regenschirm über unseren Köpfen hielt.

"Was machst du da?", schniefte ich betrübt und blickte zu dem schwarzhaarigen hinauf, welcher mich mit ungewohnter Weichheit in den Augen betrachtete

"Ist dir nicht kalt?", fragte er mich, anstatt mir zu antworten.

Erneut liefen mir Tränen über die Wangen und es schnürte mir förmlich die Kehle zu.

Kim Namjoon war ein Jahr älter als ich und Seokjins bester Freund. Ich kannte ihn ewig und er war für mich ebenfalls zu einem sehr engen Freund geworden. Es machte mich traurig, dass unsere Wege sich wohl nun ebenfalls trennen würden.

Er wusste wie es um meine Beziehung mit Seokjin stand, deshalb musste ich ihm wohl nicht erklären, was passiert war.

"Jetzt... wo Jin und ich n-nicht mehr z-zusammen sind... k-können wir keine Freunde mehr sein...", heulte ich und wollte mich wieder vom Acker machen, doch der Größere kam mir erneut zuvor.

"Wer hat denn so einen Mist behauptet?", wollte er mit erhobenen Augenbrauen von mir wissen.

Danach beugte er sich lächelnd ein Stück zu mir herunter und tätschelte mit seiner freien Hand schließlich mein feuchtes Haar.

valiant • j.jkDonde viven las historias. Descúbrelo ahora