20 - Holding on and letting go

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Holding on and letting go

"I know that's what people say-- you'll get over it. I'd say it, too. But I know it's not true. Oh, youll be happy again, never fear. But you won't forget. Every time you fall in love it will be because something in the man reminds you of him."

― Betty Smith,

10.01.1980

Die Sonne ging gerade über den schottischen Highlands auf. Die kalte Luft streichelte über meine blassen Wangen und Regentropfen prasselten gegen die offene Fensterscheibe, bis hin zu meinen Armen, die auf meinen Knien ruhten. Der Morgen wirkte friedlich und ruhig; ganz im Gegenteil zu dem Schlafsaal, den ich die letzten Jahre mein Zuhause genannt und mit meinen besten Freundinnen geteilt hatte. Lily und Laura wuselten wild umher, in ihren schwarzen Kleidern, und konnten nicht anders, als sich gegenseitig anzufauchen. Cami war, zu ihrem Glück, bereits gestern abgereist, um sich, gemeinsam mit Fabians Familie, für die Beerdigung vorzubereiten.

So friedlich wie der Morgen zu sein schien, es war wahrlich kein schöner Tag. Heute fand die Beerdigung von Fabian und Marlene statt. Seitdem ich gestern Abend nach Hogwarts gereist war, saß ich auf dem Fensterbrett meines alten Zimmers und starrte auf die vertrauten Ländereien der Schule. Ich hatte mich nicht getraut, meine Augen zu schließen; viel zu sehr fürchtete ich mich  davor, was ich wohlmöglich sehen oder träumen hätte können.

Lily strich sich ihr Kleid glatt und beobachtete mich aus ihrem Augenwinkel. Sie trat vorsichtig auf mich zu und streichelte mir den Arm. "Du bist ganz kalt. Sitzt du schon die ganze Nacht da, Mel?"

"Vielleicht, ja." Ich lächelte sie an und lehnte mich gegen ihren warmen Oberkörper. "Ich brauche ein bisschen Frieden. Für eine Weile."

"Frieden. Klingt gut." Lily schenkte mir einen Kuss auf die Haare. "Es ist so schön, dich bei uns zu haben. Ich wünschte, du könntest hier bleiben."

Laura stöhnte und verdrehte die Augen. "Mach' es ihr nicht so schwer, Lily. Du bist ihr keine Hilfe." Laura setzte sich auf ihr Bett, was neben dem Fenster stand. Sie öffnete ihren Mund, um weiter auf Lily einzureden, da bemerkte sie etwas an ihrer Freundin, das ihren Kopf hochrot anliefen ließ. Sie sprang auf, packte Lilys Hand, die sich zwar stark wehrte, aber den Kampf gegen Laura verlor, und streckte mir den Grund ihrer Wut entgegen.

"Das glaube ich nicht, Lily! Du trägst diesen verdammten Ring schon wieder! Nimm ihn endlich ab, hörst du?" Laura schüttelte wütend ihren Kopf, Lily guckte beschämend auf ihre Finger und berührte sanft den Verlobungsring, den sie zu Weihnachten von James geschenkt bekommen hatte. Ich warf Laura einen flehenden Blick zu, die  kurzerhand darauf versuchte, sich zu beruhigen.

Sie strich das kurze, rotbraune Haar hinter die Ohren und biss sich auf die Lippe. Laura versuchte, die richtigen Worte zu finden, was ihr sichtlich sehr schwer fiel; sie war wütend und es leid, auf Lily einzureden. Besonders, weil sie den Ring lieber von Lilys Finger schneiden und die Toilette runterspülen wollte, um Lilys gefährlicher Träumerei ein Ende zu bereiten. "Ich meine es doch nur gut, Lils. Das macht die ganze Sache doch nur.. schwieriger. Du tust dir doch nur selbst weh."

"Schwieriger?" Lilys Augen füllten sich mit Tränen. "James will mich nicht mehr. Obwohl er mir solche Hoffnungen gemacht hat. Aber er will mich nicht mehr. Denkt du das weiß ich nicht?" Sie drehte den Verlobungsring um ihren Finger. "Ich werde ihm den Ring zurückgeben. Aber wenn ich ihn trage, dann vergesse ich für einen kurzen Moment das ganze Leid."

Laura seufzte und vergrub das Gesicht in ihren Händen. "Oh Lily, ich hoffe du weißt, wie krank sich das anhört."

"Lou", murmelte ich, "sei nicht immer so-"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 24, 2022 ⏰

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