Kapitel 3: Gebt mir mein Mädchen zurück

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Minho pov

Ich wusste nicht wie lange es schon her war, aber ein paar Tage-

"Es sind bisher knapp 2 Tage gewesen, Minho."

Danke Newt. Jedenfalls war seit knapp 2 Tagen kein Lebenszeichen mehr weder von Haely, noch von Teresa vorhanden. Thomas drehte derweil völlig frei, aber das mehr wegen Teresa, als wegen Haely. War ja nicht so, dass Haely uns nicht auch das Labyrinth erleichterte, NÖ!
Ich wusste sowieso nicht warum er so erpicht darauf war, zu Teresa zu gelangen. Mittlerweile fanden wir sie alle irgendwie merkwürdig, sie vertraute uns nicht so, wie es Haely, Thomas und wir alle hier taten. Aber wenn dieses Mädchen uns verriet war eines klar: die war für mich definitiv gestorben!

"Komm schon Minho, wir müssen zum Mittagessen. Hör endlich auf, auf diesen armen Sandsack hier einzuschlagen!"

"Ich hab kein Hunger, Newt. Geh du zum Essen, ich brauch hier noch eine Weile..."

Und somit verließ Newt seufzend den Raum. Sofort war eine stickige Leere um mich herum wahrzunehmen, dies störte mich aber im Moment wenig. Während ich weiterhin auf den Sandsack vor mir drauf rum prügelte, bemerkte ich nicht einmal wie jemand seine Hand auf meine Schulter legte und mir versuchte, irgendwas einzureden. Erst als er mich zu sich drehte erkannte ich das Rattengesicht vor mir. Besorgt musterte er mich als er anfing zu sprechen.

"Alles ok, Kleiner?"

" ...wenn sie mir mein Mädchen wieder bringen, ja."

"Das können wir noch ni-"

Augenblicklich drückte ich ihn an die nächste Wand und musterte ihn genau. Ich hatte es satt angelogen zu werden! Ich wusste, dass sie hier irgendwo festgehalten wurde, wo wusste ich zwar nicht, aber das würde ich schon noch herausfinden, wie war mir jetzt egal.

"WIESO NICHT?! WIE VIELEN QUALVOLLEN TESTS MUSS SIE SICH NOCH UNTERZIEHEN!"

Kurz darauf wurde die Tür zur Trainingshalle geöffnet und meine Jungs kamen zu uns angschlittert. Langsam ließ ich ihn wieder zu Atem kommen. Ich hasste ihn. Abgrundtief. Ich schnaubte verachtend, aus als ich mich aus der Halle machte und in mein 'Zimmer' lief. Überall waren Ärzte in Kittel, oder Wachmänner stationiert. Mir grauste es hier, auch wenn es ein "sicherer Ort" war, wollte ich hier weg. Vor einer streng gesicherten Abteilung hielt ich inne. Es hörte sich vielleicht verrückt an, aber ich meine Haely gerochen zu haben...
Ihr Duft nach Blüten und Frische würde ich überall wiedererkennen! Sofort rannte ich los, wurde aber recht schnell aufgehalten.

"Wo willst du denn hin, junger Mann? Das ist eine STARK gesicherte Abteilung, hier haben nur vertraute Sicherheitsmänner und Ärzte Zutritt."

"Ich denke meine Freundin ist da drin, ich-"

"Wie gesagt: SIE HABEN HIER KEIN ZUTRITT."

Und somit schnaubte ich erneut verachtend aus und setzte mein Ziel fort. Im Zimmer angekommen belagerten mich sofort die anderen mit Fragen was das alles sollte, ich aber antwortete nicht, sondern kletterte einfach auf mein Bett und starrte an die Decke. Das war gerade einfach alles viel zu viel für mich... Leicht fing ich an zu zittern, setzte mich aber blitzschnell auf, als mir Newt einen Teller mit Essen auf mein Bett stellte.

"Du solltest was essen. Auch wenn du keinen Hunger hast brauchst du es. Denn ohne Kräfte kommst du garantiert nicht allein an den Wachen vorbei."

Lächelnd ass ich alles vom Teller auf und begann meinen Plan zu schmieden.

Nach etlichen gescheiterten Versuchen und Schlägereien brach ich meine Pläne ab und ließ das Schicksal entscheiden. Vielleicht hatte es sich für 'noch nicht jetzt' entschieden...
Jedoch tat es nichts an der Tatsache, dass ich gefühlt jede Sekunde jemanden fragte, wann genau Haely mit den Tests durch war, jedoch kam immer nur dieselbe Antwort. Nämlich, dass es noch etwas dauerte. So langsam verließen mich meine Kräfte. Von Tag zu Tag wurde es immer unerträglicher und meine Gedanken umhüllten mich besonders am Abend.

Was ist, wenn sie mich schon vergessen hat?
Geht es ihr gut?
Mag sie mich wirklich genau so, wie ich sie?
Was ist, wenn sie einer weiteren Gehirnwäsche ausgesetzt wird?
Wie hat sie nochmal geklungen?
Kämpft sie genau so wie ich für sie?

Und das war gerade mal der Bruchteil meiner tag-täglichen Gedanken...
Tag ein Tag aus wälzte ich mich in den Schlaf, war mehrere Nächte hellwach und niemand konnte mich aufmuntern. War das etwa Liebeskummer? Newt meinte,:

"Sie kommt schon wieder zurück und dann seid ihr wieder vereint!"

Aber wann wusste auch er nicht. Jeden Tag wurden mehr Flüchtige aus den Labyrinthen aufgerufen. Zum Glück hatte es noch niemanden von uns getroffen, aber so, wie die Blicke der Wärter waren, waren sie alles andere als froh. Mag sein das wir, besonders ich nicht sehr einfach waren, aber ich wollte doch nur mein Mädchen wieder haben, mehr nicht! Danach würde ich auch bestimmt ganz ruhig werden...
Aber selbst Thomas war auf Krawall gebürstet wegen Theresa. Was er an ihr fand, verstanden wir zwar alle nicht, aber wer verstand schon die Liebe oder was auch immer er für sie empfand.
Was mir allerdings auch nicht entging waren die ständigen Seitenblicke Newts an Thomas gerichtet. Er sah mit ihm glücklich aus, aber jedes Mal, wenn Thomas von Theresa sprach, ging er entweder woanders hin oder seine Miene verfinsterte sich gewaltig und im nächsten Moment war das Thema auch schon wieder gewechselt. Ein wenig musste ich schmunzeln wenn ich die beiden sah, besonders wenn Newt mehr als sonst lachte. Wenigstens ging es einem von uns gut...

"Hey... wie geht's dir?", wenn man vom Teufel sprach!

"Ging schon besser, Newt. Und wie geht's dir?"

"Ich vermisse sie..."

"Und ich erst! Denkst du sie kommt wieder zurück?"

"Da bin ich mir sicher, und wenn wir das ganze Gebäude stürmen müssen!"

Wir beide fingen an zu lachen, wie ich das vermisst hatte! Ich kann gar nicht sagen wie sehr ich ihn vermissen würde, wenn er nicht mehr da wäre...
Er war, ist und bleibt mein bester Freund der immer ein Ohr für mich hat. Er war in Zeiten für mich da, in denen ich nicht einmal für mich selber dagewesen wäre!
Wir beide saßen oben auf meiner Bettseite (unten war Pfanne). Er lehnte seinen Kopf an meiner Schulter ab und erzählte mir alles. Und wenn ich alles meinte, dann meinte ich auch ALLES. Egal ob ich die Kleinigkeiten schon wusste oder nicht, ich hörte ihm zu und so kamen wir ins Gespräch und ich vergaß für ein paar Stunden kurz alle meine Probleme.

"Übrigens weiß ich, wann du schläfst, und wann du die ganze Nacht wach bist. Dir macht die Sache mit ihr wohl noch schwerer zu schaffen, als für uns alle hier. Und komm mir jetzt ja nicht mit dem ganzen "Verliebten"- Kram, klar? Immerhin ist sie auch für mich ein wichtiger Teil! Sie ist eine meiner engsten Freunde..."

"Ich liebe sie noch immer auch wenn ich allmählich immer mehr von ihr vergesse... wie hat sie in meinen Ohren geklungen... wie-"

"Minho jetzt hör mal, erstens sind wir nicht einmal eine Woche hier und zweitens bist du kein alter Opa, also reiß dich zusammen! Sie WIRD wieder kommen!"

"Danke Newt... für alles..."

Love In The Scorch Trials || Maze Runner || Minho FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt