Kapitel 8

200 9 4
                                    

Nach meinem Sieg über mich selbst und meinen inneren Schweinehund gingen wir wieder in unsere Klassen, aber Daichi und Koshi versicherten mir, dass wir meinen Erfolg noch mit einer Runde Nikuman nach dem Training feiern würden, welche Daichi uns unbedingt ausgeben wollte. Es war etwas merkwürdig, die Mädchen den Tag über auf den Fluren zu treffen. Es gab nähmlich einen entscheidenden Unterschied zu vorher: Ich hatte keine Angst mehr vor ihnen. Woher dieser Mut kam konnte ich nicht sagen, aber ich genoss dieses Gefühl solange es noch anhielt.

Ich durfte zwar noch nicht am Training teilnehmen aber niemand hatte mir verboten ihnen zuzusehen. Also machte ich mich auf den Weg zu ihnen. Ryu stürmte ganz aufgeregt auf mich zu als ich die Halle betrat. "(D/N)!!!!! Stimmt es was Daichi und Suga mir erzählt haben??" Erst sah ich ihn fragend an. Dann jedoch begriff ich auf was sich seine Freude bezog und nickte nur Stumm.
Im gleichen Augenblick begann er Freudensprünge bis an die Decke zu vollführen. Als er damit fertig war warf er sich um meinen Hals und erdrückte mich anschließend beinahe. "Ich bin ja so stolz auf dich Schwesterchen.", schrie er in mein Ohr. "Ryu.. ich bekomme keine.. Luft...", versuchte ich ihm klar zu machen doch sein emenser Elan sorgte dafür, dass er meine Bemühungen seine Aufmerksamkeit zu gewinnen im Sand verliefen. Doch zu meinem Glück stand Tsukishima direkt neben uns und erhörte meine kläglichen versuche nicht zu ersticken. "Wenn du so weiter machst kannst du sie direkt von hier ins Krankenhaus tragen. Weil du sie erdrückt hast.", sein sarkastischer Ton bewegte meinen Bruder mich doch noch am Leben zu lassen. "Endschuldige Schwesterchen. Ich bin nur so stolz auf dich!!" Er eilte schon wieder davon um bei dem Aufbau der Geräte zu helfen.

Suga schlich sich an meine Seite: "Tut mir leid wir hätten wahrscheinlich warten sollen bis das Training vorbei ist. Vielleicht hätte er dann nicht mehr genug Energie gehabt um dich beinahe umzubringen.", flüsterte er mir mit einem leichten Lachen zu. "Es hätte keinen Unterschied gemacht. Bei solchen Neuigkeiten holt er doch noch mal seine Letzten Kraft Reserven raus.", und ich schloss mich seinem Lachen an. Erst ein mal musste ich mich noch bei meinem Retter bedanken: "Tsukishima war dein Name richtig?" "Ja.", gab er nur knapp zurück. "Danke, dass du mich vorhin gerettet hast. Ryu hätte mich wahrscheinlich erwürgt wenn du nicht gesagt hättest. Er hört echt nie zu." "Keine Ursache." So wortkarg wie immer.

In der Halle herrschte wie immer eine ausgelassene Stimmung. Hier fühl ich mich wirklich wohl. Ich freue mich schon darauf endlich selber mit spielen zu dürfen. Sie beim Spielen zu beobachten machte mir so viel Freude, dass ich wahrscheinlich trotzdem herkommen würde, auch wenn ich nicht spielen dürfte. Als ich den Jungs dabei zusah wie sie sich so sehr reinhängten, wurde ich schon ganz hibbelig. Ich will auch endlich aufs Spielfeld!!!!

"Hey, sag mal. Du bist doch Tanakas Schwester oder?", fragte mich Narita, welcher sich gerade für eine kurze Pause neben mir auf der Bank niedergelassen hatte. "Ja bin ich. Wieso fragst du?" Mit einem schiefen Blick sah ich ihn an, da ich nicht ganz begriff auf was er hinauswollte. "Na weil er so aufgedreht und Energie geladen ist. Du hingegen bist eher ruhiger. Nicht ganz so aufgekratzt wie er, verstehst du? Da glaubt man kaum das ihr Geschwister seid. Auch auf andere Merkmale bezogen, seid ihr sehr verschieden." Seine Worte brachten mich zum schmunzeln. "Ich verstehe was du meinst. Viele Leute können gar nicht glauben, dass wir beide Geschwister sind. Wir haben kaum äußerliche Ähnlichkeiten und auch unsere Charakter unterscheidet sich sehr von einander. Diese Gegensätze kommen von unseren Eltern. Unsere Mutter hat viel Temperament und ist sehr Leidenschaftlich was ihre Hobbys und ihren Job betrifft. Unser Vater hingegen ist fast das genaue Gegenteil. Er lässt alles ruhig angehen und ist oft sehr verschlafen. Ich schätze darin liegt der Grund für unsere gewaltigen Unterschiede. Sie haben sich deswegen schon vor Jahren scheiden lassen. Sie waren einfach zu verschieden verstehst du? Wenn du Ryu jemals darauf ansprechen solltest vermeide es möglichst ihn mit unserer Mutter zu vergleichen.", erklärte ich ihm. "Warum?", fragte er neugierig. "Tu es einfach nicht in Ordnung?" Er nickte darauf hin nur.

"Ich freue mich, dass du bald bei uns mitspielst. Als ich deinen ersten Angriff gesehen hatte wusste ich, du würdest gut in unser Team passen. Ich hab es an deinen Augen gesehen. Das Feuer, welches in ihnen brannte. Du wirst bestimmt eine hervorragende Ergänzung in unserem Team. Also denke ich zu mindesten.. Endschuldige ich muss weiter machen. Schließlich will ich ja nicht ewig auf der Bank sitzen. Mein Ziel ist es mir endlich einen Stammplatz zu holen." Schon war er auf und davon. In diesem Team sind wirklich alle sehr sprunghaft.

Später als ich mit Shimizu die Flaschen der Jungs auffüllte erzählte sie mir ein bisschen von dem bisherigen Verlauf der Karriere der 3. Klässler. Ich hoffe für sie, dass dieses Jahr ein gutes wird. "Wir werden alle Spiele gewinnen und nach Tokyo fahren. Meinst du nicht auch?", als ich sie dabei anstrahlte, erkannte ich wie in ihren Augen die Hoffnung schimmerte. "Ich hoffe es." Sie und ich wahren uns einig. Dieses Jahr mussten wir alles geben und es bis in die nationalen Meisterschaften schaffen!

Das Training war vorbei und endlich konnten wir Nikuman essen. Der würzige Geschmack und die Ingwernote machen sie echt unwiderstehlich. Daichi ist echt der beste! "Und Schwesterchen wie hat es dir gefallen deinem tollen großen Bruder zu beobachten wie er all diese Bälle geschlagen hat?" Ryu ist echt ein Spinner. "Mir hat es in den Fingern gejuckt dich endlich fertig zu machen.", provozierte ich ihn. Anstatt etwas zu erwidern fing er nur an Laut zu lachen und das so lange bis der Besitzer des Ladens, von dem wir die Nikuman gekauft hatten nach draußen gestürmt kam: "Was fällt euch ein so einen Krach zu veranstalten macht dass ihr weg kommt!" Wir entschuldigten uns bei ihm und liefen schnell weiter bevor er uns noch weiter anschrie. "Ryu, du musst auch echt überall für ärger sorgen.", beschwerte ich mich bei meinem Bruder. Auch die anderen und vor allem Ennoshita und Daichi stimmten mir zu. Nach dem alle aufgegessen hatten gingen wir im Anschluss alle nach Hause. Ich bedankte mich noch einmal bei Koshi und Daichi für die Hilfe. Jedoch als ich mich gerade umgedreht hatte um mit meinem Bruder den Nachhauseweg anzutreten hielt Koshi mich an meinem Handgelenk fest. "Du brauchst dich nicht bei uns bedanken. Du alleine hast deinen Dank verdient. Weißt du noch? Dein eigener Mut hat dich zu diesem Sieg geführt. Wir haben dir lediglich einen Schubs in die richtige Richtung gegeben. Also hör auf dich bei uns zu bedanken." Seine Worte berührten mich und brachten mich dazu ihm einen Sanften Kuss auf die Wange zu geben. "Ich danke euch trotzdem Jungs." Mit einem strahlenden Lächeln lief ich nun davon. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und meine Wangen wurden heiß. Als mein Bruder es bemerkte lachte wieder nach Herzenslust über mich. Dieser Blödmann, hätte er nicht warten können bis wir Zuhause sind?

Heute mal wieder Pünktlich zum Samstag ein Kapitel.

Haikyuu ff Koshi Sugawara x ReaderWhere stories live. Discover now