Willst du...?

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James stand angespannt vor Qualität für Quidditch. Seit einer halben Stunde wartete er nun auf Sirius und noch immer war er nirgends zu sehen. Und das machte James' Nervosität nicht unbedingt besser. Er hatte nicht wirklich lange über sein Vorhaben nachgedacht, es war eher eine spontane, plötzliche Entscheidung gewesen und jetzt wo er alleine in der Winkelgasse stand nur wenige Momente davon entfernt und alleine mit seinen Gedanken, war er sich nicht sicher, ob es eine kluge Idee war oder ob es richtig war. Vielleicht war es auch zu früh darüber nachzudenken. Doch bevor er weiter in Panik verfallen konnte stand Sirius vor ihm. „Na Krone, was ist so wichtig, dass ich heute so dringend herkommen musste. Weißt du ich hatte eigentlich Pläne für heute aber ich muss zugeben du hast mich neugierig gemacht.", er grinste. „So um was geht es, du siehst furchtbar aus. Ist Lily schwanger?", Sirius sah ihn nun geschockt an. „Nein...also ich denke nicht." „So was ist es dann...oh.", Sirius zog wissend die Augenbrauen hoch. „Du willst...bist du dir sicher? Also nicht, dass ich das nicht unterstützen würde aber...", er brach ab. „Ja.", in dem Moment wo James dies aussprach wusste er, dass es genauso war. Er war sich absolut sicher, dass er Lily Evans heiraten wollte und das nicht erst in fünf Jahren. „Okay. Dann suchen wir mal den perfekten Ring für unsere baldige Mrs. Potter.", Sirius lächelte und klopfte seinem besten Freund aufmunternd auf die Schulter. „Denkst du...denkst du sie sagt ja?" „Ich würde ja gerne mit einem überzeugend ja antworten aber bei Lily weiß man nie." „Sehr aufbauend, Tatze." „Na soll ich lieber lügen.", er grinste. „Ja ehrlich gesagt, wäre mir das gerade lieber.", auch über James' Gesicht huschte nun ein halbes Lächeln.
Nur wenige Minuten später standen die beiden in dem kleinen Schmuckgeschäft, von dem James nicht einmal den Namen aussprechen konnte. Jetzt wo er vor der doch viel zu großen Auswahl der Ringe stand kam die Nervosität wieder. „Was suchen Sie denn genau?", eine ältere Dame mit einem freundlichen Lächeln sah James fragend an. „Uhm..." „Er sucht einen Verlobungsring für seine Freundin. Sie ist wahnsinnig temperamentvoll aber auch gleichzeitig der netteste und hilfsbereiteste Mensch, den ich kenne. Ach und sie ist eigentlich viel zu schlau für den sprachlosen Idioten neben mir.", Sirius grinste nun wieder breit. „Ich verstehe, nun...", sie griff in eine Schublade und holte fünf verschiedene Ringe. „Ich würde ja den nehmen.", Sirius deutete auf einen silbernen Ring, verziert mit mehreren kleinen Steinchen. Doch James' Blick war auf einen Ring gerichtet, der hinter der Theke in einer Vitrine lag. Die Verkäuferin folgte James Blick. Sie drehte sich um und nahm den silbernen Ring mit dem kleinen Smaragd in der Mitte heraus und legte ihn vorsichtig vor James auf die Theke.
„Den...", James räusperte sich. „Uhm...ich würde...uhm ich hätte gerne den.", James' Kehle war trocken. Die ältere Dame nickte lächelnd.

James und Sirius liefen schweigend durch die Winkelgasse. „Wann willst du sie fragen?", brach Sirius nach einer Weile die Stille. James zuckte die Schultern. Mit dem Ring in der Tasche, hatte sich James' Nervosität in eine panische Angst verwandelt und er wusste nicht wann oder eher ob er überhaupt die Courage haben würde Lily zu fragen, ob sie seine Frau werden würde. Er war sich sogar relativ sicher, dass sie ablehnen würde, jedenfalls für den jetzigen Zeitpunkt. Warum sollte er es dann überhaupt versuchen, war es nicht dumm. „Hey, du musst es ja nicht gleich heute machen aber sobald du es möchtest hast du jetzt alles was du dazu brauchst.", holte Sirius James aus seinen Gedanken als ob er sie mitgehört hätte. „Hm." „Krone hör mich mal zu. Du liebst Lily, Lily liebt dich. Ich weiß, dass du sie heiraten willst aber wir wissen beide warum du es jetzt auf einmal so eilig hast. Lily wäre fast gestorben und du hast Angst, dass du nach dem Krieg vielleicht nicht mehr die Chance hast. Und ich bin mir sicher du bist in der aktuellen Situation nicht der einzige dem das so geht. Und ich hab dir schon gesagt, dass ich es sehr befürworte, ich mag Lily, sehr sogar aber wenn du dir nicht sicher bist, dann warte ab." „Das ist es nicht. Ich...", er war sich nicht sicher, ob er mit Sirius wirklich darüber sprechen wollte. „Du machst nur fast deinen Umhang nass bei dem Gedanken sie tatsächlich zu fragen. Was ich verstehe. Bei Lily's Temperament hätte ich auch Angst."
„Große Hilfe Tatze.", James verdrehte nur die Augen.
„Sirius, James!", rief ihnen eine bekannte Stimme hinterher. Als sie sich umdrehten sahen sie in das grinsende Gesicht von Marlene. „Was hat euch den hier her verschlagen?"
„Besorgungen." Marlene hob nicht ganz überzeugt ihre Augenbrauen. Ihr Gesichtsausdruck hellte sich jedoch keine Sekunde später wissend auf. „Ich wusste es." James und Sirius wechselten einen unsicheren Blick. „Bei Merlin, zeig ihn.", quietschte Marlene nun schon fast. „Uhm...was zeigen?", versuchte James unschuldig zu fragen. „Ach jetzt tu nicht so.", ohne Vorwarnung schnappte sie ihm die Tüte aus der Hand. „Der ist ja wahnsinnig schön.", Marlenes Augen glänzend als sie den Ring betrachtete. „Wann fragst du sie? Wie fragst du sie? Ich muss unbedingt den Junggesellenabschied planen.", den letzten Satz sagte sie mehr zu sich selbst. „Marls beruhig dich mal kurz.", ergriff nun Sirius das Wort. „Er weiß noch nicht wann.", antwortete Sirius für seinen besten Freund. Etwas enttäuscht sah Marlene nun die beiden Rumtreiber an. „Aber du sagst ihr doch nichts?", fragte James und die Angst, die ihn in den letzten Stunden nicht wirklich loslassen wollte schwang nun auch in seiner Stimme mit. „Natürlich nicht.", rief Marlene empört. „Was denkst du denn von mir."
„Na dann Jungs, ich muss auch noch was erledigen, wir sehen uns bestimmt demnächst.", sie umarmte beide und verschwand in der Menschenmenge.


James lief unruhig in der Küche in seinem und Lily's Haus in Gordrics Hollow hin und her. Er konnte die kleine Box in seiner Hosentasche spüren. Seit einem Monat lief er schon mit dem Ring in seiner Tasche herum und bis jetzt hatte er noch nicht den Mut aufbringen können die Frage zu stellen. Allerdings schlug sich das langsam aber sicher auf seine Nerven nieder. Die Nervosität, die in seiner Magengrube schlummerte war seit dem Tag an dem er beschlossen hatte Lily einen Antrag zu machen nicht mehr vergangen und seine Freunde machten diesen Umstand auch nicht wirklich besser. Fast jeden Tag erhielt er Eulen mit neugierigen Fragen.
Er hörte den Schlüssel im Schloss. Lily war den Vormittag zusammen mit Alice unterwegs gewesen.
Sie küsste ihn zur Begrüßung. „Wie wars?", fragte James und versuchte dabei so gelassen wie möglich zu klingen. „Sehr schön aber nicht spektakulär, was eine wirklich nette Abwechslung ist.", sie grinste ihn an.
„Du hast doch heute Abend keine Schicht oder?", fragte James. „Nein, ich gehören den Rest des Tages dir." Sie sah ihm tief in die Augen und zog ihn langsam zu sich herunter. James' Magen verführte noch immer eine Art Freudentanz. Als sie sich lösten nahm James ihre Hand.
„Lily Evans, ich liebe dich. Ich bin wirklich hoffnungslos in dich verliebt und nichts könnte jemals ändern was ich für dich empfinde. Wir könnten furchtbar arm werden und unser Haus verlieren oder krank werden oder du könntest feststellen, dass du doch lieber einen blonden, blauäugigen Muggle haben möchtest, der mit dir ein spießiges nicht magisches Leben führt. Du könntest deine Haare abrasieren oder grün färben, auch wenn ich zugeben muss du gefällst mir so am besten aber das alles wäre mir egal, mein Herz würde immer dir gehören selbst wenn du mich wieder hassen würdest. Ich bin noch nicht fertig Lily.", unterbrach er Lily noch bevor sie etwas sagen konnte. „Keine Zeit wäre für mich genug um mit dir zusammen zu sein. Aber wenn ich auch nur eine Sekunde, Minute, Stunde oder ein Jahr bekommen könnte würde ich die Zeit nur mit dir verbringen wollen. Aber ich würde ein „für immer" vorziehen.", er lächelte leicht. „Daher möchte ich dich fragen..." „Ja.", doch das geflüsterte ja von Lily hatte James nicht gehört, er war viel zu nervös um in diesem Moment überhaupt etwas wahrzunehmen. Seine Knie zitterten und er hatte das Gefühl sich jede Sekunde übergeben zu müssen. Er nahm die Schachtel aus seiner Hosentasche und ließ sich auf eins seiner immer noch wackelnden Knie sinken. „Lily Evans, würdest du mir die wahnsinnige Ehre erweisen meine Frau zu werden?", er zwang sich in ihre grünen Augen zu blicken auch wenn er am liebsten weggesehen hätte, den ihr Blick machte die Nervosität nur noch schlimmer. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt und ein Lächeln hatte sich auf ihrem Gesicht breit gemacht. „Ja, James.", sie fing an zu nicken während Tränen über ihre Wangen kullerten. James, viel zu verwirrt, sah sie, immer noch vor ihr kniend, einfach nur an. „Wirklich?" „Ja, James, JA, ja, ja.", sie zog ihn hoch und schlang ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn leidenschaftlich während sie immer wieder ein Ja gegen seine Lippen murmelte. James spürte wie in seinem Magen ein riesen Feuerwerk explodierte. Er würde Lily Evans wirklich heiraten, sie hatte ja gesagt. Er löste sich von ihr. „Du hast ja gesagt.", er sah sie etwas entgeistert an. „Lily Evans, du hast gerade zugestimmt mich zu heiraten.", sein Grinsen würde immer breiter bevor er sie erneut in einen langen Kuss zog. „Wir werden heiraten.", schrie James schon fast, hob Lily hoch und wirbelte sich herum. „Ja James aber du kannst mich runter lassen.", sie lachte und wischte sich die Tränen von ihrem Gesicht. „Ich liebe dich unglaublich." James ließ Lily plötzlich los, sprang zur Couch und nahm den Spiegel. „Tatze, Tatze.", Sirius' Gesicht erschien im Spiegel. „Krone?" „Sie hat Ja gesagt.", ein Jubelschrei seitens Sirius ertönte. „Gefällt ihr der Ring?" James erstarrte und sah auf die Box in seiner Hand. Er ließ den Spiegel auf die Couch fallen, drehte sich ruckartig zu Lily um und nahm, etwas peinlich berührt, den Ring aus der Box um ihn Lily an den Finger zu stecken. „Fast vergessen.", murmelte er leise. „Du kannst Sirius sagen er gefällt mir sehr.", ihre Augen glänzend als sie den silbernen Ring ansah. In diesem Augenblick hätten hundert Dementoren kommen können, James hätte sie ohne große Anstrengung vertreiben können.

Changes | JilyDonde viven las historias. Descúbrelo ahora