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"Wozu sind die Drogen?"

Schwer schluckend beugte der Weißhaarige sich vor, um die Tasse abzustellen, ehe er sich wieder einkuschelte und den Boden fixierte.

"Um dich zu zerstören."

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"Appa!!!"

Ein Junge rannte durch den großen Garten des Anwesens, auf einen Mann, im mittleren Alter, zu. Dort angekommen schmiss er sich in die weit ausgebreiteten Arme eines Vaters.

"Na Großer."

Mit dem Schwung des Jungen wirbelte er sie beide durch die Gegend, bevor er ihn fest in seine Arme schloss.
Eine Kurze Ewigkeit standen die beiden  'Männer' der Familie so da, obwohl der Vater praktisch nie da war, bis die Mutter beide unterbrach.

"Jungkookie gehst du kurz spielen? Wir müssen was besprechen."

Brav nickend lief der Junge weg, sobald sein Appa ihn absetzte.

Jungkook verschwand hinter der nächsten Ecke, nur um sich dort auf den Boden zu setzten und die beiden Erwachsenen zu belauschen.

Es war nicht das erste mal, dass der Schwarzhaarige seine Eltern belauschte, somit bekam er manchmal jedoch auch komische Sachen mit.

"Hast du das Problem gelöst?"

"Wir sind an ihm dran, mach dir keine Sorgen. Es dauert nur noch ein bisschen."

Unsicher ob Jungkook das mithören sollte, lief er um das Haus, um durch ein offenes Fenster reinzugelangen.

Unmittelbar nachdem er das Fenster wieder geschlossen hatte, rief seine Mutter auch schon nach ihm. - "Bunny!! Ich gehe einkaufen, willst du etwas?"

"Nein Eomma!" -Daraufhin fiel schon die Haustür ins Schloss.

In dem Glauben, dass sein Vater immernoch draußen war, kletterte der Junge, in der Küche, auf die Arbeitplatte, um an die, vor ihm versteckten, Schokokookies zu gelangen.

Glücklich mit den Keksen im Arm sprang Jungkook von der Arbeitsplatte, nur kam er nie am Boden an. Stattdessen fand er sich in den Armen seines Vaters wieder, welcher ihn gespielt streng musterte.

"Hab ich dich! Du Dieb!"

Schnell versteckte der Schwarzhaarige die Kookies hinter sich und sah den Mann, mit seinem unschuldsblick, an.

"Wen habt ihr bald?"

Unschuldig und vergessend, dass er sich somit verriet gelauscht zu haben, fragte Jungkook diese Frage um von seinen geliebten Keksen abzulenken.

"Ah also nicht nur Dieb sondern auch Spion, verstehe." Spielerisch tippte sein Vater ihm auf die Nasenspitze und setzte sich, mit Jungkook auf dem Schoß, aufs Sofa.

"Weißt du mein kleiner Keks, es gibt Sachen die Menschen machen. Böse Sachen um das Leben anderer zu zerstören. Und die Gründe dafür sind dir komplett unklar, doch für diese Menschen ist, dass das richtige. Das Einzige was du dann machen kannst, ist zu entscheiden wie du handelst. Ob du versuchst diese Person zu verstehen und vielleicht sogar eine Lösung findest, oder ihr zuvor kommst und sie dafür zerstörst." - Mit großen Augen lauschte Jungkook der Erzählung. Er war noch viel zu klein um das jetzt zu verstehen, aber trotzdem fasziniert es den Jungen, wie sein Vater über Dinge sprach. - "Du musst ganz genau abwägen, für was es sich lohnt, was zu riskieren."

"Und was machst du jetzt?"

"Ich? Ich werde dem Menschen zuvor kommen. Für ihn lohnt es sich nicht etwas zu riskieren, aber für dich und deine Mutter, für die Menschen die ich liebe, würde ich alles riskieren."

Liebevoll legte der Mann seine Stirn an die seines Sohnes und Blickte ihm Tief in die Augen.

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Das war die letzte Erinnerung welche Jungkook an seinen Vater hatte. Wie der Schwarzhaarige später erfuhr schmerzte es seinem Appa genauso, wie Jungkook selbst, den anderen so selten sehen zu können.
Nur wollte er seinem Sohn das Beste Leben bieten, welches es nur gab. Und dazu brauchte man nunmal auch Geld.

Doch so weise wie dieser Mann nun auch gesprochen hatte, konnte selbst er nicht wissen, dass dies das letzte mal gewesen war, wo er Jungkook so nah sein konnte. Nein, ihn überhaupt noch sah.

Doch um das Geld für seine Familie zu sichern, stieg der Familienvater an jenem Abend, wo der Sturm draußen nur so wütete, ins Auto. Jungkook wurde schon längst ins Bett gebracht, hatte nicht den Hauch einer Ahnung, dass sein Vater zur Arbeit fuhr um das Geld zu sichern.

Der Schwarzhaarige wusste noch genau,  wie er von seiner vollkommen aufgelösten Mutter geweckt wurde.
Der damals noch kleine Jungkook erlitt ein Trauma, was er halbwegs überwunden hatte, doch war der Tod seines Vaters sinnlos. Die Person, die sich was davon versprochen hatte, bekam nichts.

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Eine Träne lief dem Älteren über die Wange und fiel letztendlich, von seinem Kinn aus, in den Kakao.

Er musste eine Entscheidung treffen, wie sein Appa es ihm noch als letztes erzählt hatte, doch dafür wollte und musste er den Rest kennen.

"I-ich weiß nur e-eine Frage aber... W-warum.." - einmal räusperte sich der Schwarzhaarige, ehe er den Blick auf Yoongi richtete, welcher mit Schock, die Tränen beobachtete. - "Warum willst du mich zerstören?"

Der Blick des Weißhaarigen verwandelte sich in den eines ausgesetzten Kätzchens, welches hilflos umher sah und nur darauf hoffte, in den Arm genommen zu werden und vor der großen bösen Welt beschützt zu werden.

"N-nicht I-ich. Jemand anderes..."

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UwU wieder etwas länger. Ich hoffe es gefällt euch <3

Warum sind Wochenenden nur so kurz? 

𝑭𝒊𝒓𝒆 𝕎𝕒𝕥𝕖𝕣 /ʸᵒᵒⁿᵏᵒᵒᵏ/Donde viven las historias. Descúbrelo ahora