Kapitel 4

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Am nächsten Tag habe ich frei und jede Menge Zeit mir den Kopf zu zerbrechen, was Luca wohl heute Abend mit mir machen wird.

Ich habe mich mittlerweile dazu entschieden, dass Luca nicht der Fremde vom Parkplatz sein kann. Allein seine Haarfarbe gibt mir genug Aufschluss darüber. Ich bin irgendwie ein bisschen nervös. Seit gefühlten Ewigkeiten habe ich kein Date mehr gehabt. Meistens lässt meine Arbeit das nicht zu.

Vielleicht ist es also doch ganz gut, dass Jamie mich irgendwie dazu zwingt. Um meinen Kopf frei zu bekommen gehe ich joggen. Ich hasse Joggen eigentlich. Meine Kondition ist so gut wie bei einem Stück Brot. Doch dafür, dass ich solange nicht gelaufen bin, schaffe ich es immerhin 2km am Stück zu laufen. Die Jogger von euch werden lachen, doch für mich ist das ein guter Anfang. Darauf kann man eindeutig aufbauen. Ich sollte das öfter tun, doch meistens mogle ich mich irgendwie darum und suche mir lieber etwas anders. Nach diesen 2 km, für die ich übrigens auch 20 min brauche, bin ich schweiß gebadet und springe sofort unter die Dusche.

Ich singe unter der Dusche und genieße das Gefühl, dass man nach dem Joggen eben hat. Bei diesem Gefühl frage ich mich tatsächlich, wieso ich nicht öfter laufe.

Es ist ein sonniger Tag und es ist noch angenehm draußen. Gegen Mittag werden wir es wahrscheinlich schön warm haben. Ich ziehe mir eine Hose und ein T-Shirt am, schlüpfe in meine Hausschuhe und rufe dann meine Mutter an.

Vielleicht hat sie ja Lust mit mir zu Frühstücken.

„Guten Morgen Mama, sag mal... Ich habe heute frei und da dachte ich mir, dass wir zusammen Frühstücken könnten. Ich besorge auch Brötchen."

„Guten Morgen, ja gern. Ich setze schon mal Kaffee auf."

Wir legen auf. Ich ziehe mir Schuhe an, schließe meine Tür ab und mache mich auf dem Weg zum Bäcker. Schnell stecke ich mir noch Kopfhörer in die Ohren.

Ich verlasse gerade das Treppenhaus, da fällt mein Blick auf einen Mann, der gegenüber im Hauseingang steht. Er ist größer als ich, gut gebaut. Unter seinem enganliegenden T-Shirt zeichnen sich seine Muskeln ab. Er hat dunkle Haare und trägt eine Sonnenbrille. Er fällt mir nur auf, weil die Straße sonst eher leer ist und er einfach darumsteht. Vielleicht wartet er auf ein Taxi.

Der Bäcker ist nicht weit von meiner Wohnung und ich erreiche ihn schnell. Meine Mutter wohnt nur noch zwei Straßen weiter.

Meine Mutter und ich Frühstücken zusammen und ich erzähle ihr, dass Jamie wieder versucht mich zu verkuppeln und ich heute Abend ein Date habe. Es sollte immer jemand wissen, wo man ist und bei mir ist es halt meistens meine Mutter. Nicht jeder würde mit seiner Mutter über sowas reden, aber ich rede mit meiner Mutter eigentlich über alles. Eigentlich. Auch sie muss nicht immer alles wissen, aber habe ich irgendwelche Probleme oder brauche ich Hilfe, ist sie meine erste Wahl.

Sie fragt mich direkt, ob ich ein Bild habe und woher Jamie ihn kennen.

„Nein Mama, ich habe kein Bild. Ich weiß auch nicht, woher Jamie Luca kennt. Ich wollte sie Morgen danach fragen."

Diese Neugierde. Damit habe ich gerechnet. Ich versichere ihr, wenn es was zu erzählen gibt würde ich das machen.

Gegen Mittag verabschiede ich mich und gehe auf dem Weg nachhause noch einkaufen. Auch dieses Mal fällt mir wieder ein Typ auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf. Ist es etwa der gleiche? Ich habe nicht so genau hingeschaut, also drehe ich mich um, damit ich mir sicher sein kann. Aber da ist niemand.

Ich gehe weiter und denke mir nichts dabei. Es wird jemand da vorbei gegangen sein, der dem Typen ähnlichsah, den ich vorhin gesehen habe.

Zuhause verräume ich meinen Einkauf und Lümmel mich auf die Couch.

Die Rückkehr der HeilerTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang