Kapitel 1.

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Mir war noch nie bewusst gewesen, was zwei Jahre alles verändern können. Erstmals schön das ihr wieder hier seit und ich dachte schon, ihr kneift.

Nach den Sieg über die Unbesiegbaren Sieger, versuchten wir unser Glück in der Liga, in der Dimension 8. Wir waren als Team unschlagbar und hatten bereits drei Spiele am Stück gewonnen. In den meisten Fällen, kassierten wir nicht mal ein Gegentor. Juli, Marlon und ich waren in der Verteidigung ein eingespieltes Team. Wir ließen niemanden an uns vorbei und falls wir doch mal einen Fehler machten, hatten wir immer noch den Unbezwingbaren Markus und der, hält jeden Ball.

Doch die Zeiten davor, vor unseren Ligaspielen waren nicht besonders rosig.

Ich konnte mich noch genau an diesen Moment erinnern, an den Moment als meine Welt in zwei brach. Es war circa ein halbes Jahr nachdem Sieg gegen den dicken Michi. An einem Samstagmorgen.

Mein bester Freund Jojo, der mit der Sonne tanzt wollte dringend mit mir sprechen. Wir trafen uns in unseren neu gebauten Baumhaus. Er hat lange gebraucht um mit der Sprache rauszurücken.

"Ich werd zurück zu meiner Mutter ziehen" teilte er mir mit.

"Wohin genau?" fragte ich nach.

"Nach Berlin"

Mir, mir fiel darauf kein Wort ein. Ich war nicht in der Lage einen anständigen Satz zu bilden. Es kam einfach so plötzlich. Ich meine, ich konnte es Jojo nicht verübeln. Er liebte seine Mutter und hatte sich so sehr gewünscht wieder zu ihr zu können und jetzt war ihm die Chance gegeben. Er musste sie einfach nutzen. Ich musste irgendwie damit leben, dass einer meine besten Freunde ab sofort 584km entfernt von mir sein würde. Vor Jojo hatte ich an diesen Tag nicht geweint, doch sobald ich wieder zuhause war, heulte ich mir die Seele aus dem Leib.

Er würde nicht mehr da sein, in weniger als zwei Wochen würde ich eine Person die mir unglaublich wichtig ist, eine lange Zeit nicht mehr sehen. Ich war es gewohnt Jojo jeden Tag zu sehen, jeden Tag mit ihn Zeit zu verbringen, mit ihn gemeinsam Fußball zu spielen. Das alles würde niemals mehr so sein, wie es früher war und genau mit diesen Gedanken konnte ich extrem schwer leben. Unser ganzes Team war fassungslos als sie davon erfuhren, für jeden war es ein Schock.

Die letzten Wochen und Tage verbrachten wir fast ausschließlich zusammen. Wir spielten zusammen Fußball, machten unsere letzten JJs. JJs, das war der Spielzug von Jojo und mir. Der Sonnentänzer passte den Ball zu mir und ich versenkte die Kugel dann mit einen Volley im Tor.

JJ für Jojo und Jessica, versteht sich.

Der schlimmste Tag, war der Abschiedstag. Früh morgens um Neun hatten wir uns alle vor dem Haus der Sonne versammelt. Wir überreichten ihn unser Abschiedsgeschenk. Ein wilde Kerle Trikot mit seinen Namen, Rückennummer und Kosename. Jeder von uns hatte darauf mit orangenen Edding unterschrieben.

Wir verabschiedeten uns von Jojo. Als ich dran war, umarmte ich ihn so fest ich konnte. Ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten und heulte seine ganze Schulter voll. Als wir uns voneinander lösten, drückte ich ihn meinen Anhänger in die Hand und er mir seinen.

Wir hatten sie vor einem Jahr bei einem Schulausflug, in einer Kreativwerkstatt gemacht. Aus Bronze ähnlichen Material hatte sich jeder von uns seinen Anhänger ausgestanzt. Ich hatte einen Stern, Jojo eine Sonne. Auf die Rückseite gravierten wir noch unsere Namen ein und fertig. Wir trugen sie als Ketten, jeder der Kerle hatte einen Glücksbringer, wir nun endlich auch.

Anschließend verschränkten wir unsere kleinen Finger miteinander.

"Für immer beste Freunde" sprachen wir beide unter Tränen.

Angst ist kein Monster, Angst ist dein Freund 2Where stories live. Discover now