Kapitel 31

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Als ich das nächste Mal wach werde dämmert es gerade.Ein wunderschöner Sonnenaufgang.Da fühlt man sich gleich wie Neugeboren.Ich liege im Bett und fühle in mich.Da ist Leere,Trauer,Wut,Verzweiflung und Schmerzen.Mein Rücken brennt und die Rippen machen die einfachsten Bewegungen unausstehlich.Der Raum ist sonst leer.Mir wird Frühstück gebracht und dann ist Visite.

Es ist alles in Ordnung und ich werde dann auch entlassen,weil Oli mit den Ärzten geredet hat und Versprochen hat auf mich auf zu passen.Er kommt ins Zimmer und gemeinsam verlassen wir es.Tobias hat die Nacht schon bei ihm verbracht und auch ich werde die nächsten Nächte wohl bei ihm verbringen.Wir steigen in sein Auto und wir fahren schweigsam bis zu unserem Haus,wo ich das nötigste und wichtigste für mich und Tobi einpacke.Dann geht es weiter zu Oli.Er bringt mich in das Gästezimmer was wir beide uns vorübergehend teilen werden.Ein Bett und eine Luftmatratze stehen uns zur Verfügung.Oli verlässt den Raum und ich packe Kleinigkeiten aus.Danach lege ich mich auf die Luftmatratze und starre an die Decke.Ich schließe die Augen.

Ich öffne meine Augen wieder.Doch als ich mich umschaue erkenne ich,das es nicht ein langer Wimpernschlag gewesen war,sondern ich einfach eingeschlafen war.Ich richte mich auf.Und lasse mich dann wieder laut seufzend zurück sinken.Ich habe keine Motivation irgendetwas zutun.Nichts.Ich möchte einfach so liegen bleiben für immer.

Einschlafen kann ich nicht mehr dafür quälen meine Gedanken mich zu sehr.Ich schließe die Augen und konzentriere mich angestrengt darauf wie ich einatme und wieder ausatme.Ich bin so vertieft,dass ich nichts mehr um mich mitkriege.Erst einige Stunden später tauche ich aus meiner Trance auf.Es ist dunkel draußen und Tobias liegt im Bett und atmet gleichmäßig,also sollte er schlafen.Ich stehe auf und schleiche auf leisen Sohlen aus dem Zimmer.Ich höre Stimmen aus der Küche und so schlage ich erstmal den Weg ins Bad ein.Dort mache ich mich kurz frisch und danach begebe ich mich in die Küche.Dort sitzen Oli,seine Frau und Robin.

Als ich das Zimmer betrete verstummen die Stimmen und alle mustern mich besorgt."Ihr könnt ruhig weiter reden.Ich wollte nur was  trinken.",sage ich und fülle mir ein Glas mit Wasser."Du,hör mal,wir haben darüber gesprochen wie es mir euch weitergehen könnte.Wegen dem Sorgerecht,Wohnung und so.",fängt Oli an. Ich setze mich zu ihnen und schaue in die Runde."Ich bin 18 und hätte gerne das Sorgerecht für meinen kleinen Bruder." Alle nicken."Das haben wir uns gedacht,aber da bliebe das Problem wo ihr denn wohnen würdet und wer euch beim Alltag helfen könnte.Du verdienst zwar Geld,aber eine eigene Wohnung könnte auf dauer zu teuer werden und bist gerade durch deine Arbeit nicht immer für Tobias da..." Ich seufze und schaue zur Uhr. Schon halb elf. "Ich habe keine Ahnung...",sage ich nieder geschlagen.Zwei Schritte vor,einen wieder zurück.So wie überall im Leben. "Ihr könntet zu mir in die Wohnung ziehen.Ich habe noch zwei Zimmer frei,könnte euch helfen und sie liegt auch hier in der Nähe,sodass auch ihr zwei helfen könntet,wenn Not am Mann ist.",lenkt Robin ein. Meine Augen strahlen ein wenig Hoffnung aus."Das würdest du für uns tun?",frage ich vorsichtig. Er nickt und flüstert mir, während ich ihn umarme,ins Ohr:"Das bin ich euch schuldig." Ich schüttel den Kopf.Doch er besteht darauf.Morgen würden sie sich erstmal um das Formale kümmern und so.Ich würde mich weiterhin ausruhen und die Füße hochlegen müssen.Wir quatschen noch ziemlich lange.

"Komm gut nach Hause und gute Nacht.",verabschiede ich Robin an der Tür.Danach gehe ich zurück zu Tobi und lege mich auf mein provisorisches Bett.Ich liege da und bin innerlich aufgewühlt,unruhig.Kann nich schlafen,wälze mich so gut es geht hin und her.Finde keinen Platz zum schlafen.Dann nehme ich eine Decke und gehe raus.Auf der Terasse steht eine Sonnenliege und da schmeiße ich mich drauf.Der Nachthimmel,der die Sterne nur so funkeln lässt beruhig mich.Ich schaue einfach hinauf und schlafe darüber letzlich dann doch ein.

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