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Träge lasse ich meine Beine von der Fensterbank fallen. Meine Hände sind am Rand dieser gekrallt, damit ich nicht hinunter stürze.
Meinen Kopf habe ich leicht in den Nacken gelegt, meine Augen richten sich zu dem tiefblauen Himmel.

Was würde ich dafür geben, ihn zu berühren. Nur ein einziges Mal. Ich möchte ihn spüren, seine Wärme um mich herum. Ich möchte ihn hören, flüsternd in meine Ohren.

Eine ganze Weile verharre ich so, doch nimmt das Vibrieren meines Handys meine Aufmerksamkeit auf sich. Seufzend drehe ich mich zur Seite meines Zimmers, springe von der Fensterbank und nehme mein Handy, welches bis eben noch auf meinem Bett gelegen hat.

Neue Nachricht von Yeosang
„Hey, Woo, wir haben uns lange nicht mehr gesehen. Hast du Lust heute was zu unternehmen? Es ist schönes Wetter. Wie wärs, einfach mal ein bisschen spazieren gehen und den Kopf frei machen."

Spazieren gehen? Ich schaue über meine Schulter hinweg, hinaus aus dem Fenster. Es ist wirklich schönes Wetter. Die Sonne scheint und die Vögel zwitschern.

Vielleicht wäre es keine schlechte Idee raus zu gehen. Die ganze Zeit verweile ich nur in meinem Zimmer, gehe nicht mehr unter Leute. Nichtmal meine Familie lasse ich so wirklich an mich ran.

Mit meiner Antwort zögere ich ein wenig, doch bejahe ich schließlich die Frage von Yeosang.

choi san 「woosan」 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt