a p r i l

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[mr blue sky – electric light orchestra]

𝐖ir lagen auf der Wiese hinter dem Spielplatz, umgeben von Pusteblumen. Die Sonne schien. Wolken zogen ihre Kreise über das Blau.

Es war Aprils Geburtstag. Was das anging hatten ihre Eltern anscheinend denselben Humor gehabt wie meine.

Wir hatten gepicknickt. Kressebrote und Orangensaft.

Dann öffnete sie ihr Geschenk. Es war eine Kette. April hatte sie auf einem der Flohmärkte entdeckt. Sie schimmerte im Licht.

»Du hast dir gemerkt, dass sie mir gefallen hat.« Ungläubig blickte sie mich an.

Ich nickte zustimmend. Natürlich hatte ich es mir gemerkt. Wie hätte ich es mir nicht merken können.

Dann schenkte sie mir einen Kuss.

Es vergingen Stunden, in denen wir in den Himmel schauten und schwiegen. Bis April die Stille beendete.

»Manchmal wäre ich gerne eine Pusteblume.«

Ich wandte meinen Blick von den Wolken ab und schaute fragend zu ihr. »Wieso?«

»Ich hätte gerne jemanden, der mir den Weg weist. Mir Wind in meine Segel pustet. Mir den richtigen Ort zum Niederlassen zeigt.« Ihr Blick lag auf einer der Pusteblumen.

Ich konnte sie verstehen. Manchmal war es in dieser Welt so schwer seine Bestimmung zu finden. Weil einem so viele Möglichkeiten offenstanden.

ein jahr aprilWhere stories live. Discover now