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Schon lange lag Kyla ruhig atmend da. Immer wieder strich Newt sanft über ihren Kopf und kontrollierte dabei regelmäßig, ob sie Fieber bekam.
Er saß neben ihr, wobei sie darauf bestanden hatte, dass er sich neben sie legte. Doch dann wäre er selbst auch eingeschlafen und hätte nicht auf sie achten können.
,,Nein!" Das Mädchen fing an sich unruhig zu bewegen, ihre Augen hatte sie dabei zusammengekniffen.
,,Nein! Das könnt ihr nicht machen!" schrie sie abermals und schlug nun um sich. Bevor sie jedoch sich oder ihn verletzten konnte, hielt Newt ihre Arme bestimmt fest. Besorgt blickte er Kyla an. Sein Herz zerbrach in tausend Teile, als ihr eine Träne die Wange herunter lief und ihre Gesichtszüge immer verzweifelter wurden.

Musste sie sowas etwa öfter alleine durchmachen? Waren das die Träume von denen sie sprach?

Nach Luft ringend fuhr sie hoch. Ihre Haare klebten vereinzelt an ihrer Stirn und der panische Blick in ihren Augen verging erst, als sie Newt's braunen Augen sah.
,,Shhhh" Sofort drückte er sie an sich und strich ihr beschwichtigend übers Haar. Kyla krallte sich in seinem Oberteil fest, während sie anfing bitterlich zu weinen. Die Albträume machten ihr immer mehr zu schaffen und von mal zu mal wurden sie klarer. Dieses mal konnte sie fast das ganze Gesicht des Jungen erkennen, konnte beinahe jedes einzelne Detail des Raumes ausmachen, doch dann war sie aufgewacht. Ihr Herz pumpte immer noch unregelmäßig während sie seinem zuhörte. Kyla schloss die Augen und vergrub ihr Gesicht in seiner Brust. Sie wusste, das es falsch war, aber es fühlte sich gleichzeitig so verdammt richtig an.
,,Sind das diese Träume?" Besorgt blickte er zu ihr runter. Ihr Kopf war an ihn gelehnt, sie schien schwach und ihre stetig heiße Stirn beschaffte ihm Bauchschmerzen.
,,Ja..." schluckte sie nur und sah ihn schuldbewusst an. Sie hatte ihm seinen Schlaf geraubt und vermutlich bereitet sie ihm noch mehr Probleme weil sie ihn die Nacht über bei sich haben wollte. Wenn Alby das rausfinden würde, dann würde er Newt etwas tun oder ihn verbannen. Dieser Gedanke war so unerträglich für sie, dass sie wieder anfing zu weinen.
,,Hey was ist denn?" Newt's warmen Hände rahmten ihr Gesicht ein. Seine braunen Augen brachten ihr Herz zum stolpern und die Art und Weise wie er sich um sie kümmerte, sich um sie sorgte und sie beschützte, brachte sie zu einem Entschluss. Egal was passieren würde, sie würde ihm folgen. Wenn er ging, ging sie auch. Kyla würde an seiner Seite bleiben weil sie wusste, dass er alles mögliche daran setzen würde um sie zu beschützen und das gleiche galt für sie.
,,Alby wird das nicht lange dulden....Er ist ja jetzt schon skeptisch obwohl wir nur Freunde sind." Seufzte sie und setzte sich nun neben Newt, um ihren Kopf auf seiner Schulter abzulegen.
,,Ich weiß...." Newt presste seine Lippen zusammen "Freunde". Dieses Wort versetzte ihm ein Stich ins Herz. Er wollte für sie nicht nur ein "Freund" sein. Er wollte ihr Beschützer sein, ihre Schulter zum anlehnen wenn es mal schwer war, ihr sicherer Hafen.
Doch was er nicht wusste war, dass er all das schon für Kyla war. Sie wusste nicht wie sie es sonst hätte ausdrücken sollen, doch er war so viel mehr als nur ein Freund.

,,Kyla!" Minho kam auf sie zu gerannt. Die Nacht hatte Spuren hinterlassen. Sie war erschöpft und die Schatten unter ihren Augen verrieten, dass sie nicht so viel geschlafen hatte. Doch auch Newt schleppte sich schlapp zu seiner Arbeit. Seine Haare waren verwuschelt und auch ihn zeichneten dunkle Schatten. Er war sofort gegangen, als die Sonne anfing aufzugehen. Beide hatte keine Lust darauf erwischt zu werden.
,,Ja?" gähnend sah sie den Jungen vor sich an. Schon längst war er aus dem Labyrinth zurück, heute war er mit Ben gelaufen.
,,Wie geht es dir? Du siehst ziemlich scheisse aus." Lachte ihr engster Freund sie an und stupste sie an die Schulter.
,,Danke. Mir geht's schon ein wenig besser. Hab halt ein bisschen Halsschmerzen." Schulterzuckend verlagerte sie ihr Gewicht und sah kurz heimlich zu Newt, welcher sich mit Zart unterhielt.
,,Was geht denn eigentlich bei euch ab hm?" Minho grinste Kyla wissend an und wackelte mit seinen Augenbrauen. Er merkte sofort, wie sie rot wurde. Jedoch versuchte sie es mit ernstem Gesicht zu überspielen.
,,Nichts. Wir sind nur Freunde." Um das Thema zu wechseln, schmiss sie ein ,,Wie macht sich der Neue?" hinterher. Kyla konnte es kaum abwartend wie ins Labyrinth zu dürfen.
,,Ganz gut. Er ist schnell und hat ein grandioses Gedächtnis. Aber das wirst du ja selber merken, wenn du wieder raus darfst. Er ist fast wie du."
Minho lachte sie an, stieß sie an die Schulter.
Ja, warum war das wohl so?
Dachte Kyla sich nur und nickt dann betäubt. Sie musste unbedingt mit Thomas reden.

Rule Breaker // The Maze RunnerWhere stories live. Discover now