Teil 8

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Ich schloss die Tür auf, trat ein und legte die Schlüssel in die Schale auf der Kommode im Flur. Während ich die Schuhe auszog, folgte Manu mir die Wohnung, schloss die Tür hinter sich und legte ebenfalls seine Sachen ab.

Ich war aufgeregt. Manu in meinen eigenen vier Wänden zu haben war noch etwas surreal. Häufig hatte ich es mir herbeigewünscht, einfach einmal mit ihm gemeinsam zu zocken und ihn in den Arm zu nehmen. Und nun stand er hier und sah sich neugierig um.  "Willkommen in meinem Palast", meldete ich mich zu Wort und breitete präsentierend meine Arme aus.

Mein Flur war sehr schlicht eingerichtet und wenig farbenfroh, das einzig Spannende war eine große Fotowand über der Kommode.
Etwa zwanzig bis dreißig Bilder hingen dort, alle in einzelnen Rahmen, und präsentierten je einen mir wichtigen Menschen, Moment oder Abschnitt in meinem Leben.
Ein Foto von mir als kleiner Junge mit meinen Eltern hing dort, wo sie noch nicht getrennt waren. Ein Bild von Sally, meinem Hund, war zu finden, ich in Anzug und Krawatte bei meinem Abitur, meine Hamburger Kollegen. Das YouTubeHaus, Fotos mit Rewi, Bergi und Smurf. Fotos aus dem UFO, aus LA und neuere vom Wandern.
Und ein Polaroid von Dado, Cracker und mir.

Daran blieb auch Manus Blick hängen. "Dado?", fragte er und deutete auf den großen Blonden. Ich nickte und Manu grinste. "Du bist echt winzig neben denen", merkte er an. Ich schob gespielt beleidigt die Unterlippe vor, doch sagte nichts dazu. Manu zum Glück auch nicht, er betrachtete gespannt meine Fotosammlung. "Also?", fragte er schließlich und stemmte erwartungsvoll die Arme in die Seiten, "krieg ich eine Roomtour durch deinen Palast?".

Und so führte ich ihn einmal herum und erzählte ein wenig. Manu sah sich voller Neugier um, stellte Fragen und schien möglichst viel von dem, was ich erzählte, behalten zu wollen. Das freute mich sehr und so kam ich immer mehr in Plauderlaune.

Vom Flur grenzten insgesamt vier Türen ab, eine rechts, zwei links und eine lag gegenüber der Eingangstür am Flurende. Die linken Türen waren wohl die Uninteressantesten. Das kleine WC nahe der Tür sowie mein mittlerweile ziemlich volles Aufnahmezimmer kannte Manu immerhin schon. Er hatte mich bei der Einrichtung beraten und war lediglich an dem ganzen Merchandise interessiert, was ich dort aufgestapelt hatte. Den Fitnesstrainer beäugte er eher skeptisch. "Sowas ist einfach nichts für mich", meinte er, grinste ergeben und zuckte mit den Schultern.

Gegenüber des Aufnahmezimmers kam man durch die rechte Tür des Flurs in mein Schlafzimmer mit angrenzendem Bad, in dem es im Gegensatz zu dem kleinem Gästebad noch eine Badewanne und große Dusche gab.
Die Badewanne nutzte ich ebenso wenig wie die Nische, die als begehbarer Kleiderschrank gedacht war. Ich besaß einen schönen Kleiderschrank, der mir platzmäßig völlig ausreichte, die Nische hätte ich niemals füllen können.
So diente sie mir mit ihren Regalen einfach als Unterbringung für alles, was sonst nirgendwo Platz fand und nicht gut im Keller verstaut werden konnte: Putzmaterial, weitere Softboxen und Kameramaterial sowie Bettwäsche.

Am Flurende ging es schließlich in die offene Küche, die sich durch die freistehende Theke vom restlichen Ess- und Wohnzimmer abtrennte. Es war der größte Raum der Wohnung und durch die große Fensterfront, die durch Vorhänge gesäumt war, recht hell. Hier waren unter anderem mein Sofa und Fernseher untergebracht, wo ich regelmäßig Fußball sah. Der größte Blickfang waren wohl die knallbunten Boards, die ich an der Wand über dem Tisch aufgehängt hatte.
Manu mopste sich im Vorbeigehen eine der Zimtschnecken von der Küchentheke, während ich etwas zu dem Plattenspieler erzählte, der auf einem Beistelltisch unter dem Fenster stand. Eine Leidenschaft, die ich wohl von meinem Vater geerbt hatte.

"Nette Bude Spalette", meinte Manu letztlich, als wir uns an den Tisch setzen im die Zimtschnecken zu essen, die Manu noch übrig gelassen hatte. Für ihn hatte ich einen Kaffee gemacht, für mich einen Apfeltee. "Danke", meinte ich grinsend, pustete in meine Tasse und nahm vorsichtig einen Schluck.

"Also was machen wir jetzt?", fragte ich, "du bist ja Gast, also darfst du entscheiden".

"Auf jeden Fall erstmal zocken, Super Mario Party natürlich. Ich hab dir noch was zu beweisen", grinste Manu und zwinkerte mir zu. "Und dann vielleicht noch einen Film schauen, mir ist gerade so danach", überlegte er laut und ich nickte zustimmend.

"Gerne", antwortete ich und versuchte verzweifelt meinen Puls unter Kontrolle zu bekommen. Das wäre eine gute Chance um ehrlich zu Manu zu sein.

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734 Wörter (new record wuhhhh)

Meine supersüßen Kürbispasteten,
Ihr seht, das läuft auf einen Showdown hinaus, ich hoffe ihr seid gespannt :>

Eure Kreativität ist gefragt, was sollen die beiden schauen? Ich brauche noch etwas Ideen. Ganz klassisch Harry Potter? Titanic? Oder was ganz Abgefahrenes?
Ich bin gespannt auf eure Ideen :)

Wir lesen uns, bis dann <3

Schade eigentlich - Kürbistumor FFWhere stories live. Discover now