Einundzwanzig

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Als wir noch klein waren, verschenkte Naomis Dad, die Süßigkeiten nur an meinen Bruder, zumindest wenn der Drache in der Nähe war.

Kyle steckte sie dann immer brav in die Hosentasche und teilte sie später brüderlich mit seiner Schwester. Laut Meredith war das sinnlos, schließlich waren wir ja keine Geschwister. Ihrer Definition nach bestand Familie nur aus Mitgliedern der eigenen Blutlinie.

Völliger Schwachsinn meiner Meinung nach, waren Kyle und ich doch gemeinsam aufgewachsen. Dennoch, mein Dad und ich gehörten nicht zur Blutlinie, ergo waren wir auch keine Familie und mein siebenjähriges Ich verdiente keine Süßigkeiten.

Zum Glück hatte ich den selbstlosesten und besten Bruder der Welt, welcher mich dann Nachts heimlich besuchte und seine Zuckerbomben heimlich mit mir auffutterte.

Meistens erhielt Kyle von seinem Großvater heimliche Geschenke, denn das ging Meredith sonst selbst beim eigenen Enkel zu weit. Naomi war dann immer so sauer auf ihren Vater gewesen, dass sie mit mir in die Mall fuhr und mir Barbies oder Polly Pockets kaufte, damit ich nicht traurig war.

Warum Meredith ihrem eigenen Enkel nicht leiden konnte, war mir ein Rätsel. Ich war meiner Oma ein Dorn im Auge, weil ich das zu spät erkannte Ergebnis eines Unfalls war. Zumindest war das ihre Meinung, doch Kyle entstand aus der High School Liebe meiner Assassine. Was bitte konnte also Nam dafür, dass dieser Idiot sie verlassen hatte? Sie hatte sich das ja nicht ausgesucht.

Der Großteil der Gäste hatte sich bereits verabschiedet und mein Vater saß in der Küche und versuchte, sich unsichtbar zu machen, währenddessen Naomis Mom damit beschäftigt war, die Ordnung in der Küche zu kritisieren.

„Kann ich dir noch was helfen, Nam?", unterbrach ich lautstark das Gezeter und wurde sofort vom kritischen Blick meiner Stiefoma attackiert. Ihr hämisches Lachen war so bösartig, dass sie es tatsächlich schaffte, mich sprachlos zu machen, während ich die restlichen Grillsoßen in den Kühlschrank stellte.

„Man sieht, dass sie deine Erziehung genossen hat Naomi. Hoffen wir mal, dass sie mehr Glück hat, wenn sie sich schon anzieht wie eine..." - „Kritisiere meine Küche so viel du willst, aber halt deine Klappe, wenn es um meine Tochter geht!"

Mit hochrotem Kopf stand Nam bedrohlich aufgeblasen vor ihrer Mutter und eliminierte den letzten Zentimeter Respekt mit einem abfälligen Zungeschnalzen. Meredith stahl sich mit einem arroganten Blick aus der Situation.

„Also Kyle, wie läuft denn das Studium?", wechselte sie das Thema und brachte meinen wortkargen und recht verdutzten Bruder damit sofort in Redefluss. Er berichtete kurz von seinem Unileben und während ich genau wusste, was er damit meinte, hing Naomi gespannt an den Lippen ihres Sohnes und platzte beinahe vor Stolz.

Als Kyle dann von seinen Erfolgen in der Mannschaft berichtete, fing die alte Hexe wieder an, mit der Zunge zu schnalzen.

Ihre Art ging mir langsam so mächtig gegen den Strich.

„Entschuldigung für die Unterbrechung, Kyle, aber Meredith, was genau ist falsch daran, dass mein Bruder erfolgreich in dem ist, was ihm Spaß macht?!", unterbrach ich die Erzählungen meines Brüderchens und hob entschuldigend die Hand. Diese Frau provozierte mich derart, dass ich kurz vorm Platzen war. Mein Herz schlug so heftig, dass ich Mühe hatte, in einem ruhigen Ton mit ihr zu sprechen.

Ich wusste, dass diese Hexe nicht besonders Viel für uns übrig hatte doch, dass sie derart abfällig mit meiner Familie umsprang, weckte die Beschützerinstinkte in mir.

„Nun, Cara. Erstens ist er nicht dein Bruder und zweitens empfinde ich es als doch sehr aussagekräftig, dass gerade er sein Geld mal mit aggressiven Ballsportarten verdienen möchte." - „Mama hör auf jetzt!", unterbrach Naomi die rätselhafte Begründung ihrer Mutter und gab mir mit ihren Blicken zu verstehen, dass das Thema beendet war.

the devotion between us // abgeschlossenМесто, где живут истории. Откройте их для себя