Kapitel 7

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Pov Yvonne

Ich weiß nicht wo plötzlich dieser Mut hergekommen ist, aber das was Janet gesagt hat, hat mir etwas Hoffnung gegeben, dass Steff vielleicht genauso fühlen könnte wie ich.
Ich wollte nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen, also habe ich es mit leichten Andeutungen versucht und beinahe hätte ich sie geküsst.
Wie gern hätte ich sie geküsst, aber vielleicht ist es besser, dass wir gestört wurden. Ich will sie schließlich nicht überfallen.

"Hey ihr Zwei, habt ihr Bock was zu kochen? Ich hab hunger" fragt Janet, die gerade ins Zimmer gekommen ist.
"Gerne, oder Yve?" fragt Steff und ich nicke. Janet ist genauso schnell wieder weg, wie sie gekommen ist und ich schaue Steff verwundert an. "Yve?" frage ich mit leicht amüsierten Unterton und sie nickt. "Ich dachte ich gebe dir einfach mal einen Spitznamen. Gefällt's dir nicht?" fragt sie zurück und zieht einen Schmollmund. "Doch. Du kannst mich gerne so nennen" grinse ich und sie lächelt zufrieden.
Wir gehen runter zu Janet, die in der Küche schon auf uns wartet.
"Und was kochen wir?" frage ich die Schwestern. "Ich bin für Pasta. Du musst wissen, meine kleine Schwester macht die beste Tomatensoße der Welt!" erzählt Janet und ich sehe Steffs Wangen leicht rot werden. "Na, das will ich jetzt aber unbedingt probieren" erwidere ich und Steff willigt ein.

"Deine Schwester hat definitiv nicht übertrieben. Das ist echt die beste Tomatensoße, die ich je gegessen haben" sage ich zu Steff, als wir nach dem Essen wieder in ihrem Zimmer sind. "Danke" murmelt sie leise und ich kann nicht anders als sie in den Arm zu nehmen. Ich merke, dass sie erst etwas überrascht ist, dann erwidert sie die Umarmung aber. "Wir kennen uns zwar noch nicht so lange, aber ich habe das Gefühl ich muss dir dringend beibringen wie man mit Komplimenten umgeht" flüstere ich und streichel ihr leicht über den Kopf. Sie schmiegt sich näher an mich und ich merke, dass ich genau richtig liege.
Ich habe schon während unserer Telefonate immer wieder gemerkt, dass Steff ein sehr unsicherer Mensch ist. Ich vermute, dass sie es nicht zugeben würde, aber ich spüre es und ich will ihr helfen.
Sie hat es absolut nicht nötig unsicher zu sein oder Selbstzweifel zu haben.
Ich kenne das von mir selbst, aber ich habe es geschafft mich größtenteils davon zu lösen und das wünsche ich mir für Steff auch.

"Wollen wir noch einen Film schauen, oder willst du schon fahren?" fragt Steff, als sie sich wieder aus der Umarmung löst. "Ich würde gerne noch blieben, wenn du mich nicht loswerden willst" antworte ich ihr. "Will ich nicht. Wenn...also...wenn du willst, kannst du auch gerne hier schlafen. Dann musst du nicht mehr so spät fahren" sie schaut mich unsicher an, als würde sie ihre Aussage am Liebsten sofort wieder zurück nehmen. Mein Herz überschlägt sich beinahe bei der Vorstellung bei Steff zu schlafen und sie so noch länger um mich zu haben. "Mache ich gerne" antworte ich und sofort strahlt Steff mich an, was mein Herz aufgehen lässt.

Steff sucht mir Klamotten von sich zum Schlafen raus und verschwindet, dann mit ihren Sachen im Bad. Ich ziehe mich auch um und gehe kurz ins Bad, als Steff wieder da ist.
Als ich wieder komme setze ich mich zu Steff auf ihre Bett und wir schauen noch einen Film. Irgendwann spüre ich wie Steffs Kopf auf meine Schulter sinkt und höre sie ruhig atmen. Lächelnd betrachte ich die schlafende Steff neben mir. Vorsichtig versuche ich sie richtig hin zu legen, ohne sie zu wecken, was mir sogar gelingt.
Ich schalte den Film aus und lege mich neben Steff ins Bett und schlafe schneller ein als ich gedacht hätte.

Am nächsten Tag zeigt Steff mir Bautzen, bevor wir uns auf den Weg zu dem Jugendzentrum machen, wo deren Proberaum ist. Die Vier spielen am Abend auf einem kleinen Fest und haben sich für eine Generalprobe verabredet.
Es macht unglaublichen Spaß ihnen beim Proben zuzuhören und ich liebe es zu sehen wie sehr Steff strahlt, wenn sie singt.
"Bist du heute Abend eigentlich noch da?" fragt Nowi mich, nachdem sie ihre Proben beendet haben. Etwas unentschlossen blicke ich zu Steff.
Ich würde sehr gerne noch bleiben, aber ich weiß nicht wie sie das sieht.
Als hätte Steff gespürt was ich gerade denke macht sie einen Schritt auf mich zu und legt ihren Arm um mich. "Also ich würde mich sehr freuen" grinst sie.
"Dann bleibe ich wohl" antworte ich und lächele erst Steff und dann die Jungs an.

Der Auftritt am Abend ist einfach nur schön. Gemeinsam mit Janet stehe ich an der Seite und genieße es den Vieren zu zu hören.
Genau wie vor zwei Wochen wandert Steffs Blick immer wieder zu mir, ich verliere mich jedes Mal in ihren Augen und blende alles um mich aus.
Es fühlt sich an, als würde Steff meine Zeilen nur für mich singen.
"Ihr wart toll!" sage ich, als die Vier von der Bühne kommen. Ich ziehe Steff in meine Arme und flüstere ihr ins Ohr. "Und du ganz besonderes".
Als wir uns lösen wirft Thomas Steff einen Blick zu, den ich nicht ganz deuten kann.
"Ehm Yve...können wir mal kurz reden?" fragt sie mit unsicherer Stimme, was mich direkt nervös werden lässt. "Ja klar" antworte ich leicht verwirrt.

Wir entfernen uns von den Anderen und setzen uns etwas abseits des Festes auf eine Bank. "Was ist denn los?" frage ich, als ich bemerke, wie Steff die Ringe an ihren Fingern dreht. Sie ist sichtlich nervös.
"Ich...also...es kann sein, dass ich das jetzt gleich bereue, aber ich muss dich das jetzt fragen" ihre Stimme zittert.
"Was...was ist das hier? Also das mit uns." während sie ihre Frage ausspricht, schaut sie mich nicht an.
Ich bin mir sicher zu wissen, woher die Frage kommt, aber ich frage sie trotzdem. "Wieso fragst du?".
Sie atmet hörbar aus. "Gestern Abend bevor Janet kochen wollte...wolltest du mich küssen?" weiterhin schaut sie mich nicht an. Ich muss leicht lächeln. Irgendwie ist ihre Unsicherheit echt süß und ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass sie meine Gefühle erwideren könnte.

Ich lege vorsichtig meine Hand an ihr Kinn und drehe ihren Kopf so, dass sie mich anschauen muss. "Hättest du das denn gewollt?" frage ich leise und lasse meinen Blick kurz auf ihre Lippen gleiten. Am Liebsten würde ich sie jetzt an mich ziehen und unsere Lippen vereinen, aber nicht ohne eine Reaktion auf meine Frage.
Ihr Blick wandert kurz auf meine Lippen und dann wieder zu meinen Augen. Ich nehme das als Antwort und komme ihr langsam näher. Ich spüre schon ihren Atem auf meinen Lippen, als sie sich plötzlich zurückzieht und mich entschuldigend anschaut.
"Ich kann das nicht, Yve. Tut mir leid".

Love at first Song (Catterkloß)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt