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[ m e l i n a ]
„Du musst nicht, wenn du nicht willst. Ich verstehe, wenn—", versuche ich noch, doch Rebekah lässt sich nicht von ihren Vorhaben abbringen. Sie schüttelt entschlossen den Kopf, hebt ihre Hände in einer beschwörenden Geste und antwortet: „Für meine Familie tue ich alles!" Ein belustigtes Seufzen entweicht ihr, während sie Niklaus einen spitzbübischen Blick zuwirft – ich verstehe allerdings nicht ganz, was sie damit bezwecken will.
Verwirrt blicke ich zwischen den beiden hin und her, ehe ich mich in Bewegung setze und das Haus verlasse. Ich höre noch, wie sie mir mit einem Lachen hinterherkommen. Vor dem Salvatore Anwesen halten wir an, und Rebekah flüstert uns von hinten zu: „Seid leise, wenn wir hineingehen", dabei spielt ein wissendes Grinsen auf ihren Lippen. Niklaus steht dicht hinter mir, seine Hand sanft, aber bestimmt an meinem Rücken.
„Du hast aber nicht vor, jemanden umzubringen, oder?", fragt Niklaus in einem Ton, der sowohl besorgt als auch belustigt klingt. Überlegend beiße ich mir auf die Lippe, mein Blick bleibt auf das Gebäude gerichtet. Ich spüre den vertrauten Druck seiner Hand auf meinem Rücken und binde mich für einen Moment in der Stille um den Gedanken, wie weit ich bereit wäre zu gehen, um die Urne zurückzubekommen.
„Ich kann dir nichts versichern", erwidere ich mit einem Funken von Wut, der bereits in meiner Stimme mitschwingt. In diesem Moment schnellt Rebekah vor, die schnelle, entschlossene Schritte macht und sofort ins Haus huschen will. Doch ich halte sie an der Schulter zurück und flüstere in ihr Ohr: „Sei leise! Ich möchte noch hören, was sie sagen." Rebekah nickt und versteht sofort, was ich meine. Sie bleibt ruhig stehen.
Zusammen schleichen wir uns durch das offen stehende Fenster in die Küche. Kaum drinnen, spreche ich einen Zauber aus, der sicherstellt, dass uns niemand hören kann. Ein sicheres Gefühl durchzieht mich, als ich merke, dass die Magie wirkt. In der Ecke hören wir Jeremy lauthals schimpfen. „Was denkt ihr, was das für eine Urne ist? Sie sieht aus wie jede andere...", höhnt er, sich nach hinten sinkend, während er sich an den Tisch lehnt.
Damon verdreht im Hintergrund ungeduldig die Augen und tauscht mit Stefan einen vielsagenden Blick. „Es ist bestimmt die Asche einer bedeutenden Person. Sonst würden sie sie nicht aufbewahren", erklärt Stefan ruhig, dabei wirkt seine Stimme überraschend überzeugend.
Wütend beginne ich, die Fäuste zu ballen, als ich sehe, wie mit welcher Leichtigkeit sie die Urne hin und her schieben, als wäre sie wertlos. Die Fäuste so fest zu ballen, dass meine Fingernägel schmerzlich in meine Haut dringen, spüre ich, wie sich etwas Dunkles in mir regt.
„Beruhig dich", höre ich eine raue Stimme neben mir und spüre, wie Niklaus grob meine Hände auseinanderzieht. Er blickt auf das Blut, das an meinen Fingern hinunterläuft. Die Wunde heilt schnell, doch der Zorn bleibt in mir brodeln.
„Übertreib nicht, Liebes!", mahnt er mich, als er mich zu sich zieht und mich fest an seine Brust presst. „Wir wollen nicht, dass dir noch etwas passiert." Seine ruhige Stimme hat eine beruhigende Wirkung, doch ich kann die Wut, die in mir gärt, nicht einfach abstellen. Meine Augen gleiten zu Rebekah, die mit einem amüsierten Lächeln neben uns steht und das ganze Szenario mit einem zufriedenen Blick verfolgt. Ich kann nicht anders, als genervt zu stöhnen und wieder in Richtung der Gruppe zu starren.