Die zweite Seite

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Nihal Pov.:

Am Abend fingen die Whitebeardpiraten wieder an zu feiern. Auch dieses Mal ließ ich die Finger vom Alkohol, denn meine zweite Seite ist immer noch unruhig und sollte ich hier die Kontrolle verlieren, wird es die Whitebeardpiraten nicht mehr geben. Wie sonst auch stand ich mit dem Rücken zur Reling und betrachtete die Mannschaft. Ich muss herausfinden, wer sei Misstrauen noch kein Stück abgelegt hat. Denn wer auch immer es ist, solange er und ich auf diesem Schiff sind stellt er ein großes Risiko für mich dar. Wenn ich so überlege sollte ich wohl wieder anfangen zu meditieren, in der Hoffnung sie beruhigt sich wieder etwas. Wenn das nicht hilft muss ich sie anders beruhigen und das würde bedeuten, das Vertrauen, welches ich mir so schwer erkämpft habe würde sofort wieder verschwinden. Denn zu meinem Leidwesen ist meine 2. Seite ziemlich grausam.

"Hey. Du trinkst ja schon wieder nicht mit." Marco ist auf mich zu gekommen.

"Glaub mir wenn ich sage, dass es für keinen von euch gut ausgehen würde, sollte ich die Kontrolle verlieren."

Vielleicht hatte ich damit schon zu viel gesagt. Der fragende Blick den er mir zuwarf bestätigte mir meinen Verdacht.

"Du hast sie bereits einmal provoziert, meine zweite Seite. Den Morgen. Ich habe nicht aufgepasst, da ist sie ausgebrochen. Ich weiß gar nicht wieso ich ausgerechnet dir das erzähle, dem misstrauischsten Kerl auf diesem ganzen Schiff.", ich sah Marco an, "Solange ich nichts unvernünftiges mache, wie z.B. Alkohol trinken und wenn ich wieder anfange zu meditieren, habe ich auch wieder mehr Kontrolle. Der plötzliche Umzug hat ihr sehr zu schaffen gemacht." Ich hoffe einfach mal, dass ihn das beruhigt.

"Du sprichst von deiner zweiten Seite, als ob sie eine andere Person wär."

"Am Anfang war ich ziemlich überfordert mit ihr und verlor auch oft die Kontrolle. Ich habe sie immer als Übel gesehen, aber als ich anfing sie wie eine andere Person zu betrachten mit der ich klarkommen muss wurde es besser. Ich fing an darauf zu achtet nichts zu tun was sie aus der Fassung bringt und gebe ihr regelmäßig ihren Freiraum. Auch wenn mir manchmal nicht ganz wohl dabei ist. Aber bis jetzt hat sie noch nichts dummes angestellt."

Das war wohl mit Abstand eine der größten Lügen die ich jemals erzählt habe. Wenn ich ihr Freiraum gebe, bedeutet das sie wütet solange bis sie ihren Blutdurst gestillt hat. Bis jetzt haben wir sie immer auf unbewohnten Inseln rausgelassen und meine Crew befand sich außerhalb ihrer Reichweite auf dem Meer. Dass es für sie immer nur Tiere gab fand sie am Anfang gar nicht lustig, vor allem da sie bei der Marine immer Menschen bekommen hat. Manchmal ist es mir auch möglich ihr nur ein Teil der Kontrolle zu übergebe, da habe ich immer noch ein kleines Mitspracherecht und sie kann hin und wieder Menschen töten, jedoch nur halb so grausam wie gewöhnlich. Aber solange Marco glaubt mir diese Lüge glaubt, ist mir der Rest fast schon egal. Sollte das meditieren nicht funktionieren, muss ich wohl oder übel mit Whitebeard reden.

"Du meinst also solange du die Kontrolle hast ist alles gut?"

"Genau."

"Dann solltest du mit Vater reden."

"Das werde ich, wenn es soweit ist. Was jedoch viel wichtiger ist, es gibt etwas das sie sehr in Aufruhr versetzt und das ist wenn meine Psyche angeschlagen wird, wie durch das viele offene Misstrauen. Wärst du also gut und sagst mir wer sein Misstrauen noch kein Stück abgelegt hat und nicht bereit ist mir eine Chance zu geben? Denen sollte ich nämlich besser aus dem Weg gehen." fragend sah ich Marco an.

"Wie kommt es das du das ausgerechnet mich fragst, wo du selbst gesagt hast, dass ich der misstrauischste bin?"

"Weil du trotz deines Misstrauens offen bist und bereit bist mir eine Chance zu geben, um mich zu beweisen. Sonst wärst du nämlich nicht hier. Wärst du jetzt nicht zu mir gekommen, hätte ich dich auch nicht gefragt, sondern vermutlich Ace oder Thatch. Diese beiden sind wohl diejenigen, die am ehesten mit mir reden würden."

"Wenn das so ist, solltest du dich wohl von Teach und seiner Gruppe fernhalten."

"Danke dir. Den Verdacht hatte ich auch schon." Ich wollte mich von der Reling abstoßen und in meine Kajüte gehen doch Marco hielt mich auf.

"Wenn du magst kannst du gerne mit Karten spielen. Auch wenn du nichts trinkst, Karten spielen sollte doch klar gehen?"

"Klar doch.", sagte ich lächelnd. Sieht nicht so aus als ob er misstrauischer als vorher wär. Die Lüge scheint er mir also geglaubt zu haben. Zum Glück.

Die Kartenrunde mit einigen anderen Kommandanten wurde doch noch ziemlich lustig. Vor allem für mich, da die anderen immer mehr tranken wurde auch ihre Konzentration wurde immer schlechter im Gegensatz zu meiner, daher gewann ich am Ende eigentlich alle Spiele und die Summe mit der ich in meine Kajüte gegangen bin kann sich doch schon sehen lassen.

Am nächsten Morgen war ich die erste die wach geworden ist. Zumindest denke ich das, da kein anderer auf dem Schiff rum lief, daher beschloss ich zuerst das Deck etwas aufzuräumen, angefangen mit den Flaschen und das ich alle Krüge in die Küche bringe. Wenn ich dann schonmal in der Küche bin kann ich ja auch gleich das Frühstück vorbereiten, allerdings wurde das dann ganz einfach, weil ich absolut nicht weiß wie viel eine so große verkaterte Crew braucht. Daher gibt es nur Brötchen, Wurst, Käse, Kaffee oder Tee und wer damit nicht zufrieden ist muss sich halt selbst etwas suchen. Da ich keine Lust hatte alleine zu frühstücken, holte ich mir Wischzeug und wischte einmal das komplette Deck. Ich muss schon echt viel Langeweile haben. Aber selbst danach war noch niemand wach. Also gehe ich mir einen Tee holen und setze mich in meine Kajüte auf den Boden und schloss die Augen, um zu meditieren.

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⏰ Last updated: May 29, 2021 ⏰

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Der fünfte Kaiser ~ PausiertWhere stories live. Discover now