》Sieben《

915 61 9
                                    

Tw

,,Meine Mum war heute Morgen zum Frühstück da, ich soll dir Grüße von ihr ausrichten." log ich. ,,Danke" sagte er, betrachtete noch einmal misstrauisch das Geschirr und wendete sich dann dem Kühlschrank zu.

Ich lief wieder zurück zum Tisch auf dem meine Unisachen lagen. Er war zwar jetzt da, dennoch musste ich meine Aufgaben erledigen. Also konzentrierte ich mich wieder auf das Buch vor mir. John setzte sich gegenüber von mir mit einem Teller voller Essen hin. Wir saßen nur da und wechselten kein Wort miteinander. Ich sah immer wieder unauffällig zur Türe, wenn Fred auftauchen würde, wäre das eine Katastrophe.

,,Wartest du auf jemanden?" fragte er misstrauisch. ,,Nein, nein alles gut." winkte ich ab und blickte unsicher auf mein Blatt Papier. Er betrachtete mich weiter skeptisch. Dann stand er auf und lief zu mir herüber. ,,Du lügst mich an. Auf wen wartest du?" Er wurde lauter. Seine Hand packte meinen Arm und er zog mich in den Stand. In mir kam Panik auf und ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen. ,,Verkauf mich nicht für dumm. Wer ist dein neuer?!" ,,Es gibt niemand neuen." Meine Stimme zitterte.

Er drückte immer fester zu, mein Arm schmerzte. Ich hatte Angst, Angst vor meinem eigenen Freund. In diesem Moment wünschte ich Fred würde auftauchen.

,,Du tust mir weh." entgegnete ich ihm. ,,Na und? Sag mir auf wen du wartest." schrie er mich an. ,,Auf niemanden." sagte ich. Seine Ringe bohrten sich in meine Haut. ,,Du kleine Schlampe, lüg mich nicht an." Er verpasste mir eine Ohrfeige und ließ dann von mir ab. Meine Wange pochte vor Schmerzen. Tränen bildeten sich in meinen Augen.

,,Entschuldigung" er nahm seine Sachen und verließ stürmisch meine Wohnung. Ich sackte zu Boden. Tränen kullerten nun über meine Wange. Mindestens 20 Minuten saß ich weinend auf dem Boden. Mein Arm hatte rote Flecken, die sich langsam lila färbten und meine Backe schmerzte. Er hatte mit seinem Ring eine kleine Wunde an meiner Wange verursacht. Die Tränen die darüber kullerten, brachten die Wunde zum Brennen.

,,Amy!" Fred kam gerade zur Türe herein und stolperte schnell zu mir herüber. ,,Was hat er gemacht." Er hob mein Kinn mit seiner Hand und betrachtete meine Wange. Sein Kopf drehte sich zu meinem Arm und er strich langsam über die Roten Stellen. ,,Und sowas nennst du deinen Freund." entgegnete er mir entsetzt. Über meine Wange kullerten immer noch die salzigen Tränen und er nahm mich in den Arm. ,,Fred, ich hatte so Angst." Ich krallte mich an seinem T-Shirt fest. ,,Alles gut." Er drückte mich an sich und versuchte darauf zu achten nicht allzu sehr auf meine blauen Flecken zu drücken.

~

Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte löste ich mich von ihm. Ich setzte mich auf mein Bett. Er lief ins Bad und kam mit einem kleinen kalten, nassen Handtuch wieder. Schließlich setzte er sich neben mich und wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht. Vorsichtig streifte er über die kleine Wunde. ,,Warum hast du nicht schon lange mit ihm Schluss gemacht?" fragte er mich. ,,Ich hab Angst davor, du siehst doch wozu er fähig ist." antwortete ich ihm mit zitternder Stimme.

Ich rutschte in die Mitte meines Bettes und kugelte mich zusammen. Fred sah mich schmunzelnd an und setzte sich neben mich. Er lehnte sich an einer der Bettenden an. Ich sah langsam zu ihm hoch. Dann rutschte ich zu ihm und platzierte meinen Kopf auf seiner Brust. Er legte einen Arm um mich und streichelte vorsichtig meinen Rücken. ,,Danke." flüsterte ich. ,,Wofür?" Er sah mich verwundert an. ,,Einfach nur das du da bist." ,,Gerne" schmunzelte er.

,,Was hast du so gemacht?" fragte ich nach einer Weile. ,,Nichts spannendes, ich bin ein bisschen durch die Gegend gelaufen. Aber ich hab was gefunden." Ich sah fragend zu ihm auf. Er löste sich von mir und stand auf. 

Schließlich kam er mit einem kleinen Zettel zurück. Ich setze mich neben ihn an die Bettkante. ,,Was ist das?" ,,Eine Stellenausschreibung." entgegnete er mir. Ich sah ihn verwundert an. ,,Du willst arbeiten gehen?" ,,Ja ich hab gedacht wenn du den ganzen Tag in der Uni bist und außerdem weiß ich doch dass das Geld auf Dauer nicht reicht." ,,Bist du dir sicher?" fragte ich ihn und er nickte. ,,Außerdem kann ich mir dann vielleicht auch irgendwann so ein Handy leisten." Ich sah ihn lächelnd an.

,,Na dann wollen wir mal dort anrufen." Ich tippte die Nummer des kleinen Spielzeugladens ein und drückte dann Fred mein Handy in die Hand. ,,Was soll ich sagen." ,,Rede einfach drauf los." sagte ich aufmunternd zu ihm und lief ins Bad.

Ich betrachtete mich im Spiegel. Langsam fuhr ich an meinem Arm und meiner Wange entlang. Ich wollte John nicht mehr in meinem Leben haben. Wie könnte ich ihn loswerden ohne dass er mir nochmal so etwas antut. 

,,Amy" rief Fred und riss mich aus meinen Gedanken. ,,Ich kann schon morgen anfangen." jubelte er.

𝐈𝐬 𝐢𝐭 𝐫𝐞𝐚𝐥? | 𝐹𝑟𝑒𝑑 𝑊𝑒𝑎𝑠𝑙𝑒𝑦 𝐹𝐹  |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt