Die Wilden Kerle - für immer wild? | pausiert

Kapitel 19

„Müssen wir nachfragen, was die beiden da oben gemacht haben oder lassen wir es einfach so stehen?" flüsterte Markus in meine Richtung und ich wusste genau, was die beiden getan hatten. Genauso wie es die anderen wussten. Als die beiden runter kamen lagen alle Blicke auf ihnen. „Was glotzt ihr denn so blöd? Nessie hat mir beim Anziehen geholfen." grinste Leon. „Achja und deshalb hat sie nasse Haare. Ja ne ist klar, Brüderchen." lachte Marlon ihn an, Vanessa wurde augenblicklich knallrot. „Ein Gentleman genießt und schweigt. Außerdem flutscht es unter der Dusche besser." der Anführer setzte sich auf die Couch, lehnte sich zurück und legte die Füße Bosslike auf den Wohnzimmertisch. Nessie verpasste ihm dafür einen Schlag auf den Hinterkopf. „Schitte nochmal, musstest du das sagen?" wütend stampfte meine Cousine die Stufen hoch. „Toll gemacht." murmelte ich und ging mit schnellen Schritten hinterher. Schon immer war die braunhaarige mit dem Tuch um den Kopf leicht reizbar, selbst als wir Kinder waren. Wie oft musste ich schon hinter ihr herlaufen?

POV Maxi
Es versetzte mir einen Stich ins Herz, als Leon erzählte, Sex mit ihr gehabt zu haben. Ich meine ich wusste es, dass die beiden es schon oft genug getrieben hatten, aber es quasi live in meiner Umgebung getrieben zu haben trieb mich in den Wahnsinn. Die Gefühle, die ich für die Freundin des Anführers hatte, waren verdammt falsch. Mindestens genauso falsch, wie Fabi es in meiner Lieblingsstory auf Wattpad war. In echt kam ich gut mit ihm klar, doch in der Story hasste ich ihn. Ich meine keiner meiner Freunde hatte auch nur eine Ahnung von dem, was ich fühlte. Obwohl dieses Chaos in mir einen Wirbelsturm an Gefühlen aufwarf, musste ich mich nun zusammenreißen. Keiner durfte auch nur annähernd davon erfahren. „Und du hast sie wirklich geflankt?" Juli legte seinen Arm um Leon und grinste ihn an. Der Blick des Anführers sprach Bände. Bei dem Gedanken wurde mir so verdammt schlecht, wie es dem Unbezwingbaren bei dem Gedanken an die Liebe wurde. „Ja natürlich. Nicht nur heute mehrmals schon, wir sind ja schon lange zusammen. Wieso ist das so interessant?" protzte der braunhaarige immernoch grinsend. Ich hatte das Gefühl ihm verflixt nochmal in die Fresse zu schlagen, doch ich schluckte die Wit runter. Es war falsch. Die Unerschrockene gehörte ihm. „Na du bist der einzige unter uns, der keine Jungfrau mehr ist. Abgesehen von Vanessa natürlich. Zoey kann ich nicht einschätzen, ob sie sich ficken lässt. Markus, weißt du da was?." lachte Marlon und Markus Blick hätte die Intuition töten können. „Halt die Fresse Marlon." murmelte der blonde und ich legte ihm meine Hand auf die Schulter. „Das lohnt sich nicht, du kennst ihn doch." flüsterte ich und versuchte ihn ein wenig zu beruhigen. Seine Hände waren immernoch zu Fäusten geballt, die er nach ein paar Minuten wieder löste.

„Man Markus, das war doch nicht böse gemeint. Bist du in Zoey verknallt oder warum rastest du so aus?" er in Malou verknallt? Das konnte ich mir vorstellen. Dass Markus schluckte, konnte nur ich sehen. Kacke verdammte, ich hoffte mich versehen zu haben. „Nein natürlich nicht. Aber sie ist meine beste Freundin und bedeutet mir verdammt viel man, versteht das denn keiner von euch? Kacke verdammte ihr interpretiert daraus, dass ich in sie verliebt bin. Das ist Schwachsinn, wir sind beste Freunde so wie Raban und Joschka zum Beispiel, da fragt auch keiner nach, ob einer von ihnen verknallt ist. Du kannst nicht so über sie sprechen Marlon, das macht mich verdammt aggressiv." er hatte so verdammt recht. Keiner brauchte sich das Recht rauszunehmen zu behaupten, dass einer von denen verknallt wäre. Auch wenn ich das Gefühl manchmal bei dem blonden hatte, aber er wird schon wissen, was er sagt oder tut. „Tut mir leid, ich nehm's zurück." murmelte der Bruder des Anführers schuldbewusst. Es war wirklich nicht okay, scheinbar hatte er es wirklich eingesehen.

„Nessie, warum regst du dich so auf? Du weißt wie Leon ist und außerdem ist er ein Junge. Jungs die sind alle so." versuchte ich sie zu beruhigen, als ich mich durch die immernoch am Boden liegenden Matratzen der Kerle kämpfte, um mich neben sie auf mein Bett zu setzen. „Weißt du Lou es geht mir ja nicht mal darum aber weiß Gott, was er jetzt über unseren Sex auspackt. Wir kennen ihn doch beide." ich seufzte und stimmte ihr zu. Ich versuchte ihr aufmunternd zuzulächeln, aber es war schon sicher, dass Leon seine Klappe nicht halten konnte. Ich starrte aus dem Fenster, wo immernoch ein Schneesturm vom Feinsten tobte. „So einen Sturm habe ich noch nie gesehen." jetzt starrte die Unerschrockene auch aus dem Fenster. „Noch eine Nacht mit allen halte ich nicht mehr aus." „Wenn du mir versprichst das Bett ganz zu lassen, kannst du mit Leon in Papa's Bett schlafen." schlug ich ihr immernoch nach Draußen starrend vor mit einem Grinsen und sie grinste zurück. „Dann bist du ja allein unter Jungs." ich grinste und meine Cousine fing an zu lachen. „Oh man Nessie, seitdem du Sex hattest denkst du ja nur noch versaut." ich war schon empört, was sie dachte. Ohne, dass sie es ausgesprochen hatte, wusste ich genau, dass an etwas perverses dachte. „Wie sieht's eigentlich bei dir aus?" hakte sie nach und ich schaute sie verwirrt an. „Wie läuft's mit Maxi?" „Wovon redest du bitte?" „Jetzt sei nicht so, ich sehe doch deine Blicke. Seine auch, da ist doch was zwischen euch." ich schaute auf meine Hände und zupfte an meiner Bettdecke herum. „Ich weiß gerade gar nichts Nessie wirklich. Manchmal denke ich, dass ich wirklich in Maxi verliebt bin. In sein Lachen, in seine Art. Aber dann kommt Markus in meine Gedanken und kacke verdammte er geht nicht aus meinem Kopf. Seine Art, wenn wir alleine sind, sein Lachen über meine eigentlich unwitzigen Witze, unsere unzähligen Deeptalks über Gott und die Welt. Dann haben beide diese warmen braunen Augen, in denen ich mich verlieren könnte. Ich weiß, dass ich nicht in beide verknallt sein kann aber beide haben mich um den Finger gewickelt. Beide haben was an sich, was mich verrückt macht." erzählte ich ihr die Wahrheit und es war gut meine Gefühle einfach rauszulassen. Es war als würde ein Stein von meinem Herzen fallen, es war als wäre eine Last von mir abgefallen. Ich meine seit Monaten
hatte ich dieses Gefühlschaos in mir, was ich mit niemandem besprochen hatte.

„Wow Lou. Wieso hast du nicht vorher mit mir gesprochen? Wie lange schleppst du das schon mit dir rum?" fragte sie nach einer Zeit der und ich zuckte mit den Schultern. Irgendwie hatte ich nie wirklich über diesen Konflikt in mir nachgedacht, ich meine ich habe es irgendwie ignoriert. Um genau zu sein hatte ich mir immer wieder gesagt, dass Markus nur mein bester Freund war. Dass ich in Maxi verliebt war. Beides war richtig, aber dennoch war es ein Problem, denn ich hatte absolut keine Ahnung in wen ich wirklich verliebt war. Ich hab es einfach so hingenommen. Es waren einfach kleine Schwärmereien, nichts weiter. Kleine Obsessions mit dem Unbezwingbaren und mit dem Mann mit dem härtesten Bums der Welt, die mich verrückt machten.

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