Chapter 28: His fault

339 41 6
                                    

Die ganze Nacht konnte Minho nicht schlafen. Immer wieder tauchte Rinas toter Körper vor seinen Augen auf. Auch auf der Arbeit konnte er sich nicht konzentrieren, machte ständig Fehler und hörte nur halbwegs hin. Willow bemerkte es und nahm Minho zur Seite. „Hey, was ist los? Du bist unkonzentriert". Minho starrte in die dunklen Augen seiner Kollegen. „Mir geht es...nicht wirklich gut....", stammelte er und hielt sich an den Tresen fest. Seine ganze Hand zitterte, er konnte es nicht abstellen. „Wie wäre es wenn du heute früher Feierabend machst und nach Hause gehst? Ich schaffe das schon alleine. Hey, weißt du wo Rina ist? Sie sollte heute auch arbeiten". Der Name Rina verursachte in Minho Chaos, alles in ihm wurde aufgewirbelt. „N-nein...ich weiß....nicht wo sie ist...v-vielleicht ist sie krank...". Wenn man ihn fragen würde, ob er sie umgebracht hätte, würde er die Wahrheit nicht verleugnen können. Er würde es einfach sagen, weil Minho sich so schuldig fühlte. Willow seufzte. „Dann hätte sie mir und Lay Bescheid sagen müssen", erwiderte sie und legte eine Hand auf Minhos Schulter, der sofort zusammenzuckte. Verwirrtheit in Willows Augen. Minho war eigentlich nicht so schreckhaft. Wahrscheinlich war er einfach nur krank und musste ins Bett.

Minho fasste sich an die Brust und lief in die Umkleide. Er hatte Lay Bescheid gegeben, dass er für den heutigen Tag nicht mehr arbeiten konnte. Sein Chef zeigte Verständnis und wünschte ihm gute Besserung. Das wird ihn auch nicht helfen. Er wird die Bilder der toten Rina nie wieder aus dem Kopf bekommen, dieses Gefühl nicht entfliehen können, was ihn kalt über den Rücken lief. Eisig und intensiv. Die heftige Gänsehaut, welche sich mit Beben seines Körpers vermischte. Nein, eine gute Besserung würde nichts bewirken. Minho schleppte sich zu seiner Wohnung. Sofort drängten ihm die Erinnerungen an den schrecklichen Tag in die Knie. Hier war alles so intensiv, so real, als spiele das Ereignis nochmal vor seinen Augen ab. Er mit einer Pfanne, während er Rina tötete. Blut. Überall Blut. Minho sah es auf den Boden, austretend aus Rinas Hinterkopf. „Das...das hört auf...das...hört...sicher...auf...oder?", fragte er sich selber, versuchte sich aufzumuntern. „Minho?", rief Felix tiefe Stimme aus dem Badezimmer. Verdammt, er hatte vergessen Felix Wasser auszuwechseln und jetzt lag der Sirenenmann in Blutwasser. Minho musste es wechseln, doch keine zehn Pferde brachten ihn in den Raum. Er krallte sich in das Holz der Wohnungstür rein, wollte sich nicht von dort bewegen. Seine Augen starrten auf die Badezimmertür. So unschuldig weiß lackiert. Hinter ihr ein blutiger Alptraum. „Kannst du bitte kommen?", fragte Felix. Er brauchte ihn. Die Sirene war auf ihn angewiesen. Ohne ihn war sie völlig aufgeschmissen. Minho versuchte tief ein und auszuatmen. „Einen Moment", rief er, die Hände langsam von der Türe zurückziehend. Einen Schritt nach vorne. Dann der nächste.

Das war alles Felix Schuld.

Wäre er nie in seinem Leben getreten, wäre das alles nie passiert. Dann würde er lächelnd können und sich nicht in Chaos verlieren. Minho liebte ihn von ganzen Herzen aber war die Liebe wirklich wert sich so schrecklich zu fühlen? Minho stand nun vor der Badezimmertür. Er hatte es geschafft. Der schwierige Teil stand ihn aber noch davor: In das Badezimmer rein gehen und das Blutwasser sehen. Das alles war aber nichts zu der einen Sache. Minho hatte bisher es nicht geschafft Rinas toten Körper aus dem Raum zu bringen. Sie liegt genau dort, wo Felix sie liegen gelassen hatte: Am Rande der Badewanne. Der Mund fehlte genau wie bei Seungmin. Minho drückte die Tür auf. Ein leichter Blutgeruch wehte ihm in die Nase, ließen seine Nackenhaare aufrichten. Er schluckte schwer, wollte die Augen zumachen um das schreckliche Bild vor ihm zu entfliehen, doch er musste hinsehen. Er musste sich um Felix kümmern. Noch weiter drückte er die Tür auf und sah Rinas toten Körper und Felix im Blutwasser. Sofort spürte er ein flaues Gefühl im Magen, kroch seine Kehle hoch, lies ihn zu Knie fallen und erbrechen. Da Minho nichts runterbekommen hatte, war seine Kotze nur Gallenflüssigkeit vermischt mit Wasser. Er spuckte den letzten Rest der Kotze aus seinem Mund, starrte die klare Flüssigkeit an. „Alles okay mit dir? Könntest du bitte mein Wasser wechseln?" Sofort riss Minho sein Kopf in Richtung Felix. Er saß locker da, hatte die Hand auf den Badewannenrand gelegt.

Dieses Wesen war Schuld an allem. Die Quelle seiner schlaflosen Träume. „Du....du hast mir das alles angetan...wegen dir...habe ich meine Freundin getötet......", stammelte Minho, während er sich langsam aufrichtete und auf Felix hinab blickte. „Wieso...wieso liebe ich dich nur?!", schrie er ihn an, drehte durch. Es war nicht mehr weit, bis alles in Minho aus den Fugen gerät, bis alles in ihm einbrach. Felix legte den Kopf schief. So kannte er ihn gar nicht. So aufgebracht und verzweifelt. Dabei hatte er doch angefangen zu sagen, dass er Menschen für ihn töten wollte. 

Minho ist hier das perfekte Beispiel, wie man einen Mord nicht begehen sollte :'DD Später noch mehr dazu. Ich wollte die FF ein bisschen wie ein Psychothriller schreiben 0: Oh, ich hab zu viele Psychothriller gelesen :'DD Kiddos, ich bin so gespannt, wie ihr die Jeongchan- und SeungchanFF finden werdet, weil sie sehr....sehr interessant sind :'DDD 

Red tongue (Minlix FF)Where stories live. Discover now