Teil 26

218 15 2
                                    

Sam

Wir sahen sie an, wussten das es eine Vision war und wir nichts tun konnten bis sie wieder daraus hervor tauchte, nach einigen Augenblicken blinzelte sie. "Alles okay, mein Herz?" Fragte Rogers und rieb ihr sanft über den Rücken, "Hm? Ja. Ja alles okay. Hab nur was aus der Vergangenheit gesehen. Würdet ihr mich einen Augenblick entschuldigen, Jungs?" sie wartete keine Antwort ab, sondern ging durch die Menge, schob Danny zur Seite, griff nach Donwells Ohr und zog ihn durch die Leute hinter sich her in die Küche. "Sollte ihm einer helfen?" Murmelte T'Challa und ich musste tatsächlich ein wenig grinsen. "Er kommt schon zurecht. Oder auch nicht."

(y/n)

Nachdem es mir eine Weile lang wirklich schlecht gegangen war, hatte ich beschlossen nie wieder Tequlia zu trinken. Das ich dachte ich würde meinen Magen hochwürgen war wohl auch das einzige was mich an dem Tag vor Ethans Standpauke bewahrt hatte, doch die hatte er ausgiebig am nächsten Tag nach geholt und wir hatten uns mächtig gestritten. Ringo hatte versucht das ganze zu schlichten, doch das hatte uns nur noch wütender gemacht. Ich war wütend auf meinen Bruder weil er sich so benommen hatte, aber auch auf mich weil ich es überhaupt getan hatte. Mit Simo zu schlafen war eine dumme Idee gewesen, in dem Moment hatte es sich vielleicht gut angefühlt, hatte mich das ganze Chaos vergessen lassen, aber danach hatte ich mich schlimm Gefühlt und das konnte ich nur mir anlasten. Simo war gut zu mir gewesen und all das, es war nichts geschehen was ich in dem Moment nicht gewollt hatte, es war gut gewesen, aber nichts im Vergleich mit den Malen mit Sam. Da war es.. tiefer gewesen irgendwie, intimer. Ich schüttelte den Kopf, wollte nicht daran denken, es würde mich nur runter ziehen und das wollte ich nicht, trotzdem musste ich mich einen Moment lang fragen, ob das Baby schon da war. Ob er es im Arm hielt und Katharina für dieses Geschenk dankte? Ich atmete teif die kalte Luft ein und nahm noch etwas an Geschwindigkeit zu, ich war froh gewesen als ich eine kleine Eishalle in der Nähe gefunden hatte, sie wurde Hauptsächlich für Spiele der nächstgelegenden Schulen genutzt und so hatte ich hier meistens meine Ruhe wenn ich Schlittschuh lief. Ich fuhr noch einige Runden, drehte mich, machte sogar ein zwei kleine Sprünge und hing dabei meinen Gedanken nach, bis meine Muskeln zogen und meine Lunge brannte. Als ich an die Bande fuhr und nach meiner Flasche griff fiel mein Blick auf die Uhr an der Wand, es war schon später als ich gedacht hatte. Wenn ich noch länger blieb würden die Jungs sich Sorgen machen.
Als ich rauskam wurde es schon dunkel, über meine Schulter hing meine Tasche und meine Schlittschuhe, Ringo und Ethan hatten sie mir letzten Monat zum Geburtstag geschenkt. "Hast du wirklich gedacht du kannst einfach so verschwinden, Mäuschen?" Beim Klang der dunklen Stimme hinter mir, war es als würde eine eiskalte Hand mein Herz zerquetschen und ich wusste ich sollte wegrennen und schreien, irgendwas in der Art, aber alles an mir erstarrte, nachdem ich mich zu der Stimme umgedreht hatte. Seine Augen funkelten, verliehen ihm einen irren Ausdruck, er machte einen Schritt auf mich zu und ich stand einfach nur da, wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Wie hatte er mich nur gefunden? "W..was w...w...willst d..du hier?" Brachte ich endlich hervor und machte einen Schritt zurück, ich musste mich zusammen reißen, durfte keine Panik kriegen. "Du hast mein Leben zerstört. Dachtest du ich kann es einfach auf sich beruhen lassen?" Er machte einen großen Schritt auf mich zu, "Ich hab die Anzeigen zurück genommen." murmelte ich. "Und du denkst das ist alles? Mein Team hat mich rausgeschmissen, meine Eltern reden nicht mehr mit mir, die Frauen meiden mich und das ist alles deine Schuld. Weil du diese Fehler begangen hast, weil du dich anderen an den Hals geworfen hast!" Die Hände, die er zu Fäusten geballt hatte, zitterten und ich versuchte mit aller Macht mich daran zu erinnern was die Jungs mir beigebracht hatten, doch ich bekam nichts davon zu greifen. "Das hast du dir selbst zuzuschreiben!" Eine kräftige Ohrfeige und ich sah Sterne, meine Wange brannte wie Feuer und ich landete auf dem Boden, "Wag es nicht so mit mir zu sprechen du Miststück!" brüllte er, beugte sich runter, wollte nach mir greifen, doch ich riss die Hand hoch, hatte einen Schlittschuh in der Hand und schnitt ihm mit der Kuve in den Arm. Er schrie auf, hielt sich den blutenden Unterarm, ein paar Tropfen landeten auf meiner Wange und ich rappelte mich so schnell es ging auf, trat ihm gegen die Kniescheibe und rannte so schnell ich konnte. "(y/n)!" Schrie er hinter mir, ich sah mich um, sah wie er mir nachsetzte und rannte um eine Ecke, wenn ich es bis nach Hause schaffte hatte ich eine Chance. Die nächste Kurve nahm ich zu eng, schlitterte gegen die Wand, spürte wie ich meinen Ärmel und die Haut darunter aufriss, doch das war egal, ich konnte ihn hinter mir hören, mein Herz raste, meine Gedanken wirbelten wild durcheinander. Er riss mich um, wir landeten hart auf dem Asphalt und ich schrie auf, er presste mich mit seinem Gewicht auf den Boden, vergrub die Finger in meinem Haar, drückte mein Gesicht auf den rauen Untergrund. Ich wehrte mich, versuchte ihm zu entkommen, ließ dabei ein paar Haare, aber aus dieser Position hatte ich keine Chance, in meinem Kopf kamen Simos Worte an die Oberfläche. Schrei was das Zeug hält. "Aaahhh! Hilfe! Hilfe!" Schrie ich so laut ich konnte und er fluchte, legte die Hand über meinen Mund, "Halt die Klappe!" fuhr er mich an, löste sich etwas von mir um mich umzudrehen und ich riss das Knie hoch, landete einen Treffer in seinen Unterleib, grunzend fiel er von mir und ich rappelte mich wieder auf, ignorierte meinen schmerzenden Körper. Ich rannte durch eine kleine Seitenstraße, riss die Mülltonne darin um, damit sie ihm den Weg versperrte, als ich aus der Gasse rannte konnte ich mein Haus schon sehen. "Hilfe! Ethan! Ringo!" Schrie ich und es hallte von den Wänden wieder, doch ich spürte ihn hinter mir, konnte ihn hören, seinen heftigen Atem. Die Haustür ging auf und ich sah Ethan auf die Straße treten, den Körper angespannt, die Augen weit als er sich umsah. "Ethan!" Schrie ich und sein Blick flog zu mir, Ringo folgte ihm aus der Tür und da sah ich die Bewegung an der Ecke des Hauses. "Ethan!" Meine Stimme wurde noch panischer, Ringo sah Lennox zuerst, ich sah etwas aufblitzen, mein Bruder stauchelte. Sein Kollege hatte ihn zur Seite geschubst und hatte den Messerhieb abbekommen, "Nein!" schrien mein Bruder und ich gleichzeitig. Noch mehr Männer kamen auf die Straße, in dunkle Klamotten gekleidet, eine Hand griff meinen Nacken, riss mich rum und ich krachte gegen die Hauswand neben mir. Mein Kopf schlug hart gegen den rauen Stein und einen Augenblick lang war ich wie betäubt, meine Arme wurden auf meinen Rücken gedreht und etwas schloss sich fest um meine Handgelenke, je mehr ich mich dagegen wehrte, desto mehr schnitt es in meine Haut. Als ich wieder etwas sehen konnte, sah ich wie Ethan mit zwei Männern kämpfte, einer davon hatte einen Baseballschläger, Ringo hielt sich die Seite, trat aber trotzdem nach Lennox. Wieso half und denn keiner? Finger legten sich um meine Kehle, drückten mir die Luft ab, "Hör endlich auf dich zu wehren du Schlampe!" knurrte Mic. Sein Atem streifte meine Haut, verursachte eine Gänsehaut bei mir und ich versuchte panisch Luft in meine Lungen zu kriegen. "Das ist alles deine Schuld." Sagte er, "Gehen wir nach Hause und beenden das endlich." meine Augen weiteten sich, ich versuchte von ihm loszukommen, doch es war aussichtslos.

Zwischen Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt