E¹³ [4.44 AM]

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    𝐚𝐦𝐚𝐫𝐨

Ich legte meine Seele frei. Nach so langer Zeit. Es fühlte sich so befreiend an. Als hätte jemand meine Fesseln gelöst.

Ich konnte jede Note fühlen. Jede Harmonie. Sie flossen durch meinen Körper. Wie Blut.

Langsam fanden die Töne ein Ende. Verloren sich im Raum.

Ich saß still vor dem Klavier. Noch lange nachdem die letzte Note verstummt war.

»Das. War. Wunderschön.«

Blitzartig drehte ich mich um. Mein Blick voller Zweifel und Schmerz. Weil ich Jorahs Blick auffing.

Es war so viel Zeit vergangen, seit wir uns gesehen hatten. Uns angesehen hatten. Und jetzt lagen da die gleichen Gefühle in seinem Blick wie früher.

Schneller als ich selbst realisieren konnte, hatte ich das Zimmer verlassen. Und dann war da plötzlich nur noch das Knallen der Haustür. Und die Stille der Nacht.

pianoforteWhere stories live. Discover now