n i n e t e e n

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kai

»Wie lange dauert das noch?«, quengele ich nun schon zum dritten Mal.

Mein Rücken schmerzt von unserem Trip durch den Lüftungsschacht. Zumal es stetige Wechsel zwischen extrem kalter und extrem stickiger Luft gibt.
Doch der Fakt, dass wir bereits zwei Mal falsch abgebogen sind, bedrückt mich am meisten.
Denn Chris ist sich immer noch nicht sicher, ob wir uns auf dem richtigen Weg befinden.

»Eigentlich müssten wir gleich da sein - Nur noch einmal nach links, dann nochmal nach rechts.«

Doch wirklich vertrauen kann ich auf ihre Aussage nicht.

Ich atme tief durch und versuche so eine Panikattacke in jeglicher Form zu unterdrücken.
Doch da wir gerade wieder in einen Bereich angekommen sind, in welchem die Luft eher knapper ist, klappt dies auch nicht so gut.

Mit Mühe robbe ich mich somit weiter durch den viel zu engen Schacht.

»Kai! Wir sind da!«, ertönt plötzlich Chris' Stimme vor mir.

Erleichtert atme ich aus. »Endlich.«
In einem Lüftungsschacht verloren zu gehen, ist echt das beschissenste, was ich mir hätte vorstellen können.

Nachdem ich um die Ecke gerobbt bin, sehe ich schon die Brünette, wie sie mit Mühe versucht das Gitter aufzukriegen.

»Das klemmt.«, gibt sie irgendwann von sich. »Und wenn ich noch mehr Lärm mache, sind wir am Arsch.«

»Lass mich mal. Ich krieg das schon irgendwie auf.«, erwidere ich sofort - Denn ich will nichts lieber als endlich aus diesem Lüftungsschacht rauszukommen.

»Und wie willst du an mir vorbei kommen?«
Eine berechtigte Frage, über die ich mir noch keine Gedanken gemacht habe.
»Der Schacht ist viel zu eng. Wir passen hier beide gerade einmal selber rein.«, ergänzt sie noch und dreht ihren Kopf zu mir nach hinten.

Auch wenn es Chris vielleicht nicht wahrhaben will; Auch ihr steht die Panik schon im Gesicht geschrieben.

Doch wir haben keine Zeit, um über den nicht vorhandenen Platz zu diskutieren.
»Luft einziehen.«
Und ehe ich überhaupt eine Reaktion ihrerseits erhalte, versuche ich mich schon an der Brünette vorbeizudrängeln.

Letztendlich endet es darin, dass ich eher so halb auf ihr liege und Christine nicht einmal die Möglichkeit hat nach hinten auszuweichen.
Normalerweise wäre mir die Situation mehr als nur unangenehm, doch dies ist gerade zweitrangig.

Ich strecke meinen Arm nach vorne aus und umgreife das Gitter.
Mit all meiner Kraft drücke ich dagegen, doch schnell stelle ich fest, dass der Öffnungsmechanismus wohl kaputt sein muss.

»Ich muss das Gitter rausreißen. Ansonsten geht es nicht auf.«

»Mach einfach, Kai! Unter deinem Gewicht bekomme ich gleich keine Luft mehr.«

Obwohl es alles andere als lustig ist, entweicht mir trotzdem ein kleines Grinsen, ehe ich mich wieder fange und ein letztes Mal mit all meiner Kraft gegen das Gitter drücke.

Und tatsächlich hört man zunächst ein Knacken, ehe das Gitter einfach rausfällt.

»Ja, endlich!«, rufe ich überglücklich und klettere sofort aus dem Schacht, ehe ich Chris noch schnell helfe ebenfalls heraus zu kommen.

Wir müssen beide ein paar Mal tief durchatmen, ehe wir überhaupt die Möglichkeit bekommen weiter über unseren Plan nachzudenken.

Wir stehen wieder in einem Art Mitarbeiterraum, der sehr dem im Museum ähnelt.
»Ich würde sagen, zuerst wechseln wir unsere Hoodies.«, schlage ich schließlich vor.

Tattoos Together | Kai Havertz FFWhere stories live. Discover now