Kapitel 2

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Avas POV

Pünktlich um 6.30Uhr dröhnt mein Wecker.

„Noch 5 Minuten", murmle ich, bin jedoch sofort hellwach, als mir einfällt, dass ich heute mein Vorstellungsgespräch habe.

Mein neues Leben beginnt.

Ein neues ich.

Ich stehe aus meinem Bett auf und gehe ins Bad, um mich fertig zu machen. Ich spüle mein Gesicht mit kaltem Wasser ab, sonderlich gut habe ich nicht geschlafen, was aber wahrscheinlich an der Aufregung liegt. Nachdem ich mich fertig gemacht habe, lege ich ein dezentes Make-Up auf und ziehe mir meine rausgelegte Kleidung an.

Ich gehe in die Küche und hole mir eine RedBull Dose aus dem Kühlschrank - genau das brauche ich nach dieser Nacht - ich nehme mir einen Apfel und esse ihn, nachdem ich noch kein Geschirr besitze.

Ich hole mir meinen schwarzen schlichten Shopper von Louis Vuitton - eines der wenigen Dinge meiner Vergangenheit - aus meinem Schrank und suche die Papiere zusammen, die ich brauche. Ich ziehe meine Pumps an, nehme meine Tasche und gehe zur U-Bahn.

Zu meinem Glück ist nur ein paar Meter neben meiner Wohnung eine U-Bahn-Station und es sind nur drei Stationen bis zur Smith Fondation. Ich steige aus gehe hoch zur Straße und laufe die letzten paar Meter zu dem riesigen Gebäude.

Ich schaue nochmals auf mein Handy.

7.41 Uhr.

Pünktlich wie immer.

Ich gehe durch die Eingangstür und ein netter Wachmann nickt mir zu. Ich sage freundlich mit einem Lächeln hallo und gehe zum Empfang, um mich anzukündigen. Die Dame schickt mich in den 24.Stock. WOW. Als ich in den Aufzug stieg, überkam mich die Aufregung und mein Herz fängt an zu Rasen. Ein „Bing" zieht mich aus meinen Gedanken, und eine nette Dame nimmt mich in Empfang. Ich gebe ihr meine Jacke und sie gibt mir ein Klemmbrett mit mehreren Papieren, welche ich in einem Zimmer - in welches mich die Dame führt - ausfüllen soll.

Wie alt sind sie?
21

Sind sie ledig?
Ja

Haben sie Kinder?
Nein

Haben sie einen festen Wohnort und wo?
Ja, hier in New York

Wow. Diese Fragen machen mich wahnsinnig, wieso werden sie mir nicht persönlich gestellt, weil die Fragen auch persönlich sind.

Nach etwa 15 Minuten habe ich die drei Seiten ausgefüllt und gab der netten Dame, die sich mir als Nancy vorstellt, das Klemmbrett. „Warten sie hier noch einen Moment, ich werde sie gleich zu Mr. Smith bringen.", sagte sie höflich und lies mich allein.

12 Minuten später.

„Mr. Smith wird sie jetzt empfangen.", sagt Nancy und bringt mich zu einem Büro mit zwei großen dunkelbraunen Türen. Sie öffnet eine Tür und bittet mich hinein.

Hinter der Tür befindet sich ein großer Raum, in dessen Mitte sich ein großer Schreibtisch aus Glas steht. Hinter dem Schreibtisch steht ein muskulöser Mann, in einem beigen Anzug und braunen Haaren, an einer Fensterfront.

Wow. Fuck. Noah Smith.

Als der Mann sich umdrehte und mich ansah, erkannte ich, dass es der Mann ist, der mich gestern angerempelt hat - oder habe ich ihn angerempelt? Ihm entwich ein „Oh sie", welches so leise war, dass er wahrscheinlich dachte ich hätte es nicht gehört.

„Hallo Ms. Wilson, ich habe mir ihre Papiere und ihr Zeugnis angesehen. Ich hätte noch ein paar Fragen an sie, wenn dies für sie in Ordnung wäre. Danach werde ich ihnen sagen, ob sie eingestellt sind oder nicht.", sagte er mit einer tiefen, eindringlichen, aber trotzdem wunderschönen Stimme zu mir.

Fuck. Ich wurde rot, aber lies mir nichts anmerken und antwortete schroff „Mr Smith, gerne beantworte ich Ihnen offene Fragen."

„Wieso haben sie ihren High-School Abschluss vor drei Jahren in Miami gemacht und sind jetzt in New York?"
„Meine Eltern wohnen in Miami, jedoch habe ich mich schon immer zu New York hingezogen gefühlt."

„Ok. Haben sie Geschwister?"
„Nein, ich habe keine Geschwister."

„Wieso wollen sie den Job und gehen nicht an eine Universität?"
„Ich habe in den letzten drei Jahren viele Jobs ausprobiert, jedoch hat mich nie ein Job wirklich interessiert. Ich denke dieser Job könnte das Richtige für mich sein. Studieren wollte ich trotz meines guten Abschlusses nicht."

„Sie bekommen den Job. Ich zeige ihnen nun ihr Büro. Wir haben jetzt 9.25Uhr könnten sie heute noch bis etwa 13Uhr arbeiten?"
„Vielen Dank. Klar."

„Ihre Arbeitszeiten sind Montag bis Donnerstag von 8Uhr - 18Uhr, freitags 8Uhr bis 13Uhr. Mittagspause haben sie 1h pro Tag. Wenn sie nicht arbeiten, sollten sie trotzdem jederzeit erreichbar sein."
„Ok, geht klar."

Er öffnet mir die Tür und bittet mich hinaus, auf dem Flur angekommen legt er mir seine Hand auf den Rücken, um mich nach links zu lenken.

Fuck. Ein eiskalter Schauer läuft mir über den Rücken. Ich schlucke schwer.

Mr. Smith redet irgendwas, jedoch bin ich wie taub und kann nicht verstehen, was er sagt. Er zeigt auf ein kleines, aber schönes Büro und sagt, „Hier ist ihr Büro, sie können es gerne mit persönlichen Sachen einrichten."

Ich nicke als Dankeschön und gehe in das Zimmer, hänge meine Tasche neben meiner Jacke auf - oh, wusste sie von Anfang an, dass ich eingestellt bin? – Mr. Smith bemerkt meinen verwirrten Blick scheinbar und erwidert, „Ich wusste von Anfang an, dass ich sie einstelle, die Fragen waren reine Neugier.", mit einem Grinsen auf dem Gesicht.

Arschloch.

Er ging und lies mich allein in dem kleinen Zimmer. Ich holte mein Handy raus, um Maya eine Nachricht zu schreiben, wie wir es heute den ganzen Morgen schon öfter getan haben.

Eine E-Mail erschien auf dem Bildschirm. Von Mr. Smith.

Ms. Wilson,

Ich bitte sie sich die Daten im Anhang durchzulesen und danach die Daten auf ihrem PC genauso zu bearbeiten. Außerdem befindet sich in der obersten Schublade ihres Schreibtisches ein Laptop, welcher nun ihnen gehört. Zudem bitte ich sie meinen Termin, der morgen um 14Uhr stattfinden soll, zu verschieben. Des Weiteren wäre es nett von ihnen, wenn sie mir früh einen Vanilla Latte mitbringen (natürlich, ohne mit jemandem zusammenzustoßen ;))

Vielen Dank,
N.Smith

Wow. Arschloch.

Also eins muss man ihm lassen, er ist definitiv die gleiche Art wie meine Eltern. Spießig. Selbstverliebt. Reich. Und leider auch verdammt gutaussehend. - Ava Blende den Gedanken aus, mit dem Chef etwas anzufangen geht immer schief -

Ich arbeite mich in die Daten ein und gehe die aktuellen Präsentationen und Investitionen durch.

3 Stunden später

Ich bin jetzt schon fix und fertig, wir haben kurz vor 13Uhr. Ich hole mein Handy raus und schreibe Maya eine WhatsApp:

Hey, hättest du eventuell Lust heute schon in den Dekorationsladen zu gehen? Ich habe gleich Schluss und würde gern mit dir über meinen ersten Tag reden :)

Ich lege mein Handy weg und konzentriere mich die letzten 20 Minuten auf meine Arbeit. Bevor ich gehe, gehe ich nochmals zum Büro von Mr. Smith und klopfte, um mich zu verabschieden, jedoch war niemand im Büro. Komisch. Ich ging.

Gerade also ich Zuhause ankam, bekam ich eine WhatsApp von Maya:

Klar gerne, wie wäre es mit 15Uhr im Coffee Shop :)

Ich antworte ihr mit einem gerne und ein Grinsen im Gesicht. Vielleicht würde jetzt alles endlich wieder besser werden, alles würde sich ändern, anders werden als damals. Genau damals. Bei den Gedanken füllten sich meine Augen mit Tränen, also lenke ich mich ab, indem ich mir einen Einkaufszettel schreibe, was ich alles für meine Wohnung brauchen würde.

1,5h später

Kurz vor 15Uhr klingelt mein Wecker, welchen ich mir extra gestellt habe, damit ich das Treffen nicht vergesse. In der Zwischenzeit hatte ich mich umgezogen und trug nun weiße Sneaker, eine hellblaue Jeans und ein weißes Shirt. Ich nahm mir meine Tasche und den Einkaufszettel und lief los zum Coffee Shop.

Als ich ankam lächelte Maya mich bereits an und wir begrüßten uns mit einer engen Umarmung. Es ist schön hier Freunde zu finden, nachdem ich damals alles aufgegeben habe, auch meine Freunde was keineswegs leicht war.

Maya hatte uns einen Eiskaffee gemacht und wir liefen los. Sie fragte mich wie mein erster Tag war und wie mein Chef so sei. Ich erzählt ihr von dem Zusammenstoß zwischen ihm und mir gestern und dass er auf jeden Fall attraktiv ist, ich mich aber nicht mit ihm einlassen will, da er mein Chef ist.

„Ich verstehe dich vollkommen. Ich hatte auch mal etwas mit meinem Chef, seit wir uns getrennt haben ist das ganze Verhältnis auf der Arbeit sehr angespannt, aber wie sagt man so schön take the Risk or lose the Chance und ich habe mich für das Risiko entschieden, was du vielleicht auch machen solltest.", sie stoppte kurz, „hier ist der Laden, von dem ich dir erzählt habe.", sagte sie strahlend.

Wir standen vor einem Laden, der nicht gerade klein war, aber auch nicht zu groß. Mir entwich ein strahlendes „Wow" und ich schaute Maya mit feuchten Augen an.

Wir gingen hinein und schnappten uns beide einen Einkaufswagen, da mir Maya auf dem Weg erzählt hat, dass sie auch noch ein paar Deko-Artikel braucht.

Nach einer Ewigkeit schaute ich zufrieden auf meinen vollgepackten Einkaufswagen, indem sich viele grau, weiß und grüne Deko-Artikel befinden. Mayas Einkaufswagen war das komplette Gegenteil von meinem. Sie entschied sich für viele bunte Dekorationen, was definitiv zu ihrer Art passt, einfach fröhlich, offen und etwas verrückt - ok vielleicht doch etwas mehr verrückt :) -

„Nimm die mit den Blättern", sagte Maya und verschwand hinter dem nächsten Regal, „oder die pinken!" Kurz darauf sah ich wie sie mit ihren Kastanienbraunen Haaren über das Regal lugte. Ich lachte, wahrscheinlich etwas zu laut, da mich ein paar schiefe Gesichter trafen, was mich aber überhaupt nicht störte.

Ich begutachte erneut meine Ausbeute in dem Wagen und lege die weißen Schüsseln mit den grünen Blätterdetails dazu. Ich wollte unbedingt eine Einrichtung, die ich mir selbst zusammenwürfelte, hatte, Pinke Sachen waren nicht mehr so mein Ding - eigentlich waren sie es noch nie -. Ich wollte keine die extra für mich zusammengestellt wurde. Ich wollte etwas was mein Inneres ich widerspiegelt, etwas was genau ich bin, wo ich mich nicht mehr verstellen muss. Ich will endlich ich selbst sein und nicht mehr durch die Worte anderer leben. Nicht mehr durch die Worte meiner Eltern.

Ich lief weiter durch den Gang. Maya hielt ein paar Decken hoch, zu welchen ich meine Meinung kundtat. Am Ende der Reihe entdeckte ich eine grüne, nicht so grelle, Decke, die grob gehäkelt war und Fransen an den Enden hatte. Sie würde super zu den grünen Details passen, die ich schon in meinen Wagen gepackt hatte.

„Wie findest du die hier?", rief ich und hielt die Decke hoch. Maya kam um die Ecke, mit einer weißen Decke, mit vielen bunten Punkten darauf, in der Hand. „Schlicht aber schön. Passt zu der restlichen Einrichtung", sagte sie und hielt die Decke hoch. „Was ist mit der hier?"

„Sieht aus, also hättest du sie aus der Kinderabteilung mitgenommen", antworte ich mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Maya grinste ebenfalls und legt sie in ihren Einkaufswagen „Perfekt!"

Meine Eltern würden bestimmt durchdrehen, wenn ich mit sowas ankäme. Andererseits hatte es sie nicht mehr zu interessieren, wie ich meine Wohnung einrichte. Meine eigene Wohnung.
Ich hatte fast die letzten drei Jahr nur in Hotels gewohnt, da ich mir nichts Eigenes leisten konnte.

Gleich danach war ich mit Maya aufgebrochen, um Wohnung mit den ergatterten Dekorationen einzurichten. Wir schleppten beide jeweils zwei Tüten, die bis zum Rand vollgepackt waren.

Auf dem Rückweg fragte ich Maya, ob wir noch ein Bild von uns machen könnten, welches ich kurz danach in einem Drogeriemarkt ausdruckte. In meiner Wohnung angekommen, fing sie an meine Taschen auszuräumen und anpassende Stellen zu dekorieren. In der Zwischenzeit legte ich das frisch ausgedruckte Bild in einen schlichten weißen Bilderrahmen. Ich stelle den Bilderrahmen auf ein Regal über meinem TV.

Wunderschön. Mein erstes Bild mit meiner neuen besten Freundin. Mir kamen dir Tränen.

Ich hatte Maya noch nichts von meiner Vergangenheit erzählt, ich war noch nicht bereit dafür, aber wäre ich jemals bereit dafür. Sie bemerkte mein trauriges Gesicht und nahm mich in den Arm. „Hey, alles wird gut, ich weiß zwar nicht was in deiner Vergangenheit passiert ist, ich bin trotzdem immer für dich da. Ich bin froh, dass ich dich habe, auch wenn wir uns erst zwei Tage kennen." Mir rutscht ein Lächeln auf die Lippen, „Danke dir, ich bin auch froh", flüsterte ich und erwidere ihre Umarmung.

Wir entschieden uns nochmals einkaufen zu gehen, um dann gemeinsam zu kochen.

In dem kleinen Supermarkt, welchen ich vorgestern ausfindig gemacht habe. Wir kauften alle für eine Gemüsepfanne und Reis ein, wofür wir uns bevor wir aufgebrochen sind, entschieden haben. „Trinkst du eher weißen oder roten Wein?", fragte Maya mit ihrer weichen Stimme.

Ich hatte noch nie richtig Alkohol getrunken, da meine Eltern mir jeglichen Kontakt zu Alkohol verboten hatten und vor allem zu Menschen, die davon zu viel konsumieren. Auf Familienfeiern durfte ich meistens ein Glas Rotwein trinken. Mehr habe ich nie getrunken. „Rotwein", antworte ich ihr rasch während sich mein Magen an den Gedanken der Familienfeiern zusammenzog, ich mir jedoch nichts anmerken ließ, wie in den letzten sieben Jahren.

Ich bezahlte unseren Einkauf, um mich bei Maya für den schönen Tag zu revanchieren, was ihr nicht so wirklich passte, mir jedoch egal war.

Wir gingen zurück und kochten das Essen nach dem Rezept, welches ich auf meinem IPad rausgesucht hatte, nach.

Nach dem Essen räumen wir den Tisch ab. Maya stolperte über ihren Fuß und ließ ein Weinglas fallen - sofort zucke ich zusammen und heiße Tränen laufen über meine Wangen. Fuck. Ich stehe wie versteinert neben dem Esstisch.

„Ava, alles gut bei dir?", drang ihre Stimme langsam zu mir hindurch und ich fing an zu zittern. Fuck. „Ich...äh...ja, alles gut.", stotterte ich und fand mich in einer Umarmung von Maya wieder und sinke zu Boden. - ich muss es ihr erzählen. Alles. Jetzt.

Nach einigen Minuten habe ich mich etwas beruhigt. „Ich muss dir etwas erzählen.", sagte ich mit leiser Stimme zu Maya, welche mir nur zunickte.

„Meine Mum ist eine Anwältin, wahrscheinlich eine der besten und mein Vater ist ein sehr angesehener Arzt in Miami. Meine Familie hat viel Geld und öfter auch verschiedene Feiern veranstaltet, um für mich den perfekten Mann einer reichen Familie zu finden, den ich später einmal heiraten soll. Sie wollten immer, dass ich reich heirate. Die ganzen Feiern haben angefangen als ich 15 war, vor sieben Jahren. Auf einer Feier, die stattfand als ich gerade 16 geworden war, stellte mein Vater mir einen Mann vor, Jacob, der 25 war, also neun Jahre älter als ich. Er arrangierte ein Treffen zwischen mir und ihm. Einen Tag sollte ich mit Jacob verbringen und meinem Vater dann mitteilen, was ich von ihm halte, doch während des Treffens wurde Jacob immer komischer. Er fasste mich an, obwohl ich es nicht wollte, ich schlug ihn, was ihn jedoch nicht davon abhielt. Er machte immer weiter.", ich stockte und eine Träne lief mir über die Wange, „er versuchte mich zu vergewaltigen. Er sagte andauernd: du gehörst mir. Du wurdest mir versprochen. Du bist mein Eigentum.", Maya wich jegliche Farbe aus ihrem Gesicht und ich erzählte weiter. „irgendwie habe ich es geschafft mich aus seinem Griff zu befreien und aus der Wohnung zu fliehen. Ich hatte damals kaum Freunde, weil meine Eltern mir jeglichen Kontakt mit anderen verboten haben, also lief ich stundenlang durch einen Park in der Nähe unseres Hauses. Nach einiger Zeit nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und ging nach Hause. Dort hatte ich meinen Eltern alles erzählt, meine Mum war schockiert, mein Vater kehrte die ganze Sache unter den Tisch, da er sich keine schlechten Schlagzeilen leisten wollte. Ab diesem Tag rastete mein Vater fast täglich aus, schmiss mit Tellern um sich, hielt mich zu fest am Handgelenk oder verpasste mir blaue Flecken. Ich habe mir geschworen mit 18 auszuziehen und Miami zu verlassen, also bin ich erst quer durch die USA gereist, damit mich meine Eltern nicht finden können und kam letzten Endes nach drei Jahren hier nach New York."

Maya schaut mich geschockt mit offenem Mund an und sagt nach einer Weile „das tut mir leid, ich kann verstehen, wieso du gegangen bist. Du kannst mir immer alles erzählen und ich bin auch immer für dich da :)"

Wir setzen uns auf Sofa und schauen eine neue Folge Grey's Anatomy - eine Serie, die wir beide über alles lieben, wie wir herausgefunden haben.

Gegen 23Uhr verabschiedet sich Maya von mir, aber ich bestand darauf sie noch ein Stück zu begleiten, da ihre Wohnung über dem Coffee Shop ist.

Auf halben Weg verabschieden wir uns und ich ging allein zurück.

Aus ein paar Metern erkenne ich einen Mann im Anzug vor meinem Haus stehen. Mr Smith?

Ich gehe langsam auf ihn zu und erkenne, dass er seinen Kiefer angespannt hat. „Mr. Smith?", frage ich zögerlich.

Er dreht sich um. „Ms. Wilson, guten Abend. Es tut mir leid, dass ich sie noch so spät am Abend belästige. Ich wollte ihnen nur ein paar Unterlagen für nächste Woche geben", er reicht mir einen Umschlag, „Ich bin bis Mittwoch nicht in der Stadt. Ich bitte sie meine Termine zu verschieben und die Präsentation am Mittwochmorgen allein vorzustellen. Sind sie dafür bereit?", fragte er mich mit kühler Stimme. Autsch.

„Alles klar. Ich werde ihre Termine verschieben und die Präsentation abhalten.", ich nicke ihm zu, „schönen Abend ihnen noch!", sagte ich mit einem zu rauen Ton und öffne die Tür.

Kurz bevor ich die Tür schließe, höre ich ein „Danke, Ava" was mein Herz schneller schlagen lässt. Schnell schloss ich die Tür.

Fuck.

Was finde ich nur an ihm. Ich kenne ihn doch
nicht. Wahrscheinlich ist er mal wieder so ein Fuckboy, welcher jedes Wochenende neben einem anderen Mädchen aufwacht. - ich muss mich von ihm vermahlten, ich darf nicht eines dieser Mädchen werden - ich versuche die Gedanken zu verdrängen.

Ich atme ein paar Mal tief ein und aus bevor ich die Treppe in den ersten Stock, zu meiner Wohnung, hinaufstieg.

Ich entschied mich noch ein paar Folgen Grey's Anatomy zu schauen, bis ich irgendwann auf dem Sofa einschlief.

Mitten in der Nacht werde ich von einem *Bing* meines Handys geweckt. Ich schaue auf den Bildschirm und entdecke eine Nachricht von Mr. Smith. Aber wieso schreibt mein Chef mir um 2.47Uhr eine Nachricht. Ich öffne sie.

Ms. Wilson, hätten sie Sonntag Zeit, sich auf eine Tasse Kaffee zu treffen?

. Mein Chef will sich mit mir auf einen Kaffee treffen, das kann nicht gut gehen. Ich entschied mich dazu ihm eine schroffe Nachricht zu schreiben, da ich mich definitiv von Mr. Smith vernhalten muss, sonst könnte ich meinen Job verlieren.

Ich schrieb:

Mr. Smith, tut mir leid, Sonntag habe ich ein Date.

Ich weiß ich werde es bereuen, aber ich musste das tun.

Ich ging in mein Bett und schlief weiter.

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