Rescue me (pt. 1/2) (Bakudeku)

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(28.04.2021 - 4296 Wörter)

Izuku

Ich hatte Angst. Während ich rannte konnte ich das Blut in meinen Ohren rauschen hören und mein Herzschlag verdoppelte sich wenn möglich nochmal.

Überall war es dunkel und ich wusste überhaupt nicht, wo ich überhaupt war, ich wollte einfach nur hier weg. 
Der Mond war meine einzige Lichtquelle und ich orientierte mich daran. 
Die Blätter knirscht unter meinen Füßen und das Knacken der Äste bereitete mir eine Gänsehaut.
Nur die Angst und die Hoffnung trieben mich an weiterzulaufen.
Wenn ich Ihnen entkommen war, würde alles besser werden. Das war mein einziger Gedanke.

Nach einer ganzen Weile, in der ich nur gerannt war, tat mir langsam der Hals weh, aber ich wollte auf keinen Fall stehen bleiben. Zu viel Angst hatte ich davor, was passieren würde, wenn sie mich wieder schnappen würden. 

Das Adrenalin schoss mir durch die Adern. Obwohl mein Körper viel zu erschöpft war, hatte ich so immer noch genug Kraft, um weiterzulaufen. 

Tränen stiegen mir in die Augen, die ich aber schnell wegblinzelte. Dafür hatte ich jetzt keine Zeit, ich musste mich konzentrieren! 
Als ich endlich das Ende des Waldes erreichte, sah ich einige Lichter von Häusern. Ich ging immer weiter nach vorne und kam bei einem Geländer an, das vor einen kleinen Hang gebaut wurde. 

Ich hatte den wohl besten Ausblick auf Tokio, den ich je gesehen hatte. 
Erstmals konnte ich aufatmen und sah erleichtert auf die große Stadt. 
Also war ich noch in Tokio... ich hatte ehrlich Angst, dass ich in irgendein anderes Land verschleppt wurde. Eine Sorge weniger.

Schnell schaute ich mich um und entdeckte eine Treppe, die den Abhang nach unten führte. Da ich kein Geld hatte, musste ich wohl oder übel laufen. 

Erst als ich wieder auf einer gepflasterten Straße stand, fühlte ich mich wieder einigermaßen sicher und atmete ein weiteres Mal auf. Dennoch ließ mich die Angst nicht alleine.
Immer wieder sah ich an den Straßenecken die Gesichter der Typen, die mich die letzte Zeit bei sich hatten. Sofort lief es mir wieder kalt den Rücken herunter.
Ich war in einem kleinen Wohngebiet, was von den Laternen angestrahlt wurde, trotzdem hätte jederzeit die nächste Gefahr um die Ecke lauern können.

Mit der Zeit schwand auch die Wirkung des Adrenalins und ich wurde unendlich müde. 
Mein ganzer Körper zitterte und meine Augen fielen mir sogar fast schon im stehen zu.

Jetzt kam die Angst wieder und jedes Gefühl, was ich bis jetzt die letzten paar Monate unterdrückt hatte. 

Ich ließ mich langsam an einer Laterne runtergleiten und versteckte mein Gesicht hinter meinen Knien, die ich an mich gezogen hatte. 
Die letzten paar Monate... es könnten auch Jahre gewesen sein, ich hatte keine Ahnung. Die Zeit verging manchmal so unfassbar langsam und manchmal so unglaublich schnell, dass ich das Zeitgefühl fast komplett verlor. 

Die Straßen waren leer, also nutzte ich die Möglichkeit und ließ meinen Tränen, die ich vorhin runtergeschluckt hatte freien lauf. 

Scheiße, warum musste das auch ausgerechnet mir passieren. 
Ich hatte es endlich geschafft ein Leben zu erreichen, was ich mir vorgestellt hatte und war sogar schon im dritten Jahr auf der UA Oberschule. 
Ich war kurz davor meiner damaligen Liebe meine Gefühle zu gestehen und war einfach glücklich. Doch dann kamen diese Typen und machten mir alles kaputt. 

Und jetzt war ich ihnen endlich entkommen. Aber was jetzt? Hatte ich überhaupt noch einen Ort, wo ich zurückkehren kann? 

Was sollte ich jetzt eigentlich tun? 
Frustriert griff ich nach meinen Haaren und zog etwas daran.
Mir kam eine Gänsehaut, als ich an die letzten Tage zurückdachte.
Ich krallte mich in meinen Oberarmen fest und kratzte etwas daran. Ich fühlte mich eklig, benutzt und keineswegs mehr menschlich.
Vielleicht wäre sterben jetzt doch eine Möglichkeit? Dann hätte diese Welt ein Häufchen Elend weniger... nein, das kam gar nicht in Frage.
Ich hatte immerhin noch Menschen hier, die mich vielleicht noch sehen wollen.
Ich hatte noch meine Mutter, die irgendwo auf mich wartete.
Diese Hoffnung ließ mich noch etwas Mut fassen. Und trotzdem war ich unendlich frustriert.

Add a little bit of... spice [Bakudeku FF/OS]Onde histórias criam vida. Descubra agora