Kapitel 38 - Eingeschlossene Vorsätze

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"Tretet hinein.", herrschte eine matte, ermüdete Stimme vor der Holztür. Ich atmete tief ein und sammelte mich, bevor ich die Tür aufstieß. Der Hokage und die Clanältesten wirkten zunächst überrascht, doch umspielten es mit einer ernsten, ruhigen Gesichtsausdruck. Ich trat vor und blickte mit verhohlter Neugier durch den Raum. Neben den Dorfältesten hockten Itachi und Shisui und erwiderte meinen Blick. Nachdenklich musterte ich sie. Was veranlasst sie, hier zu erscheinen?

"Misaki, schön das du da bist. Wir wollten dich gerade hereinberufen, doch anscheinend war dies wohl nicht notwendig.", begrüßte der Hokage freundlich und zog somit meinen Blick von den Uchihas. Emotionslos spähte ich nun auf die Ältesten hinab und verzog keine Miene. Mein Blick verdunkelte sich und die Verachtung fraß sich langsam durch mir hindurch. Der Gedanke an ihr Vorhaben und einfach Unbarmherzige Art entzog mir irgendwie den Respekt von ihnen, den ich früher immer treu gewährte. Sie waren nichts mehr als Feiglinge und undankbare Menschen, die andere um ihr Wohl ausnutzten. Sonst weiter nichts.

Ich neigte meinen Kopf zur Höflichkeit ein wenig nach vorne. Schweigsam musterten sie mich, als würden sie mich einschätzen wollen. Der Hokage räusperte sich nach einer Weile gedämpft und fixierte mich mit seinen bernsteinfarbenen Augen. 

"Ja, es hat auch seinen bestimmten Grund...", setzte er unsicher an und wog seine Wörter bedächtig auf der Zunge ab, bevor er sie gewiss aussprach. "Es ist die Zeit hereingebrochen, in denen wir niemanden mehr vertrauen können. Wie ihr vielleicht wisst, hegt der Uchiha- Clan für mehr Macht und wir können uns nicht mehr dem Risiko unterwerfen, weiterhin auf ihre Loyalität und Hilfe angewiesen zu sein. Das Dorf währt in Gefahr und ich befürchte, dass wir keine andere Alternative besitzen, als diese Gefahr auszulöschen."

Ich bemühte mich so gut es geht ruhig zu bleiben und mir nichts anmerken zu lassen. Stumpf lag mein Blick auf den Hokagen, er war voll Kälte und Leere erfüllt. Man merkte, dass er sich sichtlich nicht wohl fühlte unter diesem Blick und deshalb sich von seinen Sitz erhob und zu uns stockte. Er atmete tief durch. "Ihr seid eine von den drei stärksten Shinobi unseres Dorfes und vertrauen auf eure Loyalität und Bereitschaft, euch für das Wohl des Dorfes große Opfer zu vollbringen. Ihr seid die einzigen, denen wir diese Information und damit auch diese überwindbare Mission vermitteln und uns vergewissern können, dass ihr bis zum bitteren Ende kämpft." 

Er machte eine ergiebige Pause und schaute jeden von uns anerkannt an, bevor er weiterfuhr. "Ich weiß, es ist viel verlangt... Aber ich überreiche euch somit den Auftrag, den Uchiha- Clan auszulöschen." Die Skeptik und Unsicherheit als er die Uchihas ansah, konnte ich herauslesen. Auch wenn es womöglich nur einen Wimpernschlag andauerte und kaum zu erkennen war, war es da, ich spürte es. Wut verflüchtigte sich in mir, doch ich hielt sie noch immer in Zaun. Eines der Dinge, die ich in all den Jahren hier in Konoha gelehrnt habe, war es seine Gedanken und Gefühle umzumauern und sie zu zügeln. Andererseits stünde man wie ein offenes Buch den Ältesten gegenüber und da sie keinen leisesten Schimmer davontrugen, was wir vorhatten und auf wessen Seite wir standen, wäre es nur mehr als unpassend sentimental zu werden.

"Hokage- sama, auch wenn ich Sie wirklich außerordentlich respektiere... Sind sie wirklich im Glauben, das wäre eine Lösung? Einfach unschuldige Menschenleben zu opfern, um anderes Wohl zu sichern? Gedenken sie einmal, was der Uchiha- Clan alles für Konoha geleistet hat, wie beispielweise in den Ninjaweltkriegen. Und sie wollen sie einfach nur auslöschen, weil die Möglichkeit besteht, dass eine Gefahr von ihnen ausgehen könnte?" Meine Stimme klang eisig, dennoch melodisch und sachlich. Ich ließ mir die Absurdität dieser Entscheidung nicht anmerken und sprach die Wörter möglichst neutral aus. Itachi und Shisui schwiegen bewusst, auch wenn sie am liebsten etwas beigepflichtet hätten. Doch wenn sie irgendetwas gegen diese Anmerkung einwenden würden, wäre das Vertrauen der Clanältesten dahin und man würde sie als Feinde betrachten. Immerzu zählten sie auch zu dem Uchiha- Clan und es wäre auch von Wahrscheinlichkeit, dass sie sich eher deren Seite zuzogen. 

Die Geschichte der Eisprinzessin [Naruto FanFiction]Where stories live. Discover now