Vergangenheit 3

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„Nami."

Die Stimme hinter der Grünhaarigen war leise und weich, wie ein seidiges Bett, in dem man sich hineinlegen und fallen lassen konnte.

Ruckartig drehte sich die Uzumaki um. Klitschnass umrahmten ihre grünen Haare ihr Gesicht. Ihre grünen Augen schimmerten unheilvoll. Es war Abend. Die Sonne schon längst untergegangen. Die Zeit abgelaufen.

Er war nicht gekommen. Das war ungewöhnlich und damit musste etwas passieren sein, was sie sich gar nicht vorstellen wollte. Ihre Gedanken rasten, ihr Atem verschnellerte sich. Sie wollte nicht daran denken. Doch ihr Kopf explodierte, als Konans Gesicht besorgter und trauriger wurde.

„Es tut mir leid, Nami... Dein Vater ist..."

Sie sprach nicht zuende. Die grünen Augen des Mädchens weiteten sich. Das durfte nicht wahr sein. Leider war sie zu schnell erwachsen geworden. Sie wusste genau, was diese Worte bedeuteten und wie es sich auf ihr gesamtes Leben auswirken könnte. Sie wusste, dass sie ihren Vater für immer verloren hatte. Tod war ein Kontaktpunkt, den sie durch die Verbrecherorganisation berührt hatte. Und es ließ ihr Blut gefrieren, was sich langsam durch ihren gesamten Körper zog und sich langsam ihrem Herz näherte. „Wer?", flüsterte sie, als wäre die Antwort darauf irgendein Bezugspunkt.

Besorgt legte Konan eine Hand auf die Schulter der Grünhaarigen. „Laut Zetsu waren es Uchihas... Nami... Es tut mir leid", die Blauhaarige zog die Uzumaki in eine Umarmung und drückte sie fest an sich. Nami begann zu weinen. Ihre Hände krallten sich in die weiche Kleidung der Frau, die ihr gerade Halt gab und dafür sorgte, dass sie nicht umkippte. Denn sie war kurz davor. Sie war kurz davor zusammenzubrechen. Durch den Verlust. Durch die Gedanken, die sie erschlugen, Amok liefen und Pläne schmiedeten. Uchiha. Unbewusst schloss sie gleich auf Takara. Wollte er sie nicht suchen? War er bei dem Versuch umgekommen? Sie würde es herausfinden und dann würden sie alle bezahlen.

Tatsächlich ging das sogar schneller als gedacht. Wenige Tage später trat Itachi Akatsuki bei. Er hatte den gesamten Uchiha-Clan umgebracht und das tolerierte die Grünhaarige. Vielleicht hatte er im gleichen Atemzug auch Takara vernichtet, aber das bezweifelte sie irgendwie. Immerhin war die Schwarzhaarige sicher nicht in Konoha, wenn Kaito sie suchen musste. Das bedeutete, sie lebte bestimmt noch.
Jedoch konnte sie definitiv nicht mit Itachi darüber reden, da der Uchiha intelligent und scharfsinnig sein musste.

Das bemerkte sie beim gemeinsamen Training, wobei sie allein das Sharingan schon verachtete und sich zunehmend dagegen zur Wehr setzte.
Itachi wunderte sich über das jüngste, gerade mal sieben Jahre alte Mitglied, beobachtete sie allerdings nur stumm. Wie war die Grünhaarige in die Akatsukiorganisation gekommen? Ihre Fähigkeiten überstiegen zu 100% die eines Genin, wenn nicht sogar Chunin, und von Sasuke. Und sie lernte schnell, nahm die Tipps der anderen an und setzte sie fast unwillkürlich um. Zunehmend kam es dem Schwarzhaarigen vor, als würde die Organisation eine Killerin erziehen. Im Kampf besaß sie einen kalten Blick, den er jedoch nur ihm gegenüber bemerkte. Hatte sie einen versteckten Hass? Auf Uchihas? Oder lag es an seinem Kekkei Genkai? Nami war immerhin nicht wirklich offen ihm gegenüber, schien ihn allerdings zu tolerieren und respektieren.

Des Weiteren schien sie an keinen Missionen teilzunehmen, sondern einfach nur in der Akatsukiresidenz zu verweilen, dort zu trainieren und sich um die restlichen Mitglieder zu kümmern, als wäre sie eine Erwachsene, obwohl sie nur ein bisschen größer als ein Meter war. Erstaunlich war ihr Wasserversteck, das sie bevorzugt im Kampf neben dem Taijutsu einsetzte. Itachi beschloss, alles weiterhin zu beobachten und seine Pflichten zu erfüllen.

Derweile schritt die Zeit voran und Nami entwickelte sich weiter, während Takara in Konoha auftauchte. Genau an diesem Abend wachte sie schweißgebadet auf, während sich starke Kopfschmerzen auf ihren gesamten Körper auszustrahlen schienen. Weswegen sie mehr oder weniger sicher aufstand, um sich ein Glas Wasser zu besorgen und in den frischen Regen von Amegakure zu treten, der ihren Kopf kühlte. Plötzlich durchzuckte es sie. Und damit verzogen sich ihre Mundwinkel zu einem Grinsen. Sie begann zu Lachen. Irre hallte es von den hohen Stahlbauten wieder. Es hörte sich merkwürdig verzerrt an und erschuf einen Schauer, der sich langsam kriechend und ekelhaft über jedermanns Rücken zog, der das Lachen hörte. Ihre Hand zerbrach das Glas und die Glassplitter verteilten sich um sie herum.
Langsam streckte sie ihre Arme auf und lachte noch lauter. Der Regen prasselte auf sie herab, wie eine Sturmflut, die ihr inneres erfasste und es aufflammen ließ.

Ai no sankakkei - Naruto FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt