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Die ganze Woche lief eigentlich ganz gut. Also ohne jegliche Vorfälle mit Matthew und ohne jegliche Zickereien von Zoe oder Hazel. Und ohne Nachsitzen. Ob das gut oder schlecht war konnte ich nicht definieren.

Jetzt war Samstag und ich war auf dem Weg zu Ave um sie abzuholen, damit wir ihrem Wunsch nachgehen konnten. Sie wollte ja unbedingt noch einmal zum Straßenrennen.

Ich parkte mein Auto ein wenig entfernt von Aves Haus. Dann stieg ich aus. Automatisch drückte ich mich noch mehr in die Jacke rein. Es war richtig kalt.

Ich klingelte kurz. Gleich darauf öffnete sich die Haustür und eine fröhliche Natalia begrüßte mich. ,,Komm doch rein", bat sie mich.
Ich winkte ab. ,,Ich werde Ave abholen und gleich wieder gehen."

Fragend schaute sie zu mir. ,,Avery? Warum? Wohin geht ihr denn?"
Jetzt war ich die jenige, die sie fragend ansah. ,,Hat sie es dir nicht gesagt? Sie wollte heute bei mir schlafen."

Natalia zog die Stirn kraus. ,,Nein, sie hat mir nichts gesagt. Wahrscheinlich hat sie es einfach vergessen.", meinte sie.

Im dem Moment erscheinte auch schon Ave hinter ihrer Mutter. ,,Oh, hi Chloe. Mom, ich übernachte bei Chloe. ", meinte sie an ihre Mutter gewandt.

Natalia drehte sich zu ihr um. ,,Klar,  geh nur. Aber wehe ihr tut andere Sachen.", warnte sie.

Ich kam mit Ave kurz Auge zu Auge. ,,Was meinst du damit?", hakte Avery nach.
,,Na, wenn ihr zum Beispiel auf Partys oder so geht.", erklärte Natalia.

Ave schien ein wenig erleichtert. ,,Ach Mom, keine Sorge. Ich werde einfach bei Chloe schlafen. Sie braucht ja schließlich auch mal jemanden bei sich."
Natalia nickte. Dann ließ sie Ave nach draußen. Wir verabschiedeten uns und liefen auf mein Auto zu.

,,Ich hasse es deine Mutter anzulügen", brummte ich.
,,Mir macht es auch nicht sonderlich Spaß. Aber wir können ja wohl schlecht sagen, dass wir zu einem illegalen Straßenrennen gehen, oder?"
Zustimmend nickte ich. ,,Da hast du auch wieder recht.

,,Außerdem lass ich dich daran erinnern, dass es schon Lüge genug ist, dass sie dich als Chloe kennt."
,,Hey!",beschwerte ich mich. ,,Das ist keine Lüge. Schließlich bin ich jedem als Chloe bekannt."
,,Außer mir."
,,Ja, außer dir."

Wir kamen bei mir an. Mit schnellen Schritten liefen wir ins Haus, um so schnell wie möglich in die Wärme zu gelangen.

,,Und bei dieser Kälte willst du jetzt zum Straßenrennen.", murmelte ich, während ich meine Schuhe auszog.
,,Wir müssen uns halt schön dick anziehen.", konterte Ave.
Sie lief ins Wohnzimmer und schmiss sich kurzerhand auf das Sofa.

Wir hatten noch Zeit. Deswegen saßen wir jetzt einfach vor dem Fernseher und suchten nach etwas sinnvollem.

Irgendwann hatten wir es aufgegeben und waren stattdessen mit unseren Handys beschäftigt. Ich war schon halb am schlafen.

,,Faith! Es ist schon fast 12!", riss mich Ave aus meinem Halbschlaf.
,,Erschrocken zuckte ich zusammen. ,,Ave! Ich bin hier halb am pennen! Erschreck mich doch nicht so!"
,,Steh auf!", hetzte sie mich. Und schon flitzte sie aus dem Wohnzimmer. Kopfschüttelnd stand ich auf. Und ich war verdammt müde.

Ave war indessen im meinem Zimmer und wühlte in ihrer Tasche die sie mitgebracht hatte, nach einem passenden Outfit.

Ich schlürfte auf mein Bett zu, um mich draufzulegen.
,,Faith, steh auf! Ich will da frühzeitig hin, um mehr Zeit mit Rian zu verbringen!"

Ich sah auf. ,,Ave, das ist kein Meeting. Das ist ein illegaler Straßenkampf. Das kann auch eine halbe Stunde später anfangen. Also hetz mich nicht. Außerdem wäre es mir lieber, nicht hinzugehen.", äußerte ich.

Ave schaute bedrückt zu mir. ,,Warum das denn?"
,,Also...", fing ich an. ,,Ich bin total müde und wenn ich in diesem Zustand Auto fahre dann kann es ja sehr gut sein ,dass ich ein Unfall baue. Und wenn ich ein Unfall baue, dann gibt es kein Auto mehr. Und vielleicht gibt es mich auch nicht mehr. Und vielleicht gibt es dich dann auch nicht mehr. Weil wir alle dran glauben mussten.", ratterte ich.

Avery sah mit offenem Mund zu mir. ,,Bist du so müde?", flüsterte sie.
Ich nickte und versuchte dabei zu gähnen, um es noch wirksamer darzustellen.
,,Aber wir können gerne hingehen, wenn du es mal riskieren willst.", meinte ich noch und tat dabei so, als wäre mir das alles egal.

,,Wir gehen also nicht hin?"
Ich schaute zu meiner Freundin. Dann fing ich an zu lachen.
,,Ist ja gut. Wir werden schon hingehen.", meinte ich.

Jetzt schüttelte sie den Kopf. ,,Nein, nein. Wenn du müde bist wird kein Auto gefahren. Dann wird eben nicht hingegangen. Ich kann dich nicht wegen meinem Crush meine Freundin in Gefahr bringen. "

Ich seufzte. ,,Aber, ich hab nur Scherz gemacht. Wir gehen hin. Mach schon"

Naja, dass ich müde bin war ja nicht sonderlich gelogen. Aber ich wusste, dass sie Rian gerne wiedersehen wollte.

In Windeseile bereiteten wir uns vor. Oder eher Ave bemühte sich. Ich zog einfach einen dicken Hoodie und eine Jeans an.

Kurzerhand verließen wir das Haus. Ich versuchte meine Müdigkeit nicht anmerken zu lassen. Was nicht sonderlich schwer war. Denn Ave konnte nicht still halten.

,,Ave, beruhig dich.", sagte ich, als wir ankamen.
,,Ich bin ruhig.",meinte sie locker.
Ich sah sie belustigt an. ,,Ach wirklich. Und wie bist du dann wenn du nicht ruhig bist?"

Ave blickte mich mit zusammengekniffenen Augen an. ,,Ich bin ruhig."

Ich nickte. ,,Okay, du bist ruhig. Sehr ruhig sogar. Also dann ,steig aus."

Ich schloss mein Auto ab und folgte Ave. Sie wusste angeblich, wo sie die Jungs auffinden könnte.

Und tatsächlich. Wir gingen geradewegs auf eine Mauer zu, an den sich Rian angelehnt hatte.

,,Da ist er.", flüsterte sie. Ich nickte.
Sobald wir bei ihm ankamen sah er auf. Verwundert blickte er uns an.
,,Hi", begrüßte ich ihn, als ich merkte, dass Ave so etwas nicht vorhatte.

Er stoß sich von der Mauer ab. ,,Äh, hi. Dass wir uns so schnell wieder sehen hätte ich nicht gedacht."
,,Hi", kam es endlich auch von Ave.
,,Avery, stimmt's?", fragte Rian sie.
Eifrig nickte sie.
,,Und du warst Chloe?" ,,Hmm", bestätigte ich.

Ich sah zum Startpodest.,,Wer wird rennen?", fragte ich.
,,Ayden und so ein Carlo.", beantwortete Rian meine Frage.

Welcher Wagen wohl ihm gehörte?

Stopp, warum dachte ich an sowas. Das interessierte mich doch nicht.
,,Das MCLaren ist Ayden.", ertönte es von Rian, als hätte er meine Gedanken gelesen.

Ich ging nicht wirklich drauf ein.
,,Wo ist euer dritter?", hakte ich nach.
,,Du meinst Brayden? Der müsste gleich kommen. Er ist kurz in der Menge verschwunden.", erklärte Rian.

Ich blickte zu Ave. Auffordernd sah ich sie an. Dann sprang ich auf die Mauer.

Jetzt war ich aber gespannt auf das Rennen.

Strange life - until i met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt