Kapitel 6

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„Alizée. Schöner Name", sagte eine mir bereits nur allzu bekannte Stimme von hinten. Ich drehte mich um und blickte in ein Paar brauner Augen.

Diese Augen. Ich konnte mich in ihnen stundenlang verlie-

Hey! Moment mal! Was war das denn bitte gerade?! Ich schwärmte doch hoffentlich nicht schon für ihn.

Ich kannte den Typen, der mich auf eine süße Art anlächel- Meine Güte! Er lächelte einfach nur, er lächelte nur, er lächelte nur, wiederholte ich wie ein Mantra immer und immer wieder. Daran war absolut nichts süß, oder doch? Nein. Definitiv nicht. Oder doch? Naaa, gar nichts ist an ihm süß!

Egal. Wo war ich? Ach, ja: Ich kannte ihn erst seit ein paar Stunden. Aber er machte mich nervös, oder? Nein. Doch. Oh, man.
Er machte mich nicht nervös. Nein, macht er nicht! Trotzdem hatte ich ein komische Gefühl.

Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, ob er mich nervös machte, fragte ich mich, warum er nicht mit den anderen mitgegangen war, um, naja, meinen Namen zu feiern, oder wohl eher, dass ich mich wieder an meinen Namen erinnert hatte.

„Warum bist du nicht bei den anderen?", fragte ich ihn.
„Weil ich dir noch was zeigen wollte."
Ich konnte nicht mehr fragen, was er mir zeigen wollte, da er mich bereits an der Hand genommen hatte und mitschleifte. Ich war so überrumpelt davon, dass ich über meine eigenen Füße stolperte und mich eigentlich schon bereit machte, mit dem hübschen Boden Bekanntschaft zu machen, als mich der Blondschopf gerade noch auffing.

Ich klammerte mich an ihn. Für Außenstehende musste das wohl so aussehen, als hinge ich an ihm wie ein Kleiderbügel. Bestimmt lustig anzusehen!

„Tut mir leid. Alles in Ordnung?", fragte er mich schief grinsend, doch ich konnte eine gewisse Besorgnis in seinen Augen sehen.

„Ja, alles gut. Danke", erwiderte ich knapp und versuchte dabei meine geröteten Wangen zu verbergen, indem ich mich wieder aufrichtete.

„Kein Problem", sagte er ebenfalls knapp, drehte sich um und zog mich wieder an der Hand mit, die er immer noch nicht losgelassen hatte – diesmal jedoch nicht so ruckartig und plötzlich, sondern sanft.

Nachdem wir eine Weile gegangen waren, durchbrach ich die Stille.

„Sag mal, willst du mich irgendwo töten und dann vor den anderen im Glade davonlaufen oder warum gehst du in Richtung Wald?", fragte ich ihn belustigt, da er mir ja noch nicht verraten hatte, wohin es ging.

Aber offensichtlich wollte er das weiterhin für sich behalten, denn er antwortete nur mit einem „Wart's ab." Ich hätte schwören können, dass ich noch ein leises Lachen seinerseits gehört hätte.

Ich fing an zu joggen, um ihn zu überholen und ihn dann mal mitzuschleifen und als ich ihn dann überholt hatte, drehte ich mich so um, dass ich ihm ins Gesicht blicken konnte.

Doch ich ließ dabei seine Hand los und drehte mich wieder nach vorne, um nicht plötzlich gegen einen Baum zu laufen und mir somit meinen Kopf anzuschlagen. Das wäre vermutlich ziemlich schmerzhaft.

„Kommst du?!", rief ich hinter mich und während er aufholte, meinte er lachend: „Du weißt doch gar nicht, wohin du gehen musst!" Und schon war er wieder neben mir. „Deshalb hab ich dich ja wieder zu mir gerufen. Damit wir gemeinsam nebeneinander zu diesem Ort gehen, wo auch immer der ist", sagte ich zu ihm und verfiel wieder in ein normales Gehtempo. Doch er lief noch ein paar Meter weiter und fing dann erst wieder an zu gehen.

Das hatte der doch so geplant! Nur damit ich wieder hinter ihm war. Aber da hatte er die Rechnung ohne mich gemacht!

Ich beschleunigte mein Tempo erneut, um wieder aufzuholen, doch da hielt er plötzlich an und ich rannte in ihn hinein. Wir fielen, wie ein paar Kegel um und ich landete aber ziemlich weich, da er mit mir auf ihm auf den Boden knallte.

Er gab ein schmerzerfülltes Zischen von sich und kniff seine Augen zusammen.

Ich wollte mich gerade von ihm runter rollen, um ihm dann aufzuhelfen, doch ich erstarrte in meiner Bewegung, als ich aufschaute.

Da war ein See. Das Mondlicht ließ ihn glitzern und der Mond spiegelte sich im Wasser. Es sah einfach nur atemberaubend aus. Ich vergaß völlig, dass Newt immer noch unter mir lag und schaute wie gebannt auf diesen See. Er sah so unglaublich schön aus und ich fühlte mich hier wie zuhause. Ich lief auf den See zu.

Als ich schon mit meinen Füßen im Wasser stand und gerade anhalten wollte, hielt mich jemand am Arm fest und drehte mich zu ihm um.

„Hey, sag mal, wolltest du etwa Schwimmen gehen?", fragte mich ein belustigter Newt. „Nein, natürlich nicht!", gab ich lachend zurück.

Ich wusste nicht, woran es lag, aber ich fühlte mich so geborgen hier, so sicher, so, als wäre ich zuhause. Ein wirklich schönes Gefühl.
Eines, dass bestimmt nicht viele hier hatten. Ich fühlte mich schuldig, obwohl ich nicht mal wusste, warum.

Newts Stimme riss mich, wie heute schon so oft, aus meinen Gedanken.

„Da du ja unbedingt in mich reinrennen musstest, hast du die ganze Überraschung platzen lassen!", meckerte er mich an.

„Es ist wunderschön. So atemberaubend schön hier", flüsterte ich und ignorierte seine Aussage.

„Ja, nicht? Ich finde es hier auch schön und so entspannend. Ich komme jeden Abend her", meinte er nun ruhiger, setzte sich auf den Boden und beobachtete den See lächelnd.

Ich wandte meinen Blick vom See ab und schaute zu ihm, während auch ich mich setzte. Mir war nämlich wieder eingefallen, dass er, logischerweise, Schmerzen beim Sturz gehabt hatte.

„Tut mir leid. Ich wollte nicht in dich reinrennen, sondern dich nur einholen. Hast du dich verletzt? Kann ich dir helfen?", erkundigte ich mich bei ihm und wollte schon anfangen ihn auf irgendwelche möglichen Wunden abzutasten, als er mir schon antwortete.

„Alles gut. Hatte mich heute nur nicht darauf vorbereitet, hinzufallen." Er grinste. Wahnsinnig witzig. Wirklich.
Ich rollte nur mit den Augen und wandte mich ab, woraufhin sich sein Grinsen nur vergrößerte. Ungewollt musste ich auch schmunzelnd und schüttelte nur den Kopf, als ich mich wieder auf den See konzentrierte.

Wir saßen eine Weile einfach nur so da. Sagten nichts. Ab und zu spürte ich seinen Blick auf mir, doch er wandte sich immer wieder ab.

Es war hier einfach viel zu schön. Der See war nur von dieser Seite aus zugänglich. Alle anderen waren höher gelegen. Er wurde sozusagen eingekesselt.

Um ihn herum standen lauter Bäume und Büsche. Ich fühlte mich hier so sicher und wohl. Es war wirklich entspannend hier.
Am Ufer sitzend.
Neben Newt.

Die angenehme Ruhe wurde weder von mir noch von ihm unterbrochen.
Doch von Gally, der schrie: „Erster Kampf, Greenie! Komm schon!"
Daraufhin stand Newt auf, reichte mir die Hand und fragte: „Bereit?"

Ich hab länger nichts gepostet, weil ich so viel für die Schule machen musste😑
Wir haben nämlich drei Klassenarbeit in dieser Woche geschrieben. Dementsprechend war ich auch mehr mit Lernen beschäftigt.

Mich interessiert eure Meinung zum Kapitel. Ist es gut? Schlecht? Mögt ihr es?

Bis zum nächsten Mal✋❤️

The person who changes everythingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt