22.Kapitel

559 25 1
                                    

Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und sie sich mir gegenüber. ,, Ist es okay wenn ich ihnen ein paar Fragen stelle?,, frage ich sie . ,, Ja fragen Sie ruhig , wenn es der Aufklärung dient helfe ich ihnen gern,, antwortet sie mir immer noch sehr gefasst. Ich beschließe darauf erstmal nicht genauer einzugehen.

,, Wann haben Sie ihren Mann zu letzt gesehen?,, Wir wissen zwar wann ungefähr er umgebracht wurde , aber es ist nicht auszuschließen das er entführt ,und vor seinem Tod gefangen gehalten wurde . ,, Vor fünf Tagen ungefähr vielleicht auch sechs .,, Die Gleichgültigkeit mit der sie dies sagte überrascht mich dann doch , also ich wüsste sehr genau wann ich meine Frau zu letzt gesehen habe . Dabei gehen meine Gedanken kurz zu Scarlett,und mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen.

,, Wie war denn ihr Verhältnis zueinander,, frage ich . Sie überlegt kurz und antwortet dann,, wie soll unser Verhältnis schon gewesen sein . Er lebte sein Leben und ich meins . Verstehen Sie mich nicht falsch wir mochten uns ,aber eben nicht auf diese Weise. Das einzige was uns verband waren die Kinder . Manchmal habe ich ihn wochenlang wegen seines Geschäfts nicht ,oder nur sehr wenig gesehen ,und ehrlich gesagt hat es mich auch nicht gestört.,,

Auch wenn sein Tod sie nicht sonderlich mitnimmt glaube ich nicht dass sie ihn umgebracht hat . ,, Hatte ihr Mann in letzter Zeit mit jemandem Probleme ?,, ,, Nein ... aber ich weiß es auch nicht,, antwortet sie mir leicht verwirrt . ,, Wo waren Sie denn vor zwei Tagen zwischen 8-12 Uhr ?,, ,, Zu Hause in Berlin , und nein das kann Niemand bestätigen,, sagte Frau Meyer . Das ist zwar kein wirkliches Alibi, aber anderseits gibt es auch kein Motiv weswegen ich keinen Grund sehe sie hier zu behalten .

,, Das war es auch erstmal, Sie können gehen . Bitte halten Sie sich aber trotzdem zu unserer Verfügung. Sie steht auf ,lächelt mich an ,sieht mir dabei in die Augen und sagt ,, vielleicht sieht man sich nochmal,,. Schließlich geht sie . Für einen kurzen Augenblick bilde ich mir ein dass sie mit mir geflirtet hat , aber ausgeschlossen sie hat gerade ihren Mann verloren da hat sie wahrlich besseres zu tun .

Das Problem ist dass wir quasi genau so viel wissen wie vorher . So langsam habe ich keine Idee mehr wen wir noch fragen Können. Na gut dann werde ich mich erstmal mit der Firma des Opfers beschäftigen. So vergingen auch die nächsten drei Tage , im Fall sind wir nicht weitergekommen. Es ist als ob niemand diesen Mann wirklich kannte und niemand kann sich erklären warum er tot ist . Solche Fälle sind wirklich nervenaufreibend. Zumal es hier auch schwierig ist sich ablenken zu lassen, da man wenig zu tun hat .

Scarlett war in letzter Zeit auch eher selten im Präsidium, eigentlich immer nur sehr kurz . Wahrscheinlich um irgendwas zu überprüfen. Normalerweise würde ich ihr dafür eine Ansage machen aber dafür habe ich inmoment nicht die Kraft zumindest nicht in Bezug auf Kira . Deswegen lasse ich sie erstmal was auch immer machen, vielleicht tut mir der Abstand auch ganz gut .

Die Chance irgendwann mit ihr  eine richtige Beziehung einzugehen wird immer kleiner und zum jetzigen Zeitpunkt spricht aus meiner Sicht mehr dagegen als dafür . Diese Erkenntnis tut mir zwar im Herzen weh , aber es ändert nicht an den Tatsachen .
Am Abend sitze ich auf der Couch und bin mal wieder kurz vorm verzweifeln. Einmal ist sie nett und auch irgendwie süß und dann von einem auf den andern Moment als währe nie was passiert. Also lange kann ich das nicht mitmachen. Jedes Mal würde ich mir neue Hoffnungen machen und es würde immer ein Stück mehr weh tun .

Ich sehe auf mein Handy und stelle fest dass es erst 19:20 Uhr ist . Mittlerweile warte ich nur dass ein Tag vorbeigeht . Möglicherweise wäre es eine gute Idee im Park spazieren zu gehen , ob ich jetzt vor dem Fernseher rumsitze oder mich an der frischen Luft bewege . Macht defakto keinen Unterschied. Ich habe die Hoffnung dass sich meine Laune etwas verbessert und ich auf andere Gedanken komme . Nicht weit von meinem Apartment ist eine Art Stadtpark.

Als ich im Park bin kann ich tatsächlich für einen Moment an etwas anderes denken . Ich setze mich auf eine Bank und beobachte die Tauben . Auf eine seltsame Weise beneide ich diese Vögel , sie sind frei und können tun und lassen was auch immer sie wollen . Ich weis nicht wie lange ich hier schon sitze , alles geht an mir wie in Zeitlupe vorbei . Erst bemerke ich nichts doch dann fällt mir auf das auf der Bank , die ein paar Meter entfernt von hier steht , die Frau des Opfers von vor ein paar Tagen  sitzt . Zuerst dachte ich ich hätte es mir eingebildet doch jetzt bin ich mir sicher . Aber mir kann es in Prinzip auch egal sein was sie in ihrer Freizeit macht .

Wörter: 801

Eigentlich unnahbar Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora