Kapitel 8.

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Ich setzte mich auf das Sofa und kuschelte mich unter eine Decke, während Sasuke die anderen drei wieder in das Zimmer holte.

Itachi hatte sich wohl wieder beruhigt, denn er saß gefasst neben Kisame auf der kleinen Couch gegenüber vom Sofa und blickte so neutral drein wie ich es von ihm gewohnt war. Kisame schien ein wenig bestürzt darüber zu sein, dass sein Freund ihm nicht mehr in den Armen lag. Und Ino schaute, aus einem Grund den ich erst noch erfahren würde, irgendwie schuldbewusst drein. Sasuke schloß sie Tür und setzte sich kerzengerade neben mich auf das Sofa. Seine Haltung war ein eindeutiges Zeichen dafür, dass ihm das folgende nicht leicht fiel.

"Es ist eigentlich eine ziemlich kurze Geschichte, aber lasst mich bitte bis zum Ende ausreden." Bat er, bevor er mit seiner Erzählung begann. "In dem Zug mit dem ich fuhr scheint etwas explodiert zu sein, durch die Explosion wurde ich aus dem Fenster in meinem Abteil geschleudert, bin einen Abhang runter 'gerollt' und schließlich mit dem Kopf gegen einen Stein geknallt." Er zitierte all diese Information herunter als würde es sich um ein Gedicht oder der gleichen handeln. Es war ziemlich verwirrend.

"Drei Jahre später bin ich in einem Krankenhaus an der Küste aufgewacht. Mir wurde gesagt, dass ich im Koma lag und mich deswegen erst einmal durch eine Reha erholen müsse. Außerdem erinnerte ich mich an gar nichts mehr. Weder an meine Heimat, mein Alter noch an meinen Namen. Ich konnte Japanisch sprechen, das war alles. Zum Glück wurde mein halb verbrannter Ausweis gefunden, man konnte gerade noch so meinen Namen entziffern." Er machte eine kurze Atempause, in der ich alles was er bis jetzt erzählt hatte noch einmal in meinem Kopf abspielte. Er konnte also gar nicht zu mir zurück kommen und schreckliche Angst hatte er sicher auch gehabt. Als mir das klar wurde packte ich Sasukes Hand ganz fest um ihm Mut zu machen. Ich hatte tatsächlich für einen Moment geglaubt, dass er mich freiwillig verlassen hatte, wie dämlich von mir.

Sasuke erwiderte den Druck sanft und fuhr fort. "Ich habe auf jeden Fall ein Jahr im Krankenhaus verbracht, wegen der Reha. Meine Muskelmasse hatte stark abgenommen." Erklärte er.

"Nach der Reha beschloss ich ein normales Leben anzufangen. Das Krankenhaus vermittelte mir ein Ehepaar, dass mich bei sich aufnahm. Kakashi und Iruka Hatake." Bei der Erwähnung von den beiden Namen schlich sich ein Schmunzeln auf Sasukes Gesicht. "Kakashi der sich in Gefahr stürzende Polizist und Iruka der Überfürsorgliche Lehrer." Lachte Sasuke. "Durch die beiden habe ich mich langsam an unser Eheleben erinnert." Sagte er nun an mich gewandt.

"Es hat etwa elf Monate gedauert bis ich mich wieder vollständig an mein Leben erinnert habe. In der Zeit habe ich in einem kleinen Café gejobt." Erzählte er weiter.

"Als ich mich dann vor einem Monat wieder erinnerte wusste ich nicht was ich tun sollte. Ich meine es sind Jahre vergangen. Ich redete mit einer Kollegin darüber, Hinata, und es stellte sich heraus, dass sie übers Internet mit Ino in Kontakt stand. Sie beschaffte mir Inos Nummer und so habe ich von der Hochzeit erfahren. Durch diese ganzen Zufälle habe ich es gerade noch rechtzeitig zurück geschafft. Das war's"

Ich sah Ino an, sie sah auf den Boden. Sie hatte es gewusst, sie hatte gewusst, dass Sasuke nicht tot war und hatte mir nichts gesagt. Wie konnte sie es wagen? Es ging hier um meinen Ehemann und sie hatte mir verschwiegen, dass er noch lebte.

"Ino..." Mein Ton war anklagend. Sie sprang auf und verbeugte sich tief vor mir. "Es tut mir unglaublich leid Naru, aber Sasuke und auch ich haben uns Sorgen gemacht wie du reagierst, wenn du ihn nicht mit eigenen Augen siehst! Wir hatten Sorge, dass du einen Nervenzusammenbruch erleidest oder ähnliches!" Auch Sasuke senkte nun den Kopf und fügte: "Tut mir wirklich leid." hinzu.

"In Ordnung. Ich muss das alles ersteinmal sacken lassen und würde jetzt ins Bett gehen." Sagte ich leicht betrübt. Ich erhob mich und ging hinauf ins Schlafzimmer, wo ich mich unter die Decke Kuschelte.

Unten hörte ich die Haustür ins Schloss fallen. Ob Sasuke wohl noch da war? Oder war er mit den anderen gegangen? Ich lauschte doch hörte nichts, gerade als ich enttäuscht aufseufzen wollte öffnete sich leise die Tür. "Ich bin es nur Naru. Ist es okay wenn ich mich zu dir lege?" Hörte ich Sasuke flüsternd fragen. Ich sah ihn nicht, da ich auf der Seite, mit dem Rücken zur Tür gewandt, lag. Daher brummte ich nur zustimmend.

Nach einigem Klamotten geraschel legte er sich neben mir auf den Rücken. Er schien darauf zu warten, dass ich mich umdrehte und auf ihn legte, um meinen Kopf auf seinen Oberkörper zu betten. Wie ich es früher immer getan hatte.

Ich jedoch hatte andere Pläne. Ich war sauer, oder doch beleidigt, weil er mich nicht kontaktiert hatte und wollte es ihn mit meiner Ignoranz spüren lassen. Doch als er die Stimme erhob und "Jetzt komm schon her." sagte, konnte ich mich nicht länger zurück halten und schmiegte mich so nah an ihn wie ich konnte. Er schloß die Arme um mich und begann mir durch die Haare zu streichen.

"Wenn du bei mir bist, ist alles gut und ich kann mich fallen lassen. Ich liebe dich." Nuschelte ich an seinen Bauch und drückte einen Kuss auf seine Seite. "Ich liebe dich auch und ich bin so froh wieder hier, bei dir, zu sein." Erwiderte er liebevoll und drückte mir einen Kuss ins Haar.

Ich wusste, dass Sasuke und ich noch viel zu klären hatte, doch wollte ich jetzt einfach nur seine Nähe genießen die ich so lange missen musste.

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Ein etwas längeres Kapitel, da ich es nicht geschafft habe zu Updaten.

Ich bin selber nicht wirklich zufrieden mit dem Story-Verlauf, aber ich werde das ganze noch mit einem Epilog beenden. ^^°

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