18. Walking after Midnight

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A/N! Kapitel Inspiration: Walking after Midnight (Patsy Cline)

Ich weiß nicht wie lange wir noch gesessen und geredet haben, jedoch war es wirklich eine lange Zeit denn als ich das nächste mal auf die Uhr sah war es bereits nach Mitternacht und das Café hatte immer noch auf. Mit einem prüfenden Blick um mich bemerkte ich das wir im Moment auch die einzigen Gäste waren. "Wie lange haben die auf?" fragte ich erkundigend und schob mein leeres Weinglas an die Seite. Nach etwa einer Stunde oder so war ich von Kaffee auf Wein umgestiegen und auch Tony hatte zu irgendeinem Scotch gewechselt. Was mich aber auch ein wenig gewundert hatte das sie sowas hier hatten. "Oh, die haben 24 Stunden geöffnet! Das ist so eine Mischung zwischen Café und Bar" erklärte er und grinst mich kurz an. "Oh okay" lächelte auch ich, kurz bevor ich herzhaft gähnen musste. "Bist du müde?" "ja ein wenig" meinte ich und nickte ihm zu. "Musst du morgen arbeiten?" erkundigte er sich weiterhin und leerte den letzten kleinen Schluck aus seinem kristallenen Glas. "Tony ich arbeite noch als Assistenzärztin ich muss Immer arbeiten!" grinste ich ihn schief an und schob mein Hand wieder in meine hintere Hosentasche. Auch er grinste und schüttelte kurz den Kopf. "Gut, dann bring ich dich nach Hause" erklärte er schnell. Tony war aufgesprungen bevor ich überhaupt gucken konnte und hatte zwei Scheine auf den Tisch gelegt. Auch ich kramte in meiner Handtasche nach meinem Portemonnaie, doch bevor ich überhaupt den Reißverschluss öffnen konnte zog mich Tony schon auf die Beine und hinter ihm hinterher aus dem Café heraus. "Tony warte!" murrte ich ihm recht unelegant hinterher stolpernd. "Ich hätte doch für meine eigenen Getränke bezahlen können" beschwerte ich mich kurzerhand als er vor dem Laden zum stehen kam. "Rose, ich verdiene 50 mal soviel während ich dir das gerade erkläre" grinst er kurz und drehte sich dann wieder um. Er tippte auf seinem Handy und suchte offenbar ein Taxiunternehmen heraus. Ich schluckte. Mir war nicht bewusst gewesen Wie reich er war... "Tony was machst du?" fragte ich verwirrt. "Ich suche nach einem Taxi, Happy schläft sicherlich schon. Ich will ihn jetzt eigentlich ungern wecken. "Oh nein vergiss es komm mit" antwortete ich schnell. Nun war ich es die ihn hinter mir her zog, dahin wo ich vorhin mein Moped geparkt hatte.

Ich bereitetet alles vor, kurz bevor ich mich darauf setzte und Tony erwartungsvoll ansah. "Also, soll ich dich nach Hause fahren? Oder willst du noch mit zu mir kommen, also nur wenn du willst" stammelte ich das letzte vielleicht ein wenig zu sehr und lehnte mich nach vorne auf den Lenker, mit dem Kopf auf die Hände gestützt. Ich hoffte wirklich sehr das er das jetzt nicht falsch verstehen würde, da ich im Grunde einfach nur reden wollte. Doch ich konnte es auch verstehen wenn es das nicht wollte. Er lächelte mich an, setzte sich dann hinter mich auf das Fahrzeug, sodass es sich hinten ein ganzes Stück nach unten verlagerte und hauchte dann an meinem Ohr ein ganz vorsichtiges: "ja, gerne" Gut, er wusste was ich meinte und er wollte auch reden. Und schon wieder eine Sache die mich einfach nur glücklich machte. Ich setzte also den Helm auf, ließ den Motor an und fädelte mich dann aus der Parklücke, in der noch recht stark fließenden Verkehr der Innenstadt, zu meiner Wohnung hin, hinein. Zum Glück wurden die Straßen nach und nach leeren und es dauerte nicht lange bis wir an meiner Wohnung angekommen waren. Da Grace immer noch bei James war waren im zweiten Obergeschoss auch noch alle Lichter aus. Wir gingen hoch in die Wohnung und ich schaltete die Lichter an. "Willst du was trinken?" fragte ich. "Äh, nein danke" meinte Tony und ließ sich auf dem Sofa nieder, nachdem er sich die Jacke und Schuhe ausgezogen hatte. "Okay!" Ich ließ mich auch auf die Couch fallen und lächelte ihn an. "Und wie sieht es jetzt aus mit deiner Beförderung?" grinste er mich an. "Oh das wird erst noch kompliziert. Naja, erst muss ich jetzt noch 2 Wochen Ausbildungszeit überstehen, während der Oberarzt der Neurochirurgie mich beobachtet. Dann muss ich eine Art Test schreiben das ich überhaupt zugelassen werden. Dann einen Vortrag halten und meine Arbeit verteidigen, mich vor einem Ausschuss erklären, der dann auch noch zustimmen muss. Dann muss ich meine Facharbeit schreiben und 1 Monat als Ärztin in der Cardio arbeiten und dann! Dann bin ich Herzchirurgie Oberärztin!" erklärte ich ihm. Ich saß im Schneidersitz und hatte mich so zu ihm gedreht das ich Tony gegenüber saß. "Das heißt so ungefähr in zwei Monaten wenn alles gut geht?" antwortete er. "In zwei Monaten!"

Wir unterhielten uns noch wirklich lange. Über meine Arbeit und das Krankenhaus, seine Arbeit und die Firma, die Meetings, das Star, Grace und Pepper und unsere Vergangenheiten, sodass wir nach einer ganzen Weile regelrecht die Zeit vergessen hatten. Denn als ich das nächste mal auf die Uhr an der Wand sah war es schon kurz nach 2 Uhr. Irgendwas war das mit uns beiden, dass immer wenn wir zusammensaßen oder waren, die Zeit so unfassbar schnell verflog. "Ich hab morgen Spätschicht!" fluchte ich leise. "Um 8 richtig?" "Ja um 8" bejate ich seine Frage. "Wenn um 8 die Spätschicht beginnt wann musst du denn dann da sein wenn du früh hast?" fragte er verwirrt. "Um 5" lachte ich ihn an. Nach seinem geschockten Blick nach zu urteilen wäre das sicherlich nichts für Tony. "Wenn du willst dann kannst du hier übernachten?" fragte ich ihn und lächelte vorsichtig "ich mein, weil du- naja jetzt ja kein Taxi mehr bekommst und deine Leute ja auch nicht immer hin und her schicken musst" erklärte ich. Er grinste mich an, "ach ja ist das so" Auch ich grinste und biss mir auf die Unterlippe. "Ja das kann ich machen" flüsterte er leise und lehnte sich dann nach vorne um mich zu küssen. Es überraschte mich ein wenig, doch ich erwiderte den Kuss. Es fühlte sich schön an und mein Körper begann wieder zu kribbeln. "Wofür war das?" fragte ich verwirrt. "Dafür das ich hier sein darf" meinte Tony und ich runzelte mit der Stirn "ich weiß das ich nicht das perfekte Beispiel bin für jemanden dem jemand anders wichtig ist und ich habe selbst überhaupt keine Ahnung was Beziehungen angeht. Aber ich würde das hier gerne ausprobieren, einfach weil es sich richtig anfühlt" flüsterte er leise. Er konnte so unfassbar süß und so anziehend zu gleich sein. Ich hatte so ein verdammtes Glück!!! Doch ein sechser im Lotto kommt auch immer mit Nachteilen...

Ich lächelte ihn an, unsere Gesichter waren nun nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt und ich konnte seinen Atem auf meiner Haut fühlen, seine Lippen jedoch noch nicht spüren. Ich küsste ihn noch einmal und vergrub meine Hände in seinen Haare. Tony tat es mir gleich und grinste in den Kuss hinein. "Ist das ein ja?" murmelte er leise. "Ja!"

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