Kapitel 13

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Pov.-(Y/N)

Wir stellten uns etwas abseits von den Teams hin, wobei ich bemerkte dass der schwarzhaarige Kapitän der Nekoma uns kurz musterte. Seinen Blick konnte ich allerdings, nicht wirklich deuten. "Also, was gibt es?", fragte Shibayama leicht verwirrt, versuchte wahrscheinlich zu verstehen was ein 'fremder' Spieler gerade von ihm wollen würde. Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln, um seine Skepsis hoffentlich ein wenig zu senken. "Du kennst mich bestimmt noch unter dem Namen Kamori.", meinte ich leise zu ihm und sein Ausdruck verwandelte sich in Unglaube. Seine Augen untersuchten mein Gesicht genau, bis Realisation in seinen Ausdruck trat. 

"(Y/N)?", fragte er nochmal nach, um sicher zu gehen, dass er auch richtig gehört hatte und vorsichtig nickte ich zur Bestätigung. "Sag es aber keinem, dass ich eigentlich ein Mädchen bin, okay? Ich will nicht aus dem Team fliegen.", erwiderte ich und schnell nickte Shibayama verstehend. Meinen richtigen Vornamen wieder aus dem Mund eines Gleichaltrigen zuhören, fühlte sich fast schon ungewohnt an. "Wie kam es dazu, dass du ausgerechnet ins Jungs-Team wolltest?", hakte er nach und hatte dabei einen interessierten Unterton. "Ich denke ich fühle mich hier einfach viel wohler und außerdem konnte ich in dieser kurzen Zeit schon echt viel von Komi lernen.", versuchte ich ihm meine Entscheidung zu erklären und musste bei dem Gedanken an meine Fortschritte grinsen. "Aber sag mal, fällt es nicht trotzdem auf wenn man dich (Y/N) nennt?", fragte er leicht verwundert und musterte mein Aussehen. "Oh ja...also-", fing ich an, doch jemand unterbrach uns just in diesem Moment. 

"(J/N)!", hörte ich eine bekannte Stimme von der Tribüne aus rufen und drehte mich in die Richtung. Ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich den braunen Haarschopf entdeckte. Akira stand dort oben und winkte mir erfreut zu, als ich sie bemerkte. Sie lehnte sich dabei so sehr über das stählerne Geländer, dass ich beinahe dachte sie würde hinunterfallen. 
Mit einem leichten Schmunzeln begrüßte ich sie ebenfalls und drehte mich dann wieder zu Shibayama. "Da hast du es.", lachte ich und der Angesprochene stimmte mit ein. "Ich hätte dich vorhin wirklich nicht erkannt, Kamori.", entgegnete er mir, als plötzlich ein Pfeifen ertönte und wir uns zu den Teams stellen mussten. 

Von dem Drittklässler aus der Umkleide hielt ich, dabei lieber erst einmal Abstand.
Mit zusammengepressten Lippen stellte ich mich neben der Nummer 12 auf und ließ meinen Blick über die versammelten Spieler schweifen. Ich begutachtete kurz das Gegnerteam, ehe wir uns voreinander verbeugten. "Auf ein gutes Spiel!", riefen wir gleichzeitig und ein aufgeregtes Kribbeln durchfuhr meinen Körper. Das fühlte sich verdammt gut an. Ich gesellte mich zu den anderen Spielern, die nicht in der Startaufstellung waren und stellte mich neben Komi auf. Dieser würde schon bald eingewechselt werden, da die Liberos zwischendurch mit einem bestimmten Spieler tauschten. 

Das Spiel begann mit einem schrillen Pfiff und der Kapitän der Nekoma hatte den ersten Aufschlag. Ich glaube sein Name war Kuroo. Er war groß und kräftig gebaut. Ein Teil seiner schwarzen, wilden Mähne fiel ihm vor sein Auge, wobei ich mich ein wenig wunderte, wie er damit überhaupt richtig sehen konnte. Er nahm Anlauf für einen Sprungaufschlag und schmetterte diesen mit voller Kraft auf unser Feld. Gut, dass Konoha schnell genug reagierte und ihn in eine schöne Annahme umwandeln konnte. Der Ball flog in einem hohen Bogen auf Akaashi zu, sodass er unserem Kapitän ohne Probleme zuspielen konnte. "Für dich, Bokuto-san!", rief der Zuspieler, als unser Kapitän schon längst hochsprang und es wirkte als würde er in der Luft stehen bleiben. Die gerade Bahn wurde von Kuroo und deren Zuspieler Kenma verdeckt, dennoch schien das Bokuto nicht zu stören. Der Block war nicht allzu hoch und da der Schlag solch eine Kraft aufwies, konnten ihn auch nicht die zwei Spieler aufhalten. Nur wenige Augenblicke später, kam der Ball mit einem Knall auf dem Boden auf und wir holten uns somit den ersten Punkt. Ein missbilligender Ausdruck huschte über die Gesichter, der gescheiterten Blocker. "Hey Hey Hey!", rief Bokuto jubelnd und innerlich freute ich mich für ihn mit. Der erste Punkt war grandios, wenn das so weiter läuft, werden wir es mit Sicherheit schaffen, den Sieg zu holen. 

"Dieser Kerl.", murmelte Komi mit einem Grinsen neben mir, während er Bokuto bei seinen Jubelrufen beobachtete. Das Spiel lief weiter und ich hatte das Gefühl, das die Spannung keine Sekunde weniger wurde. Nein, sie fraß einen über die Zeit hinweg immer mehr auf. Meine Augen hefteten sich jedes Mal auf Komi, wenn dieser eingewechselt wurde, um zu analysieren, wie er in verschiedenen Situationen reagierte. Man musste zugeben, dass die Nekoma ziemlich schlau war, wie eine gewitzte Katze, die mit ihrer Beute spielte und das wendete sich leider für uns schnell zum negativen. Bokutos nächster Angriff wurde erfolgreich aufgehalten und plötzlich sah ich, dass seine Mimik sich in dieselbe verwandelte wie bei unserem Extratraining. "Verdammte Scheiße.", hörte ich Komi neben mir leise fluchen. Bokuto schien verzweifelt seinen Mitspielern irgendwas zu erklären und Akaashis Körperhaltung versteifte sich. Der Zuspieler sah schnell zu unserem Trainer, wie ein stummes Zeichen, welcher sofort eine Auszeit einforderte. Jetzt hieß es wohl für uns das Problem lösen und Bokuto schnellstmöglich wieder aufmuntern.

"Das hat er öfters.", ertönte plötzlich eine weibliche Stimme neben mir und ich erkannte eine unserer Managerinnen. "Aber Akaashi regelt das schon und wenn nicht, dann helfen ein paar aufmunternde Worte vom Team.", redete sie weiter und hielt mir meine Trinkflasche hin, welche ich dankend annahm. Sogleich nahm ich ein paar große Schlucke. "Du solltest vielleicht auch etwas sagen. Er mag dich.", fügte sie noch hinzu, bevor sie mit einem sanften Lächeln weiter ihre Aufgaben verrichtete. Er mag mich also, hm? Ich konnte nicht verhindern, dass sich dabei ein Grinsen auf mein Gesicht schlich. Das Spiel würde gleich weitergehen und der nächste Pfiff ertönte schon. "Bokuto-san!", rief ich unserem Kapitän entgegen, welcher sich neugierig zu mir drehte. "Gib dein bestes, Ass.", meinte ich mit einem Lächeln, zeigte ihm einen Daumen nach oben und sofort bildete sich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht.

A Girl?! ~ Bokuto x ReaderWhere stories live. Discover now