Kapitel 32 - Wiedergutmachungen (1)

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Ich wusste nicht was in mich gefahren war oder wieso ich Kingpin so die Macht über mich überlassen habe. Diese stärkere Black Cat war vielleicht die bessere Verbrecherin, doch ganz sicherlich nicht der bessere Mensch.

In gerade mal knapp zwei Wochen hatte ich es tatsächlich geschafft jeden Menschen, den ich mochte, mit meiner Art von mir zu stoßen. Doch das aus welchem Grund?

Angst vor Kingpin? Nur weil ich Angst vor ihm hatte?

Diese Angst ist berechtigt. Doch wieso habe ich ohne zu kämpfen aufgegeben? Das war nicht meine Art. Ich habe nicht den richtigen Weg eingeschlagen, wie ich es zu Peter gesagt habe... sondern den einfachsten.

Es war so leicht,  diese ganzen Gefühle wegzuschieben und alle in meinem Umfeld zu verbannen. Doch es war ganz offensichtlich nicht das Richtige.

Ab heute werde ich zwei Mal über etwas nachdenke, bevor ich das Dümmste überhaupt tue.

Ich konnte den Schauplatz ohne weitere Zusammenstöße mit den Polizisten verlassen. Mein Körper tat an fast jeder erdenklichen Stelle weh, ich schaffte es mit letzter Kraft noch nachhause.

Mein Fenster war zum Glück nie richtig verriegelt, sodass ich fast geräuschlos in den dunklen Raum gelangen konnte. Das war zwar ziemlich gefährlich, aber wir wohnten so weit oben, dass ich nicht daran dachte jemand könnte hier einbrechen.

Ich schleppte meine müden Glieder in das nebenstehende Badezimmer. Langsam zog ich mir den hautengen Anzug von der Haut und entnahm ihm alle gefährlichen Waffen.

Die Streifwunde sah schlimmer aus, als ich sie mir vorgestellt hatte. Sie war von einer tiefroten Farbe ummantelt und stieß mit jedem Herzschlag wieder etwas mehr Blut aus der Wunde.

Kein Wunder, dass ich ein bisschen wacklig auf den Beinen war. Ich wollte nicht wissen wie viel Blut ich schon verloren hatte...

Nach einem kurzen aber notwendigen Duschgang verpasste ich mir selbst einen Druckverband, so gut man das eben eigenständig an sich machen konnte. Was ich jedoch mit meinem Handgelenk machen sollte, das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Ich konnte jetzt nicht einfach wieder raus gehen und durch die New Yorker Straßen spazieren, als wäre nichts passiert... Immerhin bin ich in ein Bürogebäude eingebrochen, habe zwei Polizisten bewusstlos geschlagen und einem gedroht ich würde ihn erschießen...

Mir lief es eiskalt über den Rücken. Ich erschrak richtig vor mir selbst, denn das bin nicht ich gewesen. Keine einzige Sekunde. Ich habe mich von der Angst steuern lassen und sie hat mich selbst zur Angst für andere werden lassen.

Wütend sah ich mir selbst in das Spiegelbild. Wie konnte man denn nur so einen unglaublichen Fehler machen?

Meine Augen waren von tiefen dunklen Ringen umzogen. Ich sah traurig und müde aus. Meine sonst strahlenden blonden Haare sahen jetzt in dem schlechten Badezimmer Licht glanzlos und fad aus.

Mich durchzog eine neue Welle an Schuldgefühlen. Ich musste an MJ denken, die ich seit nun schon zwei Wochen ignorierte, an Noah, den ich verletzt habe und an Peter, den ich einfach von mir gestoßen habe...

Ich könnte mir selbst eine reinhauen für mein sinnloses und kindisches Verhalten... doch ich konnte nun nichts mehr ungeschehen machen... das was geschehen war ist die Realität.

Und ich muss jetzt lernen damit umzugehen und es irgendwie wieder gut zu machen...

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In der darauffolgenden Nacht schlief ich ziemlich unruhig. Ich hatte mehrere Schmerztabletten genommen, um die Schmerzen in meinem Handgelenk sowie dem Oberarm zu mindern.

𝑻𝒓𝒂𝒑𝒑𝒆𝒅 𝒊𝒏 𝒕𝒉𝒆 𝑫𝑨𝑹𝑲 ➤ ᴘᴇᴛᴇʀ ᴘᴀʀᴋᴇʀWhere stories live. Discover now