18. So ist es doch Helden?

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Langsam öffnete er seine grünen Augen, nur um sie schnell wieder zu schließen, da ihn ein grelles Licht blendete.

"Guten Morgen Midoriya, wie geht es dir?" Sein Kopf war noch leer. Wessen Stimme war das?

"Midoriya? Weißt du wer ich bin?" Fragte die Stimme wieder. Erneut öffnete er seine Augen, diesmal erfolgreich.

Schwarze Haare, grauer Schal, schwarze Kleidung. Aizawa Sensei?

"Sensei? Was ist passiert?" Fragte Izuku verwirrt. Sein Gehirn war wie leer gefegt.

Als er die Frage ausgesprochen hatte kam auch schon eine Antwort. Der Schurke blickte zu seine Armen runter und stöhnte innerlich auf.

Sie waren dick mit Verbänden verbunden. Außerdem wurden seine Arme und Beine mit einer längeren Kette am Bett festgebunden.

"Du hast gestern Abend den Alarm ausgelöst. Als wir bei deinem Dorm ankamen wurdest du Ohnmächtig, du hast viel Blut verloren. Die Ärzte wollten mir keine Informationen geben. Was ist Passiert Izuku?" Fragte sein Lehrer eindringlich.

"Sensei, kann ich bitte zu Aki?" Er schüttelte mit dem Kopf
"Bitte!" Er lehnte wieder ab.

"Dann tut es mir leid, ich weiß auch nicht was passiert ist." Meinte Izuku monoton. Seine Leeren Augen starrten in seine besorgten.

"IZUKU! Mit sowas macht man keine Scherze! Wenn du nicht ins Gefängnis willst dann sag was passiert ist."

Niedergeschlagen gab der Junge nach.
"Ich muss sie aber bitten mir zu glauben und mich nicht in eine Psychatrie zu stecken. Meine Mentalen Krankheiten haben sich mal wieder bemerkbar gemacht..."

Der Grünschopf griff nach seinen Verbänden und machte sie vorsichtig ab, er selbst war geschockt. So viele Narben. 24 Stück.

"... Ich verspreche Ihnen, ich werde mich nicht umbringen. Ich hatte einfach nur einen Rückfall. Das passiert schon mal. Bitte nehmen Sie es einfach nicht ernst...
Bitte trennen Sie mich und Akira nicht." flüsterte er.

Das, was jetzt kam, hatte er nicht erwartet. Aizawa nahm ihn in den Arm, die Augen seines Lehrers waren mit Tränen gefüllt.

"Izuku, ich bitte dich, wenn du das Verlangen hast sowas erneut zu tun, sag mir bescheid. Du bist nicht nur ein Schüler für mich. Du bist ein Junge, der alles verloren hat, ein Junge, der Hilfe braucht, auf den Rechten weg zu kommen. Deine Lebensgeschichte hat mir auch die Augen geöffnet. Die Welt ist nicht Schwarz weiß und aus jeder Perspektive sind die Farben anders."

Wollte er ihm gerade sagen das er kein Held mehr sein wollte? Was zur Hölle ging hier in der letzten Zeit ab?

Jetzt flüsterte der Held, dem Jungen ins Ohr:

"Ich habe meine Seite gewählt, du hast es bald geschafft. Glaub mir!"

WILLST DU MICH GERADE VERARSCHEN?! Ernsthaft? Hat Dadzawa sich den Schurken angeschlossen? Izukus führte mal wieder einen inneren Monolog.

Fragen konnte er seinen Lehrer nicht mehr, denn er verließ den Raum.
Später kamen noch ein paar Ärzte die die Verbände erneuerten und sicher gingen das der Junge sich nichts mehr antat.

Izuku durfte wieder zurück in die Klasse, die hatten gerade Mathe. Als er den Klassenraum betrat, wurde es aufeinmal sehr still.

Akira sprang auf, als sie ihn sah und Umarmte ihn. Dabei flüsterte sie: "Ich weiß dir geht es hier wirklich schlecht aber bitte, mach das nie wieder. Ich hatte wirklich Angst um dich."

Keiner seiner Klassenkameraden schaute Izuku in die Augen. Er versuchte sich auf den Unterricht zu konzentrieren, was aber nicht so gut funktionierte, da die Klasse ihn misstrauisch beobachtete.

Izuku stresste diese Situation sehr, weshalb er anfing, an seinen Armen zu kratzen. Es schmerzte ziemlich und vorsichtig schob er einen Ärmel hoch.

Er stöhnte genervt auf. Die Wunden waren aufgegangen und die Verbände mit Blut voll gelaufen. Der Grünschopf ließ seinen Ärmel wieder fallen und meldete sich. Bei der Bewegung zischte er Schmerz verzerrt auf.

"Alles in Ordnung Midoriya? Was ist los?" Fragte der Mathe Lehrer, Ectoplasma.

"Könnte ich bitte zu Recovery Girl?" Fragte der Junge. Der Schmerz in seiner Stimme war nicht zu überhören. Unsicher nickte Ectoplasma. Izuku verließ sofort den Raum.

Er ging durch die langen Gänge der U.A bis er schließlich vor der Tür von Recovery Girl stand. Izuku klopfte vorsichtig und Trat nach einem kurzen 'ja' in den Raum.

"Was kann ich für dich tun mein Junge?" Fragte die Alte Dame freundlich.

Als Antwort, schob der Junge einfach seine Ärmel hoch und gab den Blick auf die Verbände frei. Ohne weitere Fragen zu stellen, küsste sie seine Arme, welche durch ihre Quirk geheilt worden.

Die Narben würden zwar bleiben aber die Wunden waren wieder geschlossen. Izuku war froh, dass die Alte Dame keine Fragen stellte, das wäre sonst schwer zu erklären gewesen.

Sie wickelte noch einen neuen Verband um, nur um sicher zugehen. Dann entließ sie den jungen Schurken, gerade rechtzeitig zum Pausen klingeln.

Auf dem Weg zu seinem Platz begegnete er Akira, Ochako und Tenya. Schweigend liefen sie neben einander her, bis sie zu dem Pausen Bereich kamen.

Die vier ließen sich auf einer Bank mit Tisch nieder und aßen Schweigend vor sich hin. Akira hatte heute Soba gemacht. Izuku hätte sich auch einfach was in der Cafeteria kaufen können aber Akira  meinte nur:
'Ich will nicht, dass du dir von diesem Ekligen Helden fraß den Magen verdirbst!'

"Was ist da eigentlich passiert?" Fragte Ochako irgendwann, unsicher, ob sie nicht lieber hätte schweigen sollen.

Izuku seufzte kaum Hörbar. Dann fing er an zu reden.
"Was interessiert es dich? Was interessiert sich ein Held für einen Villain? Ist doch egal ob er verletzt ist. Ist doch egal was er getan hat. Villain bleibt Villain. Ist doch so oder Helden?"
Der letzte Satz triefte nur so von Wut und Sarkasmus. Izuku wollte nicht von seinen Krankheiten reden, deshalb lenkte er die Gruppe ab.

Ochako schreckte einen Augenblick zurück. Sie wollte etwas sagen aber Izuku unterbrach sie.

"Ihr seht die Welt vielleicht in schwarz weiß. Die guten und die Bösen. Die Helden und die Villains. Ihr schaut zu All Might auf, aber der schaut nur auf euch herab. Glaubt ihr, dass es Leute gibt die Freiwillig Villains sind? Jeder hat einen Grund. Sei es seine Mentalen Krankheiten, sei es seine Rachsucht, sei es seine schwere Vergangenheit. Am Ende versucht jeder Villain nur sein Glück zu finden. Bevor jetzt einer von euch sagt 'aber das ist der Falsche Weg', wer sagt das? Wer hat das festgelegt? Warum ist es falsch zu töten? Wenn Mutter Natur nicht wollte das wir uns töten, warum sind wir dann sterblich? Wenn Mutter Natur uns nicht sterben sehen will warum gibt es dann Tödliche Krankheiten? Wenn Mutter Natur Gerechtigkeit möchte, warum sind wir alle anders, warum haben wir dann nicht alle die selben Fähigkeiten?"

Damit hatte der Schurke etwas in allen Bewegt, es klingelte zum Pausenschluss was seinen 'Freunden' die Möglichkeit gab, über seine Worte Nachzudenken.

Izuku war schon gespannt, was ihn gleich im Unterricht mit All Might erwartet würde.

|~1119 Wörter

The Top Villains-Phoenix Mafia[German]Место, где живут истории. Откройте их для себя