Lone Wolf [ Bucky/Steve/ OC]

'Hab dich gern.

Das Lied endete und wir lauschten der Stille-während unsere Lippen nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt waren.
Sein warmer Atem, welcher ein leichten alkoholischen Geruch hatte, lag auf meiner Haut. Die Härchen in meinem Nacken stellten sich auf. Alles in mir schrie nach dem Mann vor mir.
Somit stellte ich mich auf meine Zehenspitzen um die Lücke die uns voneinander entfernte zu lösen.

Sofort als ich seine warmen Lippen spürte zuckten meine Mundwinkel leicht nach oben. Meine Gedanken waren ausgeschaltet und ich wollte mich vollkommen in den Kuss hingeben-Doch das Geräusch von Jennys Tür riss uns auseinander. Danach ein Knall. Die Badezimmer Tür.
Im nächsten Moment hörte ich sie auch schon husten und brechen. Hätte dies nicht wenige Augenblicke später passieren können? In diesem Moment verfluchte ich sie von ganzen Herzen...aber vielleicht ist es besser so? Vielleicht hätte es nicht passieren sollen?

Mein Blick glitt zu Steve, welcher mit roten Wangen kurz zu mir runter sah, dann aber wieder an mir vorbei. Vorsichtig ließ ich ihn los-so langsam als wären wir beide aus Porzellan. Seine Hände waren nun genauso zaghaft. Er kratzte sich verlegen im Nacken und blickte runter.
Auch mein Selbstbewusstsein, von welchem ich viel hatte, war wie in Luft aufgelöst. „Ich-Jenny....Ich gehe nachsehen was los ist", sagte ich und lief auch schon an  ihm vorbei.

Wie gesagt so getan, ich hielt Jean die Haare fest, während sie sich übergab. Notiz an mich; nie wieder ihr so viel Wein geben.
Während ich physisch bei ihr war, waren meine Gedanken die ganze Zeit bei Steve. Das was eben geschehen war...meinte er es wirklich? Oder ergab es sich einfach im Moment und es war ein Fehler?

Leise seuftzte ich. „S'rry...wollte euch nicht stören...", brabbelte Jean leise, was mich zu einem schmunzeln brachte. Leise huschte ich sie und strich ihr über den Kopf, als sie sich neben die Toilette setzte und spülte. Ihre glasigen Augen blickten müde zu mir. „Schon okay, alles gut. Du kannst nichts dafür, dass es dir schlecht geht", meinte ich beruhigend und strich ihr über die blasse Wange.
Langsam versuchte sie aufzustehen, wobei ich ihr half. „Geh zu Steve...vielleicht wird das was", brabbelte die Blondine, wonach ich sie erst recht leise huschte. Er sollte das ganz sicher nicht hören. Sofort dachte ich an den ‚beinahe Kuss' von eben.

„Bringen wir dich ins Bett Jenny", sagte ich und schon gingen wir in ihr Zimmer. Die Musik war leiser. Sie lief immernoch, aber irgendein anderes Lied.

Jean ließ sich auf ihr Bett fallen-wie ein lebloser Kartoffelsack. Oh morgen wird sicher ein unschöner Tag für sie. „Gute Nacht, Versuch jetzt etwas zu schlafen", flüsterte ich, deckte sie zu und verließ ihr Zimmer. Sie hatte jetzt Ruhe nötig. Sogar sehr.

Mein Herz fing wie wild an zuschlagen als ich dem Wohnzimmer näher kam. Mit jedem Schritt schlug es stärker als davor. Bevor ich das Wohnzimmer betrat nahm ich ein ruhigen Atemzug. Dieser Mann machte mich einfach nervös.

„Steve-", sofort verstummte ich als ich zu ihm sah. Er saß auf seinem Platz, sein Glas war leer, wobei ich in Erinnerung hatte, dass er sich vorhin noch etwas eingeschenkt hatte. Sein Kopf lehnte leicht an der wand, während er die Arme vor der Brust verschränkt hatte. Dort blieb mein Blick kurz. Das Hemd, welches er trug spannte leicht. Genauso an den Oberarmen. Es schien als würden seine Muskeln versuchen aus diesem Stoff auszubrechen.

-Nicht das ich etwas gegen hätte-bei dem gedanken schüttelte ich schnell den Kopf.

Die Ärmel seines Hemdes waren bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt. Ein paar Knöpfe am Hals aufgeknöpft, da ihm vorhin warm gewesen war. Das Haar etwas verwuschelt. Und seelenruhig schlafend.

Ich konnte nicht anders als etwas zu lächeln. Er sah gut aus. Gut und süß.

Wahrscheinlich würde er mich dafür hassen-aber ich nahm meine Kamera aus dem Schrank und schoss ein Bild von ihm, welches sofort aus dem Gerät gedruckt wurde. Dies stellte ich dann zurück in den Schrank.
Am besten er erfährt es erstmal nicht...