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Hinweis: dieses Kapitel thematisiert eine Panikattacke

Falls ihr selbst davon betroffen seid und/oder euch unwohl mit der Beschreibung fühlt, dann überspringt den Teil gerne (mit * markiert)

Ich schicke ganz viel Liebe und eine Umarmung an alle  :) <3

Harrys Sicht:

"Sie haben Glück gehabt, Mr. Styles. Ihre Nase ist nicht gebrochen", verkündete die weißbekleidete Ärztin, nachdem sie die Röntgenbilder meiner Nase analysiert hatte.

Erleichtert atmete ich aus, obwohl ich es mir auch schon denken konnte. Eigentlich wollte ich auch nicht zum Arzt gehen, aber meine Mum hatte mich dazu gedrängt. Meine Nase war ein wenig geschwollen und geschmückt von bläulichen und lila Flecken, aber das war nicht so schlimm wie es aussah. Ich bedankte mich bei der Ärztin und verließ die Praxis. Für die Diagnose hatte ich eine Stunde dort verbracht.

Auf dem Rückweg fuhr ich über eine Landstraße. Auf der linken Seite erstreckte sich ein riesiges Feld mit blühenden Sonnenblumen. Kurzerhand brachte ich das Auto am Straßenrand zum Stoppen und stieg aus. Die Sonnenblumen erinnerten mich an Jazmyn. Die strahlten genauso eine Wärme aus wie sie und gaben mir das Gefühl von Fröhlichkeit. Als ich in dieses Meer von Blumen sah, hatte ich sofort ihr strahlendes Lächeln vor meinen Augen.

Mit einem kurzem Blick nach links und rechts, versicherte ich mich, dass sich kein Mensch in meiner Nähe befand. Mit einer schnellen Bewegung knickte ich eine Sonnenblume ab und verstaute diese auf der Rückbank. Sollte ich ein schlechtes Gewissen haben, dass ich eine verdammte Blume stehle? Immerhin war es für die Liebe. Jazmyn konnte eine kleine Freude gut gebrauchen.

Also machte ich mich schließlich mit dem Diebesgut auf meiner Rückbank auf den Weg nach Hause. Eigentlich wollte ich erst mein Auto parken und dann rüber zu Jazmyn gehen, aber als ich an ihrem Haus vorbeifuhr, sah ich sie draußen sitzen. Erst in der letzten Sekunde realisierte ich, dass sie ihr Gesicht in ihren Händen vergraben hatte und Sydney neben ihr saß, die mit einem besorgten Ausdruck auf sie einredete. Augenblicklich drückte ich mit dem Fuß auf die Bremse und brachte den Wagen erneut am Straßenrad zum Stehen. Unruhig lief ich auf die zwei zu, die mich noch nicht bemerkt hatten.

"Was ist los?", fragte ich bereits aus fünf Meter Entfernung.

Sydney sah erst erschrocken zu mir, aber dann entspannten sich ihre Gesichtszüge wieder, als sie erkannte wer ich war. Jazmyn regte sich nicht, sie saß wie versteinert dort. Ich wusste, dass der gestrige Tag sie mental fertig gemacht hatte, aber es musste noch etwas anderes passiert sein.

"Alexandra hat ihr den größten Mist an den Kopf geworfen", erklärte sie und die Wut in ihr war nicht zu überhören. "Aber keine Sorge, ich habe das schon mit der Bitch geklärt."

Mein Blick fiel auf den dunklen Haarbüschel in Sydneys Hand. Mit aufgerissenen Augen starrte ich sie an. "Hast du ihr die Haare rausgezogen?"

"Die Extensions standen ihr eh nicht. Ich habe ihr damit einen Gefallen getan", zuckte sie mit den Schultern.

Sydney war echt knallhart, das hatte ich bereits gelernt. Aber sie tat wirklich alles für Jazmyn und stand immer hinter ihr. Die beiden waren so wie Jayden und ich - so wie wir es vor einiger Zeit noch waren. Deswegen verurteilte ich sie auch nicht für diese etwas gewalttätige Aktion. Ich war froh, dass ich es nicht tun musste.

Aber nun stand erstmal Jazmyn im Fokus, deswegen fragte ich auch nicht nach Details. Ich kniete mich zu ihr runter, so dass ich mich genau vor ihr befand. Meine Hände legte ich sanft auf ihre Knie, so dass sie spüren konnte, dass ich da war.

"Hey", versuchte ich sie vorsichtig auf mich aufmerksam zu machen. 

"Das ist alles meine Schuld", murmelte sie, ohne mich anzusehen.

unexpected love || h.sWhere stories live. Discover now