Tendou x Reader ||Only mine

Kapitel 19: skeptisch

Still saß ich mit Tendous Tagebuch auf der Couch.
Mein Körper reagierte kaum auf meine Bewegungen, da ich zu sehr in meinen Gedanken war.

Mir war bewusst in was für einen Dreck ich ihn gebracht hatte, aber ich wusste auch das ich nicht viel dafür konnte.

Mit einem kleinen Seufzer griff ich nach meiner Tasse Tee, welche schon ziemlich an Temperatur verloren hatte.
Kurz sah ich hinein, bevor ich dann einen Schluck nahm.

Nachdem ich die Tasse wieder abgestellt hatte, entschied ich mich dazu Tendous Tagebuch erstmal wieder ins Regal zu stellen.
Also erhob ich mich von der Couch und lief zu dem Regal.
Nur leider war das leichter gesagt als getan.
Schließlich hatte ich wegen meiner Körpergröße schon genug Probleme gehabt es überhaupt raus zu bekommen.

Ich streckte mich so weit ich konnte, aber so wie vermutet bekam ich es nicht zurück ins Regal.

Mit einem Seufzer legte ich das Buch ab und überlegte.
//Ich muss es doch nur wieder rein bekommen\\
Dann kam mir eine Idee.
Schnell tappelte ich in die Küche und schnappte mir einen der Stühle.
Diesen hob ich an und lief zurück ins Wohnzimmer, wo ich den Stuhl vor dem Regal anstellte.

Anschließend nahm ich wieder Tendous Tagebuch und kletterte auf den Stuhl.

Ich hatte gerade das Buch an seinen rechtmäßigen Platz zurück gestellt, als hinter mir eine verschlafene Stimme ertönte: ,,Schon munter, Paradise?"
Vor Schreck zuckte ich zusammen und gab einen kleinen Schrei von mir.

Während hinter mir ein raues Lachen ertönte, sah ich über meine Schulter und erblickte Tendou im Türrahmen lehnen.
Seine Haare waren zerzaust und hingen in sein Gesicht.
Mit einem kleinen Nicken antwortete ich auf seine gestellte Frage.

//Ach du scheiße war das knapp\\

Er schaute etwas skeptisch auf das Bücherregal, zu welchem ich noch hingedreht stand, und schüttelte leicht mit dem Kopf.
,,Komm in zehn Minuten in die Küche und pass auf das du nicht runter fällst.", sprach er.
,,Mhm.", gab ich von mir, während ich einmal knapp nickte.

Ohne weiteres stieß er sich von dem Türrahmen ab und kehrte mir dann den Rücken zu.
Ich sah ihm noch nach, bis er schließlich in der Küche verschwand.

Anschließend stieg ich von dem Stuhl runter, da ich ja nichts mehr brauchte.

Tendous skeptischer Blick bereitete mir etwas Unbehagen.
Was wenn er eine Vermutung hat das ich in seinem Tagebuch rumgeschnüffelt habe?
Ich hatte keine andere Wahl als zu hoffen das es nicht der Fall ist.

Nachdem ich mich kurz an der Nase gekratzt hatte, lief ich wieder zu der Couch.
Dort kletterte ich über die Rückenlehne und ließ mich fallen.
Nun lag ich lang auf der Couch und nahm einen tiefen Atemzug der immer wärmer werdenden Luft.

Nachdenklich starrte ich an die weiße Decke.
Ich wusste jetzt schon, dass ich irgendwann das Verlangen haben werde noch einmal in seinme Tagebuch zu lesen.
Natürlich ist es nicht richtig, da es schließlich seine eigenen Gedanken sind die dort drinnen stehen und ich eigentlich nicht das Recht dazu habe es einfach zu lesen, aber meine Neugier, bezüglich seiner Vergangenheit und Gedanken, ist einfach zu groß.

Logisch, ich könnte ihn auch einfach fragen, aber ich bin mir sicher er würde diese Punkte die ich gelesen hatte, nicht ansatzweise ansprechen.

Es war ein bedrückende Gefühl nichts über ihn zu wissen.
Wenn ich mehr über ihn wüsste, würde ich nicht immer mit einem leicht komischen Gefühl aufstehen und einschlafen.

Mit einem weiteren tiefen Atemzug ließ ich meine Augen zufallen.
Es dauerte nicht lange bis in meine kleine Phase der Ruhe geriet.
So nannten es zumindest meine Eltern immer, wenn ich einfach nur da lag, alles um mich herum ausblendet und einfach nur nachdachte oder gar nichts tat.

Dies entspannte mich immer zutiefst und jetzt ebenfalls.
In diesen Momenten gab es nicht viel was im meinem Kopf war.
Zufällige Erinnerungen, kleine Flashbacks oder Gedankengänge.

Ein paar Minuten lag ich einfach nur da, bis ich dann wieder meine Augen öffnete und mich aufsetzte.

Ich nahm meinen Tee und exte ihn aus, da er mittlerweile leer war.
Anschließend stand ich mit der Tasse auf und lief zu dem Stuhl.
Mit der einen Hand hielt ich die Tasse, während ich mit der anderen den Stuhl anhob.

Mir war bewusst das ich es mir so zwar selber schwieriger machte, aber ich hatte nicht wirklich Lust zweimal zu laufen.

Also lief ich dann voll bepackt durch die Wohnung, hin in die Küche, wo Tendou gerade an der Theke stand.

Im nächsten Moment stellte ich den Stuhl zurück an den Tisch und lief dann zur Spüle um dort die Tasse abzulegen.

Fertig damit wollte ich mich eigentlich an den Tisch setzten, da ich nicht wusste was ich tun wollte, wurde aber von Tendou unterbrochen:
,,Komm doch zu mir."

Ich konnte ihm schlecht widersprechen, da ich ja wusste zu was er fähig war.
Auch wenn ich nicht davon ausging das er mich verletzen würde, aber er könnte mich schließlich noch auf andere Art "bestrafen."

Also drehte ich mich zu ihm und lief auf ihn zu.
Kaum war ich in seiner Reichweite, zog er mich zu sich.
Bevor ich irgendetwas machen konnte, stellte er mich vor sich und legte seine Arme um meinen Körper.
Ich spürte wie er sein Kinn auf meinem Kopf ablegte und mir anschließend einen Kuss auf den Scheitel gab.

,,Du hast die perfekte Größe.", raunte er in mein Haar, während er mit mir im Arm hin und her schwankte.
Ich merkte wie sich meine Nackenhaare förmlich aufstellten und sich mein Körper erwärmte.
,,Uhm...danke.", sagte ich nur da ich sonst nicht wusste was ich zurück geben sollte.
Dabei wusste ich nicht mal ob das als Kompliment gemeint war oder nicht.

Seine Arme, die mich immer fester umschlungen und sein warmer Atem auf meinem Kopf.
Es löste wieder dieses leichte Kribbeln in meinem Bauch aus.

Langsam nahm er seine Arme wieder lockerer um dann mit dem weiter zu machen, wobei ich ihn so halb unterbrochen hatte.
Trotzdem ließ er mich nicht gehen.
Er blieb dicht hinter mir stehen, sodass ich ihn noch an meinem Rücken spürte.