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Ich schlich mich zurück in mein Zimmer, welches ich vor Stunden verlassen hatte. Ich hatte erwartet dass Seonghwa schon längst  schlafen würde aber er saß auf meinem Bett und war wach. Er schien gewartet zu haben, dass ich wiederkomme.

„Seonghwa..." flüsterte ich und setzte mich zu ihm.
„Wieso bist du noch wach?" fragte ich.
„Ich konnte nicht schlafen, weil ich nicht wusste was mit dir ist.." meinte er.
„Ich bin ja jetzt hier, lass uns schlafen gehen ok?" meinte ich, er nickte darauf.
Wir legten uns in mein Bett und er kuschelte sich an mich, er war gar nicht sauer wie ich erwartet hatte. Ich fühlte mich so mies, dass ich ihn anlog, ich wollte das nicht mehr, ich musste reinen Tisch machen.
„Seonghwa ich muss dir was sagen." flüsterte ich.
„Ja ich auch.." sagte er.
„Ok du zuerst.." ich wunderte mich was er mir sagen wollte, also ließ ich ihm den Vortritt.
„Es tut mir leid wie ich vorhin reagiert habe... Es ist nur sie ist meine kleine süße Schwester und sie ist die einzige Familie die ich noch habe, deswegen bin ich immer besorgt um sie, sie ist noch unschuldig und ich möchte sie vor den Männern beschützen. Aber ich vertraue dir San, du würdest sie niemals anfassen..." er gab mir ein warmes Lächeln und zog mich enger an sich.
Wait a minute...Lisa süß und unschuldig? Das ich nicht lache...

Ich hätte mich nicht schlechter fühlen können als ich es sowieso schon tat, wie hätte ich ihm jetzt noch alles beichten sollen, nachdem er so ein Vertrauen in mich hatte, dass würde ihn so verletzten und ich wollte ihn nicht verletzen.
„Was wolltest du sagen?" fragte er.
„Ach nicht so wichtig...Mein Auto wäre beinahe abgeschleppt worden."
Ich war so ein Feigling dass ich es nicht fertig brachte alles zu beichten. Je länger ich es herauszögerte, desto schlimmer wird es wahrscheinlich sein. Ich hatte keine andere Wahl ich musste ihm so schnell wie möglich sagen, dass ich was mit seiner Schwester hatte. Morgen ganz sicher...

***

Am nächsten Tag hatte ich erstmal eine Doppelvorlesung, in der ich die meiste Zeit über geistig abwesend war.
Meine Handy vibrierte, ich hatte eine Nachricht von meiner Mutter bekommen.

-Hi mein Schatz, ich habe dir das Geld für die Unigebühren + noch extra Taschengeld überwiesen. Ruf mich doch mal an, damit ich Bescheid weiß wie es dir geht. x Mama.-

Nach allem was passiert war, hatte ich total vergessen mich bei meiner Mutter zu melden. Bevor sie dachte dass mir was zugestoßen war, nahm ich mir fest vor sie so schnell wie möglich anzurufen. Ich machte mir eine Erinnerung im Handy, damit ich es nicht nochmal vergesse.

***

Ich war auf dem Weg zur Verwaltung, um das Geld zu überweisen, dass ich von meiner Mutter bekommen hatte.
Nachdem ich die Glastür geöffnet hatte, traf ich auf Seonghwa der dabei war mit Sua zu reden. Die Beiden schienen sich gut zu verstehen, sie kicherte und er strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Bei dem Anblick zog mein Magen sich etwas zusammen. Was macht er da?!
Sie hatten mich nicht reinkommen sehen also räusperte ich mich laut und Seonghwa drehte sich um. Sein Lächeln verschwand sofort als er mich sah, er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
„Hi San~" säuselte Sua wie immer.
„Hi Mitbewohner, wir sehen uns!" sagte Seonghwa und verschwand nur wenige Sekunden später. ‚Hi Mitbewohner.' ??
Ich wusste ja dass er nicht bereit war, offen mit uns um zu gehen, aber ‚Mitbewohner'? Das war schon hart.
„Na süßer, was kann ich für dich tun?" fragte Sua.
„Ich möchte die Unigebühren für nächsten Monat bezahlen." sagte ich und sie gab mir einen Überweisungsschein den ich ausfüllen sollte.

***

Seonghwa arbeitete heute zum ersten Mal im Cafe also war den ganzen Mittag und Nachmittag über nicht da. Ich nutzte die Gelegenheit um ein wenig zu lernen, ich hatte das Gefühl ich verstand nichts mehr, also musste ich viel nachholen.
Später rief ich Yeosang an, der vorbei kam um mir zu helfen und mir einige Dinge zu erklären. Es war wirklich nett von Ihm dass er sich die Zeit für mich genommen hatte. Gegen späten Nachmittag kam Seonghwa zurück und Yeosang sah das als Zeichen zu gehen.

„Wer war das?". fragte er.
„Yeosang, er hat einige Kurse mit mir, er hat mir beim lernen geholfen." antwortete ich.
„Mhh..Ich hab dich vermisst Babe.." er kam und umarmte mich von hinten.
„Ich dich auch.." Ich drehte mein Kopf zu Ihm und gab ihm ein Kuss.
„Lass uns zusammen duschen gehen." raunte er mir ins Ohr.

Ich wär jetzt zu gern aufgestanden und wäre ihm gefolgt, aber mir ging die Situation von heute morgen nicht aus dem Kopf.
„Kann ich dich was fragen, und bist du auch bitte ehrlich zu mir?" fragte ich.
Seonghwa zögerte kurz aber nickte dann, also stellte ich meine Frage.
„Was läuft wirklich zwischen dir und Sua?"
„Wir sind nicht zusammen, das habe ich dir doch gesagt." meinte er.
„Ja aber irgendwas habt ihr doch was zusammen, ich bin nicht blöd..."
Er seufzte und ging zu seinem Bett, er schien angestrengt nachzudenken, dann tippte er auf den Platz neben ihn also setzte ich mich zu ihm.
„Ok...ich sags dir... Ich habe es vorher noch niemandem gesagt, außer Mingi. Ich vertraue dir, deswegen werde ich es dir erzählen.." fing er an zu reden und ich hörte ihm gespannt zu.

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🤔

•ROOMMATE•  SanhwaOù les histoires vivent. Découvrez maintenant