Vergiss mich!

Kapitel 1

~Cora~

Genervt und mental am Ende saß ich am Frankfurter Flughafen auf einem dieser harten, ungemütlichen Metallstühle. Der inzwischen kaltgewordene Kaffee in meiner Hand schmeckte nach nichts, und die Butterbrezel neben mir war so trocken, dass ich mich jedes mal verschluckte, wenn ich davon abbiss. Seufzend sah ich auf meiner Apple Watch. 5:38 Uhr. 

Mein Flieger nach Berlin würde, wenn nichts schief geht, in exakt 22 Minuten abheben. Ich wischte durch die verschiedenen Tools meiner Meinung nach viel zu teuren "Uhr" und bleib an meinem Schrittzähler hängen. In den letzten 24 Stunden bin ich 25.937 Schritte gegangen. 

Ich schnaufte. Was tat man nicht alles für seinen Job. Plötzlich knackte der Lautsprecher über mir und eine näselnde Frauenstimme erklang. "Das Boarding für den Flieger 264, Lufthansa, Frankfurt nach Berlin, beginnt in wenigen Minuten." 

Ein hohes Piepen gab das Ende der Durchsage bekannt. Seufzend erhob ich mich, schnappte mir meinen Rucksack und trank mit einem Zug den Kaffee leer. Ich bekam von dem faden Geschmack eine Gänsehaut und beeilte mich, den Becher in den etwas weiter entfernten Mülleimer zu befördern. 

Als ich mein Flugticket der etwas zu sehr aufgestylten Flugbegleiterin hinhielt, fiel mir im Augenwinkel ein mir bekannter Mann auf. Doch bevor ich mich herumdrehen konnte, tippe mir jemand von hinten auf meine rechte Schulter. Erschrocken fuhr ich herum und schaute in braunen, funkelnden Augen. 

"Max!" rief ich erfreut und umarmte ihn stürmisch. 

"Ich freu mich auch, dich zu sehen Cora..." schmunzelte Max belustigt und schlang seine Arme um mich. Er drückte mich liebevoll an sich, doch das diskrete Räuspern der Flugbegleiterin ließ mich erneut zusammenzucken.

"Frau Fuchs, ihr Ticket-" räusperte sie sich und verlegen nahm ich es entgegen. "Natürlich. Danke!" lächelte ich ehrlich, bevor ich mich wieder zu Max umdrehte. 

"Was zum Kuckuck machst du  hier?" fragte  ich ihn, während ich ihn musterte. Wann hatte ich ihn zum letzten Mal gesehen? Zwei Jahre war es mindestens her. Und sein Look hatte sich genauso wenig verändert wie sein ansteckendes Lachen. Graue Jeans, weiße Sneaker und ein ebenfalls weißes T-Shirt. Über seinem Rücken hing ein schwarzer Rucksack, und eine blaue Jeansjacke hing lässig über seiner linken Schulter.

"Genau das selbe könnte ich dich auch fragen, aber ich denke, wir beide kennen die Antwort." meinte er und grinste. 

"Und wahrscheinlich haben wir beide recht." lachte ich kurz, bevor wir nebeneinander zum Flugzeug liefen. Ich musste beruflich nach Berlin und würde wahrscheinlich für mehrere Monate dort bleiben. 

Wir hatten das Glück, nebeneinander im Flugzeug zu sitzen. Sonst hasste ich Unterhaltungen im Flieger, aber wenn es Gespräche mit so einem angenehmen Menschen sind, lasse ich mich gerne darauf ein.

Im Flugzeug ernteten wir einige schiefe und teilweise auch erstaunte Blicke. 

Aber so etwas lässt sich eben nicht vermeiden, wenn man so gut mit Max befreundet ist, wie ich es bin. 

Viele kennen ihn eher unter dem Namen Max Giesinger, doch für mich ist er seit längerer Zeit einfach nur Max. Ich habe eine ganze Weile mit ihm zusammengearbeitet und mit ihm Ideen für das Album "Die Reise" gesammelt. Wir sind gute Freunde, und immer wenn ich in Hamburg bin, statte ich ihm einen Besuch ab.

Aber wenn man als Fotografin arbeitet, kommt man eben nicht nur nach Hamburg. Ich habe schon mit so vielen, unterschiedlichen und vor allem starken Persönlichkeiten zusammengearbeitet. Johannes Oerding, Michael Patrick Kelly und Sarah Conner, um nur einige zu nennen. 

Aber mit Max und Johannes verstand ich mich bis jetzt am besten. Sie sind mittlerweile enge Freunde von mir, und ab und zu kommt es vor, dass wir ein Käffchen zusammen trinken, wenn ich in der Nähe der beiden bin.

Und so saß ich mit Max Giesinger in einem Flugzeug und unterhielt mich mit ihm, als wäre es das normalste der Welt. Für einige unvorstellbar-für mich jedoch pure Realität.

-----------------------------------

Hello meine Lieben!

Uff, mein erstes Kapitel. Ich bin total aufgeregt und hoffe, dass es gut bei euch ankommt. Lasst mir doch gerne Ideen, Wünsche, oder ein Feedback da. Würde mich sehr freuen, mit euch in Kontakt zu kommen :)

Haltet die Ohren steif!

Eure Julia <3