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Die Diskussion über die Fahrer, wie heiß sie sind und ihren Beziehungsstatus dauert noch eine ganze Weile, bis sie alle viel zu müde sind um noch weiter zu diskutieren. Bis Mittwoch verbringen sie die Tage mit Filme schauen, Schwimmen, kochen und sich Geschichten erzählen. Am Vormittag fährt sie nach London und fliegt nach Bologna, von dort aus fährt sie nach Maranelllo. Der Flug hat keine Verspätung und verläuft ohne Turbulenzen, vor dem Flughafen wird sie von einem Fahrer erwartet, der sie nach Maranello gefahren. Ihre Koffer werden ins Hotel gebracht, während sie jetzt vor dem Hauptsitzt steht. Gerade geht sie auf den Eingang zu, als ein Mann auf sie zukommt, er trägt einen Designer Anzug und steuert Zielstrebig auf sie zu.

?: Sie sind Amelia Wolf?
A: Ja, das bin ich.
?: Dann kommen sie mit, ich bringe sie zu Charles.
A: Danke.

Ohne sich vorzustellen, geht er wieder zum Eingang und sie folgt ihm. Einige Treppen, Türen und Gänge später, bleiben sie vor einer Tür stehen, der Mann klopft an und öffnet die Tür. Er lässt ihr den Vortritt, es ist ein großer Konferenzraum, auf einem der Stühle sitzt Charles, der sich nun zu ihnen umdreht.

?: Ihre neue PR Amelia Wolff ist hier.
C: Danke, Andrea.

Andrea schließt hinter sich die Tür, während sie unschlüssig im Raum steht, Charles deutet auf einen der Stühle und sie setzt sich.

C: Bei unserer ersten Begegnung hast du gar nicht gesagt, das du hier bald arbeiten wirst.
A: Es hat ja auch keiner danach gefragt.
C: Ich dachte auch nicht, das die Tochter von Toto Wolff meine neue PR ist.
A: Du hörst dich ja wirklich sehr begeistert an.
C: Wir arbeiten zusammen, ob ich davon begeistert bin oder nicht, spielt dabei keine Rolle.
A: So wie ich das verstanden habe, wolltest du deine PR kennenlernen.
C: Ja, ich möchte schließlich wissen auf was oder besser gesagt auf wen ich mich da einlasse. Allerdings habe ich heute noch einen Termin, deswegen müssen wir das auf morgen verschieben.
A: In Ordnung, ich habe auch kein Touri Programm geplant.
C: Habe ich auch nicht erwartet, schließlich bist du für die Arbeit hier. Ich bringe dich noch raus, nicht das du dich noch verläufst.

Mit jedem Spruch kann sie ihn ein bisschen weniger ausstehen. Vor ihr verlässt er den Raum und führt sie nach draußen, wo sie vorhin angekommen ist.

C: Wirst du abgeholt oder soll dich jemand fahren?
A: Weder noch, ich habe ein Auto, es wurde vorhin hier her gefahren.

Die Neugier siegt bei ihm, weswegen er ihr doch folgt, als sie zielstrebig auf den Parkplatz zu geht. Sie zieht einen Autoschlüssel aus ihrer Tasche und bleibt vor einem der Autos stehen, ein Mercedes AMG GT Coupé.

C: Von Papis Geld bezahlt?
A: Mein Auto steht zu Hause und das habe ich selber bezahlt.
C: Ist das dann dein Weihnachtsgeschenk oder einfach nur mal so nebenbei?
A: Ich kann ja schließlich nicht zu Fuß laufen und möchte mich ungerne von irgendwem abhängig machen.
C: Da war natürlich ein weniger teures Auto unmöglich.
A: Als würdest du nicht einen Ferrari fahren.

Inzwischen geht er ihr wirklich auf die Nerven, deswegen steigt sie jetzt in ihr Auto, er tritt einige Schritte zurück und lässt sie fahren.

Im Hotel packt sie einige ihrer Sachen aus, um sich umzuziehen, holt sich Essen und macht es sich gemütlich. Mit ihren Eltern telefoniert sie und schreibt ihren Freunden noch.

Donnerstag
Gegen Mittag ist sie mit Charles verabredet, als er den Mercedes sieht verzieht er sein Gesicht. Der Treffpunkt ist ein Café in der Nähe vom Hauptsitzt. Nachdem sie das Auto abgestellt hat, geht sie zu ihm, da er sich inzwischen an einen der Tische draußen vor dem Café gesetzt hat.

A: Was möchtest du wissen?
C: Was?

Irritiert schaut er sie an, während einer der Kellner zu ihnen kommt und sie Getränke und was zu Essen bestellen.

A: Du wolltest deine PR besser kennenlernen, also frag mich, sonst kann ich mich auch wieder in meinen von dir so geliebten Mercedes setzen.
C: Wieso Ferrari und nicht Mercedes? Schließlich fährst du ja auch einen Mercedes.
A: Schön, das du von dem Auto, was ich fahre, davon ausgehst, das ich nicht für Ferrari arbeiten kann.
C: Es wundert mich nur, außerdem arbeitet dein Vater für Mercedes und ist ja nicht gerade unbekannt, da wäre es doch ein leichtes an einen Job zu kommen.
A: Genau deswegen wollte ich da nicht arbeiten, weil jeder genauso wie du den Schluss gezogen hätte, das ich da arbeiten würde, weil mein Vater eben mein Vater ist und nicht, weil ich es verdient habe.

In dem Moment kommen ihre Bestellungen, der Kellner stellt sie vor ihnen ab, nachdem sie schonmal bezahlt haben, entfernt sich der Kellner wieder von ihnen.

C: Du lässt dir nichts gefallen und die Meinung anderer scheint dir nicht wichtig zu sein, also warum die Bedenken, das jemand der Meinung sein könnte, das du es nicht verdient hättest?
A: Weil sie damit mein Können anzweifeln und ich nie soweit kommen könnte, wie ich es mir vorgenommen habe. Jeder würde sich wie du andauernd schon im Vorfeld ein Urteil bilden, ohne das geringste zu wissen.

Eine ganze Zeit lang sitzen sie schweigend da, essen und trinken und beide hängen ihren Gedanken nach, bis Charles das Schweigen durchbricht.

C: Du hast Recht.
A: Womit?
C: Ich habe zu schnell geurteilt und nur gesehen, was ich sehen wollte. Nur weil dein Vater Toto Wolf ist, heißt es nicht, das du es nicht verdienst hast hier zu arbeiten.
A: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung, aber ich muss dir noch eine Sache gestehen.
C: Dann mal raus damit.
A: Ich habe mich hier beworben, ohne das mein Dad davon wusste, er hat erst davon erfahren, als ich die Zusage erhalten habe.
C: Jetzt bin ich überrascht.
A: Ich halte nicht viel davon, durch meinen Dad an einen Job zukommen.
C: Das habe ich jetzt auch verstanden.
A: Das freut mich.

Inzwischen sind sie mit ihrem Essen und den Getränken fertig, sodass sie jetzt die Terasse verlassen und gehen ein paar Straßen entlang. Sie unterhalten sich, diesmal ohne sich die Köpfe einzuschlagen, danach gehen sie zu ihren Autos und fahren zum Hauptsitzt. In einem der Büroräume klären sie noch ein bisschen Papierkram und etwas organisatorische für die nächste Woche. Das Wochenende über haben sie sich nicht verabredet, sie wollen sich am Dienstag nochmal treffen und am Mittwoch, dann nach Imola fahren. Da sie am Wochenende nichts vor hat, fährt sie am Freitag nach Florenz, dort bleibt sie bis Montag, sie besichtigt die Stadt, kauft ein paar Klamotten und genießt das Essen und die Abende in der Stadt. Ihre Eltern sind auch in Florenz, bevor sie am Montag nach Imola fahren, weswegen sie die Tage meistens gemeinsam verbringen. Der Plan war eigentlich, das ihre Mutter und ihr Bruder in der Schweiz beiben und Toto am Mittwoch nach Imola fährt, aber sie haben es sich kurzfristig anders überlegt und sind nach Florenz gefahren. Dienstag trifft sie sich noch einmal mit Charles, wo sie die letzten Kleinigkeiten klären, sie fährt schon am Dienstag Abend und Charles am Mittwoch ins Hotel.

Mittwoch
Am Mittag sitzt sie mit ihren Eltern beim Essen, als Charles auf sie zu kommt.

C: Ich wusste nicht, das deine Eltern auch hier sind. Ich komme später wieder.
A: Schon gut, was gibt es denn?
C: Ich wollte dir nur sagen, das wir uns morgen vielleicht ein bisschen früher treffen sollten, dann können wir den Rest noch klären.
A: Kein Problem, ich fahre mit meinem Dad, da sind wir immer früher da.
C: Dann sehen wir uns morgen.

Er verabschiedet sich und sie widmen sich wieder ihrem Essen, nach dem Essen kümmert sie sich um ihren Bruder, sodass ihre Eltern Zeit für sich haben. Abends sitzt sie auf ihrer Terasse und genießt die letzten Sonnenstrahlen, die noch ein bisschen Wärme spenden.

Second F1 love storyWhere stories live. Discover now