𝔱𝔯𝔲𝔱𝔥

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Es piepte. Die Gitterstäbe öffneten sich und eine Wachfrau führte mich ins Innere. Ein langer Flur und gefühlt hunderte von Türen dicht aneinander auf beiden Seiten. Ich fühlte mich unwohl. Ein Schauer lief über meinen Rücken. Wäre auch komisch, wenn man sich in einem Gefängnis wohl fühlen würde. Meine Sachen musste ich vorhin abgeben. Eine weitere Tür öffnete sich nach einem lauten Piepen und die Wachfrau deutete mit ihrer Hand auf zwei Stühle. Ich setzte mich auf einen von ihnen und wartete ab. Gute Zwei Minuten später öffnete sich die Tür wieder und mein Besuch kam herein. Seine sonst so gut gestylten Haare waren zerzaust, er hatte einen drei Tage Bart und einen kalten Kaffee in den festgemachten Händen. Er setzte sich vor mich und seufzte. "Queen", sagte er überrascht. In seiner Stimme lagen Verachtung und Müdigkeit. "Hector...", sagte ich entschlossen. "Guter Schachzug." Er runzelte die Stirn. "Was meinst du?" "Das du mich bei den Bullen verraten hast. Gut aber leider an die falsche Person." "Ich befürchte, meine teure Queen, ich muss wiederholt fragen. Was meinst du?" Ich sah ihm in die Augen. Ich war für meinen durchdringenden Blick bekannt. Ich konnte in den Augen der Menschen erkennen, ob sie logen oder ob sie Wahrheit sagten. Wenn sie blinzelte oder weg guckten, dann logen sie. Doch wenn er Gelassenheit zeigten oder in meine Augen starrten ohne zu zucken, sagte sie die Wahrheit. Und leider war genau das der Fall. "Jemand hat in meinem Ferrari die Kette von Michelle Hunter versteckt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du das warst. Du wolltest, dass Dom und ich uns zerstreiten, damit du mehr Geld einsacken kannst." Hector schüttelte den Kopf. "Ich war das nicht!", rief er entschlossen. "Du und Georgia, ihr seit die einzigen, die davon wissen!" Wieder schüttelte Hector den Kopf. Nur dieses Mal verzweifelt. "Ich habe eine Ahnung, was du meinst. Ich habe nichts in deinem Ferrari versteckt und ich habe diese Kette auch seit Jahren nicht gesehen. Ich habe sie nach dem Unfall seiner Verlobten gegeben, so wie du es mir gesagt hast!" "Ist klar. So wie du auch nicht den Bullen erzählt hast, ich hätte ihn umgebracht, was?" Jetzt sah Hector geschockt aus. "Was?" "Heute Morgen hat mich ein Streifenwagen angehalten und mich wegen des Mordes an Hunter festgenommen worden." "Ich habe nichts erzählt. Bitte Queen. Du musst mir glauben!" Ich sah ihm in die Augen. Sie waren verzweifelt. Ich glaubte ihm. Aber wer war es dann? Hector nahm hektisch einen Schluck und trank den Kaffee dann ganz aus. "Ich glaube dir", sagte ich schließlich. "Es tut mir leid, Queen!" Ich nickte. Dann stand ich auf und klopfte gegen die Tür. Die Wachfrau öffnete sie und ich trat raus. Ein letzter Blick zu Hector. Er war Kreidebleich. Hätte ich gewusst, dass es das letzte Mal war, dass ich ihn sah, hätte ich andere Dinge zu ihm gesagt.

Zurück in der Halle angekommen war es mucksmäußchen Still. Ich trat herein und entdeckte die andern. Sie waren auch alle bleich und sahen sehr bestürzt aus. Bis auf Toretto. Er sah ein bisschen wütend und angepisst drein. "Was ist passiert?", fragte ich ängstlich. "Wir haben gerade den Polizeifunk abgehört!", sagte Lou leise. "Queen, du wirst gesucht, wegen zweifachen Mordes an Michelle Hunter und Hector."

(nicht überarbeitet)

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