Chapter Fifty-Five

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Guten Tag meine Lieben

Es ist ein grausames Wetter da draußen, aber auch irgendwie ziemlich gemütlich. 

Ich habe heute das Cover für das neue Buch gestaltet und bin entschlossen, dass das die richtige Richtung ist. 

Aber hier haben wir erst einmal das nächste Kapitel.

Aus Lios Sicht. 

Viel Spaß

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Lionel McKinney

»❃«

Schlaflos

Ich spüre Harveys dunklen Augen auf mir. Seit Stunden und je länger er mich anstarrt, desto gefährlicher wird es für ihn. Aber er weiß das. Er weiß es und er möchte es. Er möchte das ich explodiere, dass ich irgendwas sage, anstatt der einsilbigen Worte die mir seit ihrem ... die mir seitdem über die Lippen kommen. 

Das Problem ist nur, dass ich all das nicht einmal zwanghaft zurückhalten muss. Die Ruhe beherrscht mich. Sie lässt mich denken. Fokussieren. Der Schlaf wirkt unbrauchbar und die Suche umso präsenter. In den letzten 48 Stunden habe ich drei Stunden geschlafen. Ich habe den Raum nicht verlassen und die Computer schon gar nicht mehr aus den Augen gelassen. Ich beobachte alles, weiß alles und doch nicht genug, um nicht sofort den Bildern in meinem Kopf gerecht zu werden. 

Mein Blick zuckt zur Seite, als ich einen der Männer dabei beobachte wie er sich die Line durch seine Nase saugt und sich augenblicklich wieder an die Ausarbeitung der möglichen Standorte macht. Das weiße Pulver lächelt mich bereits seit vier Stunden an und das nur, weil ich sehe was es mit den anderen anstellt. Zumindest am Anfang. Ich kenne es und es hat mir genügt. Weder steigert es meine Leistung, noch meinen Verstand und ich brauche mich nüchtern. 

Ich schaue zur anderen Seite und beobachte eine Frau dabei wie sie aufsteht und eine neue rote Stecknadel an die Wand pinnt. Russland. Es stecken bereits drei Nadeln in Russland und bestätigen nicht nur meinen Verdacht. Mein Blick zuckt zu Black, der ebenso die Nadel fixiert und anschließend zu mir schaut. Seine Braue zuckt, dann zuckt die meine, bevor er resigniert seinen Kopf schüttelt. 

Es ist Harvey, welcher aufsteht und auf mich zuggeschlendert kommt, sich an die Wand neben mich stellt und seinen Blick über die Leute schweifen lässt. "Ich will einfach nur wissen, was dir durch deinen Kopf geht, Junge." Mein Kiefer mahlt aufeinander, ehe ich zu ihm schaue und die väterliche Besorgnis in seinen Augen beobachte. "Ich werde an Charlene abgeben, sobald das hier geklärt ist." Sage ich lediglich. Er wirkt überrascht und dann doch wieder nicht. "Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass sie dafür nicht geschaffen–"

"Sie ist es. Sie könnte diese Welt spielerisch leicht überleben, genauso wie sie das hier überleben wird. Ich werde es aber nicht können." Antworte ich hart. Er beobachtet mich aufmerksam. Abschätzend, sodass ich fortfahre. "Du hast deine Frau durch sowas verloren, Harvey, dass werde–"

"Ich habe sie erschossen." Augenblicklich halte ich inne und beobachte seinen starren Blick. Es steckt keine Reue in ihnen, wie ich es sonst beobachtet habe. Da ist nichts, bis auf die Entschlossenheit es wieder zu tun. "Es war nichts gelogen, ich habe sie geliebt und sie mich. Aber diese Welt braucht nicht nur einen starken Geist, sondern zwei. Sie war der schwächere Teil und ... sie wollte nicht gehen. Sie wollte mich nicht verlassen. Es war der größte Fehler meines Lebens und doch ... wieder nicht. Diese Welt ist krank, Lio. Unser Verhalten ist es. Ich habe nicht versucht aus dir meinen Nachfolger zu machen, sondern eine bessere Variante dieses Lebens."

Shattered SoulsWhere stories live. Discover now