Kapitel 38

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Louis

Nachdem ich die ganze Nacht an Eleanors Seite geweint hatte, sah ich dementsprechend fertig aus. Eleanor hatte mir irgendwelches Schminkzeug ins Gesicht geklatscht. Es hatte tatsächlich etwas gebracht, denn keiner der anderen merkte etwas. Sogar Harry fiel es nicht auf, aber das wunderte mich auch nicht. Er hatte wieder angefangen mich zu ignorieren.

Und als ich dachte, dass dieser Tag nicht schlimmer werden könnte, hielt dann zu allem Unglück auch noch der Bus an und Eleanor stieg ein.

Ich mochte sie ja. Sie war nett. Und würde ich nicht wissen, wie sehr Harry sie verabscheute, würde ich mich vermutlich richtig mit ihr anfreunden. Aber immer wenn sie auftauchte wurde alles schlimmer. Und immer wenn sie da war, zerbrach Harry ein Stückchen mehr. Und das konnte ich nicht mit ansehen. Ich wusste ja selbst nicht, warum er sie eigentlich so hasste. Sie konnte genauso wenig wie wir für die ganze Sache.

Es dauerte keine paar Sekunden nachdem sie den Bus betrat, da war Harry schon davon gestürmt.

Ich wollte ihm hinterher eilen, doch Niall hielt mich an der Schulter zurück. „Ich glaube es ist besser wenn ich gehe. Sorry Bro, aber ich schätze er will dich gerade nicht sehen."

Niall wollte sich gerade an mir vorbei schieben, als Eleanor die Stimme erhob. „Ich werde gehen", sagte sie. Wir alle blicken sie völlig perplex an.

„Ich bin doch das Problem. Ich sollte das jetzt ein für alle mal mit ihm klären", erklärte sie.

Sie ließ uns keine Zeit ihr zu widersprechen und war schon Harry hinterher.

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Den restlichen Tag sah ich Harry nicht mehr. Eleanor war nachdem sie zurück kam ziemlich schweigsam und verkrümelte sich in irgendeine Ecke des Busses. Es muss echt scheiße für sie gewesen sein mit vier Jungs, die sie nicht leiden konnten, in einem Bus zu sitzen.

Erst als wir ausstiegen begegnete ich Harry wieder. Er hatte seine Kapuze über den Kopf gezogen und würdigte mich keines Blickes.

Unsere Wege trennten sich im Backstage Bereich und ich sah ihn erst auf der Bühne wieder. Auch dort interagierte er kaum mit mir. Ich versuchte mich durch einen Wasserfight mit Liam abzulenken, aber so richtig funktionierte das auch nicht.

Das gesamte Konzert war eine einzige Lüge, aus Fake-Smiles und übertrieben guter Laune. Ob die Fans es gemerkt haben? Ich denke nicht. Show machen konnte ich schon immer recht gut und auch Harry war ein Meister darin.

Nach dem Konzert vielen die Masken dann aber auch wieder und die alte, bedrückte Stimmung lag in der Luft. Wir wurden zum Hotel gebracht und dort angekommen verlor ich ihn aus den Augen, als ich von Eleanor an der Presse vorbei gezogen wurde.

Im Hotelzimmer war es nicht besser. Eleanor versuchte mit mir zu reden, doch ich starrte nur gedankenverloren an die Wand und beschloss dann schlafen zu gehen. Sie setzte sich noch auf das Sofa und laß irgendein Buch.

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Das Einschlafen fiel mir - wie immer ohne Harry - unendlich schwer. Als ich jedoch gerade langsam dabei war doch in das Land der Träume zu wandern, klopfte es an unserem Hotelzimmer. Eleanor richtete sich verwundert von ihrem Platz auf, legte ihr Buch beiseite und ging zur Tür.

„Oh, Hi", sagte sie sichtlich überrascht und ließ die Person eintreten. Ich verschluckte mich beinahe an meiner eigenen Spucke, als ich sah wer es war.

Harry streckte Eleanor seine Hotelzimmerkarte entgegen und sie schien sofort zu verstehen. „Zimmer 134", sagte er knapp und sie nickte. Sie angelte noch ihr Buch und wenige Sekunden später fiel die Tür hinter ihr ins Schloss.

Larry Stylinson - More Than FriendsWhere stories live. Discover now