Kapitel 32

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"Wow!" Harry und ich betreten erstaunt das große Hotelzimmer, in dem Mila gerade ihr Klamotten einräumt. "Wie kannst du das hier finanzieren?", frage ich sie. "Naja, ist ja nur für zwei Tage. Da kann man sich das mal göhnen." Mila grinst, während ich mit den Schultern zucke. "Kommst du mit feiern?" Ich schaue meine Freundin an und sie merkt gleich, das etwas anders ist. "Was habt ihr vor?" Mit hochgezogener Augenbraue mustert sie mich. "Verkuppeln", Harry lacht. "Hä? Was? Ich bin doch mit Louis zusammen, ihr Spacksis!" Mila tippt sich an die Stirn. "Na und? Der ist aber im Moment nicht hier", ich grinse schelmisch, doch meine Freundin scheint keinen Spaß zu verstehen. "Zwar nicht direkt, aber hier in London. Oder?" "Ja. Er ist bei den anderen Jungs in der Villa." Ich schaue Harry auf seine Antwort verblüfft an. "Ihr habt noch eine Villa?" "Wir sind die erfolgreichste Boyband der Welt, vergiss das nicht", mein Freund grinst. Ich habe ja total vergessen, dass er total reich ist. Hust, Ironie. Mila kommt wieder auf Louis zurück. "Ich gehe jetzt zu ihm in die Villa. Macht ihr doch, was ihr wollt!" Wütend stapft sie aus dem Hotelzimmer. Ich kann Mila verstehen, aber, hey, ein bisschen Spaß muss sein. "Warum ist die denn so eingeschnappt?" Harry guckt mich verständnislos an. Ich lache nur. "Werd du erstmal ein Mädchen!" Er scheint auf meine Antwort immernoch nicht zu verstehen, deshalb zuckt er mit den Schultern. Ich schüttele den Kopf. "Egal. Was sollen wir machen?" Überlegend mustere ich meinen Freund. Harry geht zu der Türe, die zur Terasse führt, und öffnet sie. Dann winkt er mich zu sich. Die Londoner Luft ist nicht so frisch wie die in Callington, aber die Aussicht von unserem Hotelzimmer aus ist atemberaubend. Harry legt seinen rechten Arm um mich und zeigt mit dem Linken in den Ferne. "Siehst du das?" "Ja", ich nicke, "Das ist das London Eye." Harry stimmt mir zu. "Richtig. Warst du schonmal dort?" Ich schüttele den Kopf. "Nein. Man bekommt nur schwer Karten dafür und die Wartezeit ist einfach viel zu lang." "Hast du Lust, damit zu fahren?" Harry funkelt mich auf eine Art verführerisch an. "Jetzt?" Ich glaube, er will mich veräppeln. Das ist doch viel zu voll an einem Samstag Abend. "Ja, jetzt. Möchtest du?" Mein Freund schaut zwischen mir und dem London Eye hin und her. "Möchten würde ich schon...aber..." Er unterbricht mich. "Du denkst wohl, wir kommen da heute sowieso nicht mehr drauf, was?" Wieder nicke ich. "Ach, Liva. Vergiss nicht, ich.." "Jaja, ich weiß, du bist in der erfolgreichsten Boyband der Welt!", beende ich Harrys Satz. "Ja also", meint er, "Denkst du etwa, es wäre schwer für mich, spontan mit dem London Eye zu fahren, Schätzchen?" Sein Ernst? Schätzchen? "Weiß nicht", murmele ich. "Um es dir klar zu machen: Nein, es ist nicht schwer für mich. Also los, komm." Harry zieht mich mit sich und will gerade das Hotelzimmer verlassen, als ich ihn aufhalte. "Warte mal, ich muss mich umziehen." Mein Freund schüttelt grinsend den Kopf. "Typisch Mädchen. Darf ich wenigstens zuschauen?" "Och, du Idiot!" Lachend werfe ich ihm ein Kissen nach und schreie belustigt "Verschwinde!" worauf er schmollend das Zimmer verlässt. Ich suche ein paar Klamotten aus meinem Rucksack zusammen und verschwinde ins Bad, um mich umzuziehen.

"Wundervoll!" Als Harry mich erblickt, hört er auf zu schmollen und analysiert begeistert mein Outfit. "Danke!" Eigentlich habe ich mich gar nicht großartig herausgeputzt. Schwarze Jeans, roter Pulli, Basecap von Billabong und weiße Nike Air Force 1 Mid. Das ist ein ganz normaler Altagslook. Aber Harry findet ihn anscheinend atemberaubend. "Komm, wir fahren mit der Tube." Ich folge meinen Freund zu einer Underground-Station. Wir quetschen uns in die U-Bahn und müssen leider stehen, aber da die Station, bei der wir aussteigen müssen, nicht weit ist, macht uns das nichts aus. Harry trägt wie immer einen Kapuzenpulli, Cap und Sonnenbrille, was ihm aber irgendwie steht. Als wir endlich die Bahn und den Underground verlassen, steht das London Eye direkt vor uns. Ich staune nicht schlecht. "Wow! Es ist wunderschön!" "Könnte mit dir verwandt sein", Harry liefert sein typisches Grinsen. Ich schlage ihm auf die Schulter. "Schleimer!" Dann gehen wir lachend zu dem Riesenrad. Tatsächlich werden wir problemlos bis nach vorne durchgelassen, nachdem Harry seinen Ausweis gezeigt hat. Wir setzen uns in eine Gondel und das London Eye beginnt langsam, sich zu bewegen.

"Oh mein Gott, es ist so schön hier!" Ich schaue gebannt hinunter auf London. Inzwischen ist es dunkel, daher ist die Stadt voller Lichter. "Ja, aber es wird noch viel, viel besser." Harry setzt sich neben mich und dreht meinen Kopf zu sich. Dann hebt er mit seiner Hand leicht mein Kinn an und küsst mich sanft. "Oh, das war in der Tat noch viel, viel besser." Verlegen lächle ich meinen Freund an. "Das war doch erst der Anfang!" Harry springt auf und stellt sich vor mich. Dann beginnt er, Little Things zu singen. "...I'm in love with you...and all your little things." Anstatt Tränen in meinen Augen bilden sich kleine Lachfältchen. Diese 'crinkles by your eyes when you smile', wie sie in dem Lied genannt werden. Ich bin in diesem Moment unendlich glücklich und nichts soll anders sein. Obwohl...ich falle Harry um den Hals und küsse ihn. Als wir nach einer langen Zeit wieder am Boden ankommen und die Gondel sich öffenet, knutschen wir immernoch rum. Dann tarnt sich Harry wieder und wir schlendern Hand in Hand durch das nächtliche London.

How can I love him? // HSWhere stories live. Discover now